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Monats-Archiv: Januar 2018 − News & Stories


Mel­chi­or Islands – 31. Janu­ar 2018

Heu­te kräh­te der Hahn etwas frü­her als sonst. Die Wet­ter­vor­her­sa­ge für die Dra­ke-Pas­sa­ge for­dert eine bal­di­ge Abfahrt, aber wir wol­len uns die Mög­lich­keit nicht neh­men las­sen, noch ein­mal an Land zu gehen, um uns rich­tig von der Ant­ark­tis zu ver­ab­schie­den. Nach einem klei­nen Anstieg haben wir von Fels­kup­pen und Schnee­hü­geln aus einen herr­li­chen Aus­blick über die Mel­chi­or Islands mit ihren eis­be­deck­ten, klei­nen Eilan­den und den dazwi­schen lie­gen­den, schma­len Sun­den. Drum­her­um liegt weit und offen die Dall­mann Bay. Hier und dort trei­ben Eis­ber­ge, in der Fer­ne bläst ein Wal. Jeder sitzt irgend­wo still und genießt die­sen Moment im ant­ark­ti­schen Para­dies. Auch das Wet­ter ist heu­te noch ein­mal aus­ge­sucht freund­lich.

Gale­rie – Mel­chi­or Islands – 31. Janu­ar 2018

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Dann ist es soweit. Die Bei­boo­te wer­den ver­staut und das Schiff mit Mensch und Maus see­fest gemacht. Der Anker geht hoch, und zwi­schen den Inseln hin­durch fah­ren wir in die Dall­mann Bay hin­aus, das offe­ne Meer direkt vor dem Bug. Immer­hin scheint die Son­ne, es ist fast wind­still, nur die Dünung erin­nert uns dar­an, dass das kein Enten­teich ist. Hin­ter uns leuch­ten die wei­ten Glet­scher in der Son­ne. Ein paar Wale win­ken direkt neben dem Schiff mit ihren Flu­ken wie zum Abschied.

Gut 500 See­mei­len sind es bis zum Kapp Hoorn.

Port Lock­roy – 29./30. Janu­ar 2018

29./30. Janu­ar 2018 – Am Mon­tag geht gar nichts. Wind, Wind, Wind. Pin­gui­ne gibt es nur in der Theo­rie an Bord, das dafür gleich drei­fach. Ein unfrei­wil­lig ent­spann­ter Tag auf dem Boot. Das gehört eben auch zum Leben in der Ant­ark­tis dazu.

Am Diens­tag wird es dafür umso schö­ner. Der Wind ist fast kom­plett ein­ge­schla­fen. Wir genie­ßen erst ein­mal einen aus­gie­bi­gen Mor­gen bei den Esels­pin­gui­nen auf Jou­g­la Point, gefolgt von einem Besuch im „leben­den Muse­um“ („living muse­um“) von Port Lock­roy, der ehe­ma­li­gen, bri­ti­schen Base A, gebaut 1944. Eine klei­ne Zeit­ma­schi­ne, die einen in die Ant­ark­tis der 1950er Jah­re zurück­ver­setzt. Und der berühm­tes­te Sou­ve­nir­la­den im Gel­tungs­ge­biet des Ant­ark­tis­ver­tra­ges 😉

Zu einer 360°-Pano-Tour von Port Lock­roy von einer frü­he­ren Ant­ark­tis-Rei­se.

Gale­rie – Port Lock­roy – 29./30. Janu­ar 2018

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Die anschlie­ßen­de Fahrt den Neu­may­er Kanal hoch ist noch ein­mal ein land­schaft­li­cher Traum. Die Ant­ark­tis zeigt sich so wild und schön wie nur mög­lich. Die Abend­son­ne leuch­tet über die Land­schaft, wäh­rend wir spä­ter aus der Ger­la­che Strait in die Dall­mann Bay ein­fah­ren. Das tun wir mit etwas Weh­mut, denn das bedeu­tet, dass wir mor­gen wie­der über die Dra­ke-Pas­sa­ge nach Nor­den fah­ren wer­den. Aber zunächst haben wir noch die Mel­chi­or Islands vor uns, wo wir nach­her ankern und uns mor­gen von der Ant­ark­tis ver­ab­schie­den kön­nen.

