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Ant­ark­tis unter Segeln 2018

Noch ein ein­zel­ner Platz in einer Damen­ka­bi­ne ver­füg­bar!

Ant­ark­tis unter Segeln 2018: Mit dem klei­nen, robus­ten Segel­schiff SY Anne-Mar­ga­re­tha wird Anfang 2018 der Traum wahr, unter Segeln in die Ant­ark­tis zu fah­ren. Inten­si­ve 25 Tage lang sind wir mit einer klei­nen Grup­pe vom Bea­gle-Kanal aus unter­wegs: über die Dra­ke-Pas­sa­ge, zu den Süd­shet­land Inseln und zur Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel.

Hier kli­cken, um alle Infor­ma­tio­nen zu die­ser Rei­se als pdf her­un­ter­zu­la­den.

Die Rei­se­zeit

Wir gehen am 15. Janu­ar 2018 in Ushua­ia an Bord und been­den die Rei­se eben­falls in Ushua­ia am 08. Febru­ar.

SY Anne-margaretha, paradise_harbor_antarctica

Auf­grund der Dau­er der Fahrt, der sehr wil­den, abge­le­ge­nen Regi­on und der gro­ßen Distan­zen ist dies eine Rei­se, die noch deut­lich anspruchs­vol­ler ist als alle unse­re Segel­schif­frei­sen in Spitz­ber­gen. Und dabei geht es nicht nur um die Ansprü­che der Teil­neh­mer an die Rei­se, son­dern umge­kehrt auch um die Ansprü­che der Rei­se an die Teil­neh­mer. Rein­hold Mess­ner bezeich­ne­te die Ant­ark­tis mit den Wor­ten »Him­mel und Höl­le zugleich«. So extrem wol­len wir es nicht haben, eine Que­rung der Ant­ark­tis haben wir nicht vor. Aber ein Stück weit könn­ten wir uns die­ses Mot­to den­noch über unse­re Rei­se schrei­ben (machen wir aber nicht, wir wol­len ja kei­nen Ärger mit Herrn Mess­ner). Wir wer­den wun­der­ba­re Zei­ten in der Wun­der­welt der Ant­ark­tis erle­ben, und zwar wahr­schein­lich deut­lich mehr als alle, die auf grö­ße­ren Schif­fen in die­se ein­zig­ar­ti­ge Regi­on fah­ren. Aber auch har­te Tage, vor allem auf See, je nach Wind und Wet­ter. Alles wird dazu­ge­hö­ren, alles wird Teil der Rei­se sein, und das muss man wol­len oder es las­sen.

Bit­te lesen Sie sich daher die­se Beschrei­bung genau durch, bevor Sie sich even­tu­ell für die­se Rei­se ent­schei­den.

Das Schiff

SY Anne-Margaretha in der Antarktis

SY Anne-Mar­ga­re­tha.

Kern­stück einer jeden Ant­ark­tis-Fahrt ist das Schiff. Wir sind mit der SY Anne-Mar­ga­re­tha unter­wegs, einem nie­der­län­di­schen Segel­schiff mit kräf­ti­gem Stahl­rumpf, das auf sei­nen 22 Metern Län­ge einer klei­nen Grup­pe von neun Pas­sa­gie­ren sowie der Mann­schaft alles bie­tet, was es für eine siche­re Rei­se und ein ein­fa­ches, aber gutes Leben an Bord braucht. Kern unse­res Plans ist der Wunsch, die Ant­ark­tis mit einer sehr klei­nen Grup­pe und viel Zeit zu erle­ben. Selbst wenn wir an einen Ort kom­men, der auch von grö­ße­ren Schif­fen ange­fah­ren wird – dage­gen spricht erst mal gar nichts – wer­den wir ihn ganz anders erle­ben, und genau dar­auf kommt es an: Die Natur wird auf unse­re Hand­voll Rei­sen­der, die sich auch auf klei­nem Raum schnell in der Land­schaft ver­tei­len, ganz anders wir­ken kön­nen, als auf 100 Men­schen, die das glei­che Ufer sonst mit­un­ter bevöl­kern.