Para­di­se Har­bour – Port Lock­roy – 28. Janu­ar 2018

Die Fahrt in Para­di­se Har­bour hin­ein ist ein etwas mono­chro­mer Traum aus Land und Meer, Ber­gen und Glet­schern, Eis­ber­gen und Inseln. Über­all Rob­ben auf dem Eis. Ein paar Wale zie­hen ihre Run­den. Die Wal­fän­ger haben Para­di­se Har­bour den Namen zu Recht gege­ben.

Die argen­ti­ni­sche Sta­ti­on Almi­ran­te Brown, 1951 gebaut und nach einem Brand 1984 nur spo­ra­disch genutzt, wird der­zeit kom­plett reno­viert. Es gibt die Idee, sie lang­fris­tig wie­der rund ums Jahr zu betrei­ben. Mal sehen. Für den Moment zählt für uns, dass wir auf einen spon­ta­nen Besuch ein­ge­la­den wer­den, was mei­ne kaum vor­han­de­nen Spa­nisch­kennt­nis­se hart stra­pa­ziert, aber davon abge­se­hen eine sehr ange­neh­me Sache ist. Die Sicht vom Pan­ora­ma­hü­gel in der Sta­ti­on ist unschlag­bar, und das berühm­te Her­un­ter­rut­schen auf dem Schnee­hang auch nicht zu ver­ach­ten.

Gale­rie – Para­di­se Har­bour – Port Lock­roy – 28. Janu­ar 2018

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Hier gehts zu den Pan­ora­ma-Ansich­ten von Para­dies Bay von einer frü­he­ren Ant­ark­tis Tour..

Lei­der ist unser geplan­ter Anker­platz um die Ecke schon belegt, und dort passt auch wirk­lich nur ein Boot hin. Also haben wir noch ein paar Stun­den bis Port Lock­roy vor uns. Ab Ger­la­che Strait wird es ziem­lich win­dig. Die Anfahrt auf Port Lock­roy läuft durch den spek­ta­ku­lä­ren Pel­tier Chan­nel, der von grö­ße­ren Schif­fen wegen eini­ger Untie­fen gemie­den wird. Eisig kalt im Wind, aber gran­di­os schön. Ein paar hart­ge­sot­te­ne See­len ver­brin­gen die gesam­te Pas­sa­ge des Pel­tier Chan­nel drau­ßen an Deck.

Bei Port Lock­roy pfeift der Wind eben­falls ordent­lich, und es treibt eini­ges an Glet­scher­eis. Aber es gibt ordent­li­chen Anker­grund und kei­nen See­gang. Mehr wol­len wir für heu­te gar nicht mehr.

Wil­hel­mi­na Bay – Water­boat Point – 27. Janu­ar 2018

Nach der zwei­ten Nacht neben dem alten Wal­fangschiff, der Guver­noren, geht es heu­te wei­ter nach Süden. Spie­gel­blan­kes Was­ser in der Wil­hel­mi­na Bay, die Son­ne wärmt durch die dün­nen Wol­ken, Eis­ber­ge trei­ben still im Was­ser. Das ein­zi­ge, was sich bewegt, sind wir – und Wale. Bald ent­de­cken wir die ers­ten Buckel­wa­le. Es kom­men noch vie­le wei­te­re in den nächs­ten Stun­den. Über­all sind klei­ne Grüpp­chen von 2-3 bis 6-7 Buckel­wa­len, die teil­wei­se ziem­lich aktiv sind. Wo man auch hin­schaut, stei­gen die gebu­ckel­ten Rücken und die Flu­ken aus dem Was­ser. Ein­mal springt sogar irgend­wo ein Wal weit aus dem Was­ser. Spä­ter haben wir die Wale ganz dicht am Boot – ein Erleb­nis für (fast) alle Sin­ne. Auch der Geruch ist beein­dru­ckend 😉

In der Ger­la­che Strait ist es ziem­lich win­dig, und auch im Errera Chan­nel ist es eher unge­müt­lich. Dafür zie­hen die vie­len Krab­ben­fres­ser­rob­ben auf den klei­nen Eis­ber­gen die Auf­merk­sam­keit auf sich, und ein­mal fliegt sogar ein sel­te­ner Schnee­sturm­vo­gel vor­bei. Auch hier zei­gen sich noch ein­mal die Flu­ken von Buckel­wa­len.

Gale­rie – Wil­hel­mi­na Bay – Water­boat Point – 27. Janu­ar 2018

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Am Ein­gang zur Para­di­se Har­bour (»Bay«) las­sen wir bei Water­boat Point den Anker fal­len, der durch Ufer­lei­nen ergänzt wird, so dass wir für die Nacht sicher lie­gen soll­ten. Wir machen einen abend­li­chen Besuch bei der chi­le­ni­schen Sta­ti­on und der Pin­guin­ko­lo­nie, die die Sta­ti­on umgibt. Hier sind die Küken noch deut­lich klei­ner als auf den Süd­shet­land Inseln; hier sind sie noch paar­wei­se mit einem Eltern­teil am Nest. Auch einen der berühm­ten leu­zis­ti­schen Esels­pin­gui­ne sehen wir; die­se haben eine Pig­ment­stö­rung und sind voll­stän­dig weiß.

Hier am Water­boat Point hat sich ein­mal ein bemer­kens­wer­tes, aber rela­tiv unbe­kann­tes Aben­teu­er zuge­tra­gen, als 1922 zwei Män­ner hier unter einem umge­dreh­ten Boot über­win­ter­ten. Das taten sie frei­wil­lig, um For­schung und Ent­de­ckung zu betrei­ben, aber unter Bedin­gun­gen, die mehr als schwie­rig waren. Jeder kennt Shack­le­ton und Scott, aber Bags­ha­we und Les­ter? Nun, viel­leicht sind das doch zwei ver­schie­de­ne Ligen, aber trotz­dem – eine groß­ar­ti­ge Geschich­te von Mut und For­schungs­drang, die nicht ver­ges­sen wer­den soll­te.

Enter­pri­se Island – 26. Janu­ar 2018

Einen vol­len Tag wol­len wir hier bei Enter­pri­se Island ver­brin­gen. Aus­flü­ge machen, zur Ruhe kom­men, Heinz die Zeit geben, sei­nen Maschi­nen­raum auf Vor­der­mann zu brin­gen. Zunächst scheint es drau­ßen recht grau zu sein, so dass wir ganz in Ruhe in den Tag star­ten, aber dann zie­hen wir los. Die Wil­hel­mi­na Bay liegt still wie ein Tisch­tuch vor uns und um uns. Die Wol­ken sind bedeu­tend dün­ner und löch­ri­ger, die Son­ne dringt mit Kraft durch, und wir trei­ben eine gan­ze Wei­le in der Nähe eines gro­ßen Eis­bergs, so dass die Natur alle unse­re Sin­ne strei­cheln kann.

Ein Stück wei­ter nörd­lich sich­ten wir drei Buckel­wa­le. Es ist zwar ein gutes Stück bis dort­hin, aber die Sache war auf jeden Fall einen Ver­such wert. Als wir in die Nähe kamen, schlie­fen die drei Wale tief und fest. Ruhig trie­ben sie dicht unter der Ober­flä­che, um ab und an mit einem tie­fen Schnau­ben und Prus­ten zu atmen. Still und lei­se lie­ßen wir unse­re Boo­te in der Nähe eine Wei­le trei­ben, um den drei­en beim Schla­fen zuzu­schau­en, bis wir uns wie­der ver­ab­schie­de­ten. Ein pola­res Para­dies-Erleb­nis.

Gale­rie – Enter­pri­se Island – 26. Janu­ar 2018

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Kurz bevor wir die Anne-Mar­ga­re­tha wie­der erreich­ten, pas­sier­ten wir eine klei­ne Insel, und spon­tan gin­gen wir noch ein­mal an Land. Es ist ja immer schön, fes­ten, ant­ark­ti­schen Boden unter die Füße zu bekom­men, und dazu in so einer Umge­bung und so einem Wet­ter. Still und warm war es, und nahe vor uns schim­mer­ten die Eis­wän­de, die auf Enter­pri­se Island die Ufer bil­de­ten.

Oben auf dem Fels­hü­gel schimpf­ten schon die Möwen und ihre Küken zu uns her­ab, so dass wir unten blie­ben und auf eine „Berg­tour“ ver­zich­te­ten. Dafür genos­sen wir die ant­ark­ti­sche Stil­le lan­ge und in vol­len Zügen.

So war aus einem klei­nen Aus­flug eine Tour von etwa vier Stun­den Dau­er gewor­den, und wir genos­sen es, den spä­te­ren Nach­mit­tag ruhig und still auf dem Schiff zu ver­brin­gen, die Aus­bli­cke zu genie­ßen, die See­schwal­ben auf dem Wrack des alten Wal­fän­gers zu foto­gra­fie­ren, die Bil­der­aus­beu­te zu sich­ten oder ein­fach zu lesen. Abends schau­ten Rolf, Franz, Marei­ke und Samu­el noch ein­mal mit dem Bei­boot, ob in der Nähe viel­leicht noch Wale unter­wegs waren, aber da das nicht der Fall war, been­de­ten wir den Tag gemüt­lich an Bord.

Enter­pri­se Island – 25. Janu­ar 2018

Es war schon ein recht har­ter Ritt ges­tern die Brans­field Strait und Ger­la­che Strait nach Süden zur Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel. Zunächst gab es noch ruhi­ges Was­ser und Wale, aber spä­ter waren es Wind und Wel­len.

Umso schö­ner war es, heu­te früh in Ruhe und Stil­le auf­zu­wa­chen. Sanf­tes Plät­schern an der Bord­wand statt har­tes Schla­gen der Wel­len. Eis­ber­ge und eine wei­te schrof­fe, gebir­gi­ge, ver­glet­scher­te Küs­te. Der ant­ark­ti­sche Kon­ti­nent!

Gale­rie – Enter­pri­se Island – 25. Janu­ar 2018

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Bei Enter­pri­se Island konn­ten wir am Wrack eines alten Wal­fangschif­fes fest­ma­chen, das 1915 bei einem Brand hier auf Grund gesetzt wur­de. Eine male­ri­sche klei­ne Bucht, von Eis­wän­den umge­ben. Bald waren wir unter­wegs, sind auf einer klei­nen Insel mit alten Wal­fang­boo­ten ange­lan­det, haben Rob­ben gese­hen und Eis­ber­ge und Ufer aus stei­len Eis­klip­pen. Etwas Wind und Wel­len gab es auch, nicht viel, aber genug, damit die drei­stün­di­ge Tour am Ende doch etwas kühl wur­de. Umso gemüt­li­cher haben wir den Tag an Bord dann aus­klin­gen las­sen und freu­ten uns auf eine Nacht ohne Anker­wa­che.

Yan­kee Har­bour – 23. Janu­ar 2018

Etwas müde nach der Anker­wa­che, aber sehr zufrie­den mit dem, was Decep­ti­on Island uns alles brach­te, wur­de mor­gens der Anker gelich­tet. Wir wol­len noch einen wei­te­ren Tag bei den Süd­shet­land Inseln ver­brin­gen. Es gibt dort ja doch ein paar Züge der eher sub­ant­ark­ti­schen Tier­welt, die wir spä­ter, wei­ter süd­lich, kaum noch antref­fen dürf­ten. Schön unter Segeln mit Kurs auf die McFar­la­ne Strait, zwi­schen Living­ston und Green­wich Island, kreuz­ten meh­re­re Buckel­wa­le unse­ren Weg, und die Aus­sicht auf die wil­de Küs­te von Kiving­ston Island im wech­seln­den Licht von Son­ne und Wol­ken war gran­di­os!

Gale­rie – Yan­kee Har­bour – 23. Janu­ar 2018

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Für ein klei­nes Schiff ist Yan­kee Har­bour ein wun­der­ba­rer Natur­ha­fen. Dort gab es noch mal viel Platz, um sich zu bewe­gen; so viel unver­glet­scher­tes Land wird es wei­ter süd­lich nicht mehr geben. Alles da wie erhofft: gleich am Ufer lagen meh­re­re See-Ele­fan­ten. Dazu eini­ge Wed­dell-Rob­ben und See­bä­ren und unse­re ers­te Pin­guin­ko­lo­nie. Esels­pin­gui­ne! Klar, dass wir mit alle­dem viel Zeit ver­bracht haben, da gin­gen schnell ein paar Stun­den ins Land und der Tag war dann auch bald vor­bei.

Decep­ti­on Island – 22. Janu­ar 2018

So gründ­lich wie heu­te ist wohl sel­ten ein Tag auf Decep­ti­on Island. Es fing an mit einer recht spon­ta­nen Ein­la­dung zur argen­ti­ni­schen Base Decep­ci­on. Mit Sta­ti­ons­be­su­chen ist es ja manch­mal so eine Sache, oft spürt man, dass sie wenig Lust auf Tou­ris­ten haben. Die Argen­ti­ni­er hat­ten Lust. Sehr freund­li­che Leu­te.

Gale­rie – Decep­ti­on Island – 22. Janu­ar 2018 – Base Decep­ci­on

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Natür­lich muss­ten wir uns die alte Wal­fang­sta­ti­on in Wha­lers Bay anschau­en, und das haben wir getan, wenn auch etwas gedrängt, weil kurz nach uns ein grö­ße­res Schiff dort eine grö­ße­re Zahl Pas­sa­gie­re an Land setz­te. So haben wir uns ein wenig aufs Nöti­ge kon­zen­triert und sind dann wie­der abge­dampft (im wahrs­ten Sin­ne!), um lie­ber woan­ders Ruhe zu haben.

Gale­rie – Decep­ti­on Island – 22. Janu­ar 2018 – Wha­lers Bay

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Ruhe fan­den wir in Pen­dulum Cove. Auf die klas­si­sche Decep­ti­on Island-Bade­ak­ti­on war zwar gar kei­ner rich­tig heiß, aber dafür haben wir uns schön Zeit genom­men und uns auf die Ruhe und Stil­le ein­ge­las­sen. Zwei Wed­dell­rob­ben lagen am Ufer, in der Nähe lief eine Skua her­um. Wei­ter hin­ten lagen die Res­te der chi­le­ni­schen Sta­ti­on, die beim Aus­bruch 1969/70 zer­stört wur­de. Aus einem Eis­feld in einem Tal trat ein schö­ner Schmelz­was­ser­bach aus einer Eis­höh­le, und in der Nähe lagen noch ein paar rie­si­ge Tuff­bro­cken. Genug Stoff für einen klei­nen, aber fei­nen Spa­zier­gang.

Gale­rie – Decep­ti­on Island – 22. Janu­ar 2018 – Pen­dulum Cove

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Nun lie­gen wir still vor Anker in Stancomb Cove, wie schon ges­tern, und genie­ßen den ruhi­gen Schlaf um die Anker­wa­chen her­um.

PS: Hier gehts zu den 360°-Panoramen von Decep­ti­on Island aus ver­gan­ge­nen Jah­ren.

Decep­ti­on Island – 21. Janu­ar 2018

Juhuu – wir haben die Dra­ke-Pas­sa­ge hin­ter uns! Heu­te Nacht ging es zwi­schen Smith Island und Snow Island, den süd­öst­li­chen Aus­läu­fern der Süd­shet­land Inseln, hin­durch und in die Brans­field Strait hin­ein. Das ist das Meer zwi­schen den Süd­shet­land Inseln und der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel. Nicht, dass das Leben dort so wirk­lich gut gewe­sen wäre. Schön 6-7 Wind­stär­ken – und natür­lich von vorn, klar. Daher haben wir uns den Gedan­ken, Rich­tung Yan­kee Har­bor oder so zu fah­ren, direkt aus dem Kopf geschla­gen und sind in Decep­ti­on Island ein­ge­lau­fen. Die­se berühm­te Vul­kan­in­sel ist ja bekannt­lich ein guter Natur­ha­fen. Oft win­dig, aber zumin­dest vor See­gang geschützt. Und win­dig war es! Bis über 40 Kno­ten (geht schon gut Wind­stär­ke 8).

Gale­rie – Decep­ti­on Island – 21. Janu­ar 2018

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Wie wun­der­bar ist es da, mit einem klei­nen Segel­boot unter­wegs zu sein, das in eine klei­ne Bucht wie Stancomb Cove ein­lau­fen und ankern kann, bes­tens geschützt wie in Abra­hams Schoß. Wir haben uns erst mal schön gestärkt und sind dann direkt los­ge­zo­gen. Fes­ten Boden unter den Füßen und direkt eine fei­ne Tour in die­ser vul­ka­ni­schen Mond­land­schaft. Wild war es, mit hori­zon­ta­lem Schnee­fall und tie­fen Wol­ken über düs­te­ren Hügeln und Ber­gen. Schön.

Und abends gute Stim­mung an Bord. Gutes Essen, ein schö­nes Glas dazu. Das Schiff ruhig vor Anker. Mal sehen, was uns mor­gen so erwar­tet.

Dra­ke-Pas­sa­ge – 20. Janu­ar 2018

Die gro­ßen Neu­ig­kei­ten, die hier die Auf­merk­sam­keit auf sich zie­hen, sind der Wind, der mal mehr, mal weni­ger kräf­tig pus­tet. Nie ebbt er ganz ab, nie bläst er zu Sturm auf. Heu­te früh war es mit 25-30 Kno­ten (Stär­ke 6-7) wie­der etwas mehr, heu­te Nach­mit­tag hat es wie­der nach­ge­las­sen. Bei kräf­ti­ge­rem Wind brin­gen die Segel natür­lich mehr, und dann wird von Hand gesteu­ert. Dann sind die Wachen deut­lich inter­es­san­ter, denn dann hat man im wört­li­chen Sin­ne ein Rad zu dre­hen. Jetzt bedeu­tet Wache gera­de wie­der nur noch, nach even­tu­el­len Eis­stü­cken Aus­schau zu hal­ten, von denen sich bis­lang aber kei­nes hat bli­cken las­sen.

Dabei sind wir gar nicht mehr weit weg. Die Ant­ark­ti­sche Kon­ver­genz (ozea­no­gra­phisch-bio­lo­gi­sche Gren­ze zur Ant­ark­tis) und den 60. Brei­ten­grad (poli­ti­sche Gren­ze) haben wir ges­tern schon pas­siert. Nun sind die Süd­shet­land Inseln kei­ne 40 See­mei­len mehr ent­fernt. Bei kla­rem Wet­ter könn­te man die höhe­ren Inseln schon sehen, aber es ist bedeckt, dafür hän­gen die Wol­ken viel­leicht etwas zu tief.

Der kla­re Publi­kums­ren­ner heu­te waren die Schwert­wa­le, die mit­tags dicht beim Schiff auf­tauch­ten! Sie schei­nen rich­tig neu­gie­rig auf uns gewor­den zu sein, alle aus der klei­nen Her­de kamen nahe vor­bei. Beein­dru­ckend, wie sie aus den gro­ßen Wel­len auf­tau­chen, um gleich wie­der dar­in zu ver­schwin­den. Ein tol­ler Anblick! Solan­ge man selbst kein Pin­gu­in ist.

Drake-Passage – 20. Januar 2018 - Schwertwal

Die in den letz­ten Tagen recht kar­ge See­vo­gel­welt ist nun durch Kap­sturm­vö­gel und gele­gent­li­che Süd­li­che Eis­sturm­vö­gel berei­chert, die das näher kom­men­de Land ankün­di­gen. Mor­gen soll­ten wir zum ers­ten Mal die Gele­gen­heit haben, ant­ark­ti­schen Boden zu betre­ten, und wir freu­en uns alle drauf, das kann man wohl sagen!

Gale­rie – Dra­ke-Pas­sa­ge – 20. Janu­ar 2018

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Dra­ke-Pas­sa­ge – 18.-19. Janu­ar 2018

18.-19. Janu­ar 2018 – Nun sind wir also wirk­lich unter­wegs! Mitt­woch ging es noch mal durch den Bea­gle-Kanal, und Don­ners­tag erreich­ten wir zu frü­her Stun­de die offe­ne See. Seit­dem hat­ten wir wind­tech­nisch alles zwi­schen Stär­ke 4 und 8, so dass das Leben an Bord durch­aus nahe­zu kom­for­ta­bel ist, jeden­falls gemes­sen an den Erwar­tun­gen, die man in der Dra­ke-Pas­sa­ge auf einem 22-Meter-Boot rea­lis­ti­scher­wei­se haben soll­te. Was nicht heißt, dass nicht mal ein wenig die Fische gefüt­tert wer­den, aber es hält sich in Gren­zen.

Gale­rie – Dra­ke-Pas­sa­ge – 18.-19. Janu­ar 2018

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Wir haben im Wach­sche­ma eine Rou­ti­ne ent­wi­ckelt, die uns einen gewis­sen Halt im ansons­ten recht indif­fe­ren­ten Lauf der Zeit gibt, und nun han­geln wir uns durch die Tage, von Wache zu Wache. Acht Stun­den frei und vier Stun­den Wache für alle, ein­ge­teilt in Grup­pen, so dass alle sich am Steu­er abwech­seln. Meis­tens ver­bringt man jeweils eine hal­be Stun­de am Ruder und wird dann abge­löst. In Fäl­len von See­krank­heit oder sons­ti­gen ungu­ten Grün­den wird natür­lich kei­ner zu irgend etwas gezwun­gen, aber ins­ge­samt ist der halb­wegs regel­mä­ßi­ge Gang an die fri­sche Luft eine will­kom­me­ne Unter­bre­chung des All­tags im Schiff, der weit­ge­hend aus Schlaf, Halb­schlaf, Lesen, Essen und Unter­hal­tun­gen besteht. Drau­ßen sein, allei­ne oder zu zweit an Deck und die Zeit mit Wind, Wel­len und gele­gent­lich vor­bei­flie­gen­den Rie­sen­sturm­vö­geln oder Schwarz­brau­en­al­ba­tros­sen zu tei­len, ist eine fei­ne Sache. Die Zeit ver­geht lang­sa­mer, und die­ser ver­rück­te Drang, stän­dig irgend­et­was erle­di­gen zu müs­sen, ist schon hin­term Hori­zont zurück­ge­blie­ben. Mari­ti­me Rou­ti­ne, die sich immer­hin in unse­rem Fall nicht über Wochen, son­dern „nur“ über etwa 4 Tage erstre­cken wird. Am Sonn­tag soll­ten wir die Süd­shet­land Inseln errei­chen.

Ushua­ia, Bea­gle-Kanal – 17. Janu­ar 2018

Wäh­rend ich die­se Zei­len schrei­be (17.1. vor­mit­tags), lau­fen die Vor­be­rei­tun­gen für unser zwei­tes und die­ses Mal sicher end­gül­ti­ges Aus­lau­fen (sowie fürs Mit­tag­essen) und bald geht’s los! 🙂
 
 

Bea­gle-Kanal – Klap­pe, die 2.

Bea­gle-Kanal – 16. Janu­ar 2018

Auf so einem klei­nen Schiff läuft alles viel per­sön­li­cher – auch der offi­zi­el­le Teil, und so gin­gen wir alle zusam­men mor­gens zur Immi­gra­ti­ons­be­hör­de, um uns eben per­sön­lich und offi­zi­ell von Argen­ti­ni­en zu ver­ab­schie­den. Das lief kurz und schmerz­los, so dass wir bald die Lei­nen los­wer­fen und in den Bea­gle-Kanal ein­fah­ren konn­ten – der ers­te, klei­ne Schritt einer gro­ßen Fahrt und ein schö­ner Augen­blick.

Das Wet­ter wech­sel­te hoch­fre­quent, so dass wir uns wech­sel­wei­se an Son­ne, etwas Regen und gele­gent­lich ein paar recht hef­ti­gen Hagel­schau­ern erfreu­en konn­ten. Dabei wech­sel­te der Wind von kaum vor­han­den bis auf stei­fe Bri­se und zurück, aber immer aus öst­li­cher Rich­tung, so dass wir die Segel schon mal zumin­dest unter­stüt­zend ein­set­zen konn­ten, wäh­rend wir genos­sen, wie die grü­ne, gebir­gi­ge Land­schaft – links Argen­ti­ni­en, rechts Chi­le – an uns vor­bei­zog.

Am Aus­gang des Bea­gle-Kanals stopp­te Heinz das Schiff, wäh­rend wir gemüt­lich beim Essen saßen, um vor Fahrt in die offe­ne See hin­aus noch schnell ein Teil an einem Gene­ra­tor im Maschi­nen­raum aus­zu­tau­schen – eine klei­ne Rou­ti­ne-War­tungs­an­ge­le­gen­heit, wie man dach­te. So war es aber dann doch nicht. Lei­der war in Ushua­ia das fal­sche Teil gelie­fert wor­den, genau­so aus­se­hend, aber an einer ent­schei­den­den Stel­le einen Mil­li­me­ter zu groß und somit nicht pas­send. Es blieb nichts ande­res übrig, als den Kurs um 180 Grad zu dre­hen und noch ein­mal Ushua­ia anzu­lau­fen – eine Fahrt in die Ant­ark­tis ohne Schiffs­tech­nik voll­stän­dig in ein­wand­frei­er Funk­ti­on kam nicht infra­ge, wir woll­ten auch nicht Gefahr lau­fen, unse­re Nudeln dem­nächst man­gels Strom unge­kocht zu essen.

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Für die Mit­glie­der der 20-24 Uhr Wache gab es dafür noch ein Del­fin­bal­lett: zwei Del­fi­ne spran­gen neben dem Schiff syn­chron aus dem Was­ser und dreh­ten dabei eine Pirou­et­te!

Ushua­ia – 15. Janu­ar 2018

Es ist ein lan­ger Ritt von Mit­tel­eu­ro­pa in den süd­lichs­ten Süden Süd­ame­ri­kas, von Frank­furt über Bue­nos Aires nach Ushua­ia. Schön ist es, nach 38 Stun­den ab Haus­tür end­lich in einem klei­nen Hotel­zim­mer eine hori­zon­ta­le Posi­ti­on enneh­men zu kön­nen.

Aber die­sen eher weni­ger erbau­li­chen Teil muss man nun mal zu Beginn einer sol­chen Rei­se über sich ent­ge­hen las­sen. Macht nichts! Dafür sit­ze ich jetzt schon gemüt­lich auf der Anne-Mar­ga­re­tha, die­sem nie­der­län­di­schen Zwei­mas­ter mit sei­nem soli­den Stahl­rumpf, der uns in den nächs­ten Tagen in die Ant­ark­tis und im März nach Pata­go­ni­en brin­gen wird (unter uns gesagt: für die Pata­go­ni­en-Fahrt ist noch eine Zwei­er­ka­bi­ne zu haben!).

Ushuaia - Die SY Anne-Margaretha

Die Anne-Mar­ga­re­tha (links) im Yacht­ha­fen von Ushua­ia.

25 Tage von Ushua­ia bis Ushua­ia. Eine beein­dru­cken­de Dimen­si­on, schon rein zeit­lich gese­hen! Die meis­ten Schif­fe sind schon nach 10-11 Tagen wie­der im Hafen.

Eig­ner und Skip­per Heinz Wut­sch­ke und sei­ne vier­köp­fi­ge Mann­schaft wuseln noch eif­rig her­um, um das Schiff auf Vor­der­mann zu brin­gen. Unse­re Mit­rei­sen­den sind natür­lich schon in Ushua­ia, teil­wei­se hat­ten wir ges­tern Abend bereits die Gele­gen­heit, schon mal auf eine schö­ne Rei­se anzu­sto­ßen.

Ushuaia - Rolf Stange on Board

Rolf macht es sich in Ushua­ia auf der Anne-Mar­ga­re­tha gemüt­lich.

Heu­te wird es also los­ge­hen. Wobei das nicht unbe­dingt bedeu­ten muss, dass wir heu­te schon weit fah­ren wer­den. Ganz im Gegen­teil wer­den wir den Hafen wohl erst mor­gen ver­las­sen. Wenn wir am Mitt­woch, also über­mor­gen, aus dem Bea­gle-Kanal in die Dra­ke-Pas­sa­ge ein­fah­ren, soll­ten wir mit etwas Glück bis zu den Süd­shet­land Inseln gute Segel­win­de haben ☺ und das wäre natür­lich schon sehr viel Wert. Ich den­ke, dass wir alle Respekt vor der Dra­ke-Pas­sa­ge haben, und güns­ti­ge Win­de wären auf jeden Fall ganz, ganz her­vor­ra­gend.

Ushuaia - 15.01.2018

Blick in den Bea­gle Kanal: dahin geht’s mor­gen los!

Also nut­zen die meis­ten den Tag noch für Aus­flü­ge in der Umge­bung, etwa zum Natio­nal­park, und zum Abend­essen sehen wir uns dann nach­her alle erst­ma­lig zusam­men hier an Bord.

Gute Fahrt!

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P.S. wie gewohnt, wer­de ich die­sen Rei­se­blog in den nächs­ten Wochen mehr oder weni­ger regel­mä­ßig ergän­zen. Ob das klappt, hängt davon ab, ob ich genug Emp­fang fürs Satel­li­ten­te­le­fon habe und Zeit, mich damit zu beschäf­ti­gen – sicher nicht in der Dra­ke-Pas­sa­ge, weil ich mich da kaum mit dem Rech­ner an Deck set­zen wer­de. Trotz­dem: schaut immer mal wie­der her­ein! Frü­her oder spä­ter wird es sich loh­nen!

Und nach Ende der Rei­se wird es natür­lich anstel­le der weni­gen, klei­nen Bil­der, die ich zunächst via Satel­lit schi­cke, ordent­lich Bil­der­ga­le­rien geben, so dass es sich loh­nen wird, auch dann noch mal rein­zu­schau­en.

Ant­ark­tis-Fahrt mit SY Anne-Mar­ga­re­tha – Rei­se­blog hier

Jetzt geht die Ant­ark­tis-Fahrt mit Rolf und dem Zwei­mast-Segel­schiff SY Anne-Mar­ga­re­tha los! Natür­lich gibt es dazu wie­der einen Rei­se­blog (hier kli­cken). Berich­te begin­nen in den nächs­ten Tagen und wer­den wie­der via Satel­lit an den Web­mas­ter über­tra­gen (so die Tech­nik funk­tio­niert) und von ihm ver­öf­fent­licht und tags dar­auf in Face­book ver­linkt.

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