Ein lang­sa­mes Ant­ark­tis-Erleb­nis

Das Natur- und Land­schafts­er­leb­nis wird uns wich­ti­ger sein als das hek­ti­sche »Abha­ken” von Sehens­wür­dig­kei­ten. Die­ser Satz steht in unse­ren Rei­se­be­schrei­bun­gen für die Ark­tis­rei­sen, und in der Ant­ark­tis wird er noch stär­ker die Rei­se bestim­men. Uns geht es nicht dar­um, eine mög­lichst gro­ße Zahl ver­schie­de­ner Orte zu besu­chen. Die Ant­ark­tis ist kein Muse­um mit vie­len Räu­men, die jeweils einem ganz ande­ren The­ma gewid­met sind und die man alle gese­hen haben muss. Man könn­te im Gegen­teil sogar sagen, dass die Ant­ark­tis eine ver­gleichs­wei­se ein­fach gestrick­te Land­schaft ist. Es gibt fast kei­ne Pflan­zen, ungleich viel weni­ger Tier­ar­ten als in wär­me­ren Gegen­den, und die Land­schaft besteht vor allem aus Eis. Die­se schein­ba­re Schlicht­heit ver­än­dert sich aber von Tag zu Tag, von Stun­de zu Stun­de und mit jeder See­mei­le. Die Natur rührt die ant­ark­ti­schen Zuta­ten über­all zu einem neu­en land­schaft­li­chen Gericht zusam­men, des­sen Zusam­men­set­zung sich mit dem Licht, dem Wet­ter und den Tie­ren stän­dig ändert. Um die­se Ver­än­de­run­gen zu erfah­ren und sich so einem Erleb­nis aus­zu­set­zen, das der Ant­ark­tis wenigs­tens eini­ger­ma­ßen gerecht zu wer­den ver­mag, stre­ben wir nicht an, nach ein paar Fotos schnell wei­ter zu fah­ren. Man kann auch die Ent­wick­lun­gen beob­ach­ten, die einen Ort ver­än­dern, wenn die Son­ne sich um den Polar­him­mel dreht, das Licht vor­an schrei­tet, das Wet­ter sich dreht, die Tie­re kom­men und gehen.

Antarktis-Landschaft: Paradise Harbor

Man braucht Zeit, um eine sol­che Land­schaft zu erfas­sen und auf­zu­neh­men.

In der zwei­ten Janu­ar­hälf­te, die der zwei­ten Juli­hälf­te auf der Nord­halb­ku­gel ent­spricht, befin­den wir uns in der Jah­res­zeit, die einem Som­mer am nächs­ten kommt. Wir haben bes­te Chan­cen, die gesam­te Tier­welt der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel ken­nen­zu­ler­nen. Zu die­ser Zeit zie­hen Wale fres­send durch die Kanä­le und Sun­de, und die Pin­guin­ko­lo­nien sind in vol­ler Akti­vi­tät. Die Küken sind schon geschlüpft, der Stress des Eier­le­gens ist vor­bei, so dass der eine oder ande­re Esels­pin­gu­in einen Moment Zeit fin­det, um neu­gie­rig auf den mensch­li­chen Besu­cher ein­zu­ge­hen.

Rolf und Pinguin

Ant­ark­tis-Erleb­nis der Son­der­klas­se: so etwas erlebt nur, wer sich Zeit lässt

Eis­ber­ge drif­ten über­all im Meer, aber das Treib­eis hat sich zu die­ser Zeit nor­ma­ler­wei­se soweit nach Süden zurück­ge­zo­gen, dass es kein Hin­der­nis dar­stellt.

Unse­re Rou­te in der Ant­ark­tis

Es geht nicht dar­um, einem fes­ten Fahr­plan fol­gend bestimm­te Orte anzu­fah­ren und Sehens­wür­dig­kei­ten abzu­klap­pern, son­dern wir wer­den uns ganz nach Wind und Wet­ter rich­ten, um so den Natur­er­leb­nis­sen mög­lichst viel Zeit unter best­mög­li­chen Bedin­gun­gen zu geben. Es gibt also kei­ne fes­te Rou­te im Detail.

Aber natür­lich gibt es einen Plan. Nach der Que­rung der Dra­ke-Pas­sa­ge (dazu spä­ter mehr) wer­den wir zunächst die Süd­shet­land Inseln anlau­fen, die der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel vor­ge­la­gert sind. Das ist nicht nur auf­grund der geo­gra­phi­schen Lage ein sinn­vol­ler Ein­stieg in die Ant­ark­tis, son­dern auch ein land­schaft­lich-öko­lo­gi­scher Kon­trast zu den noch viel stär­ker ver­eis­ten Küs­ten wei­ter süd­lich.

Fildes Peninsula, Süd Shetland Inseln

Auf den Süd­shet­land Inseln gibt es rela­tiv gro­ße unver­glet­scher­te Flä­chen. Fil­des Pen­in­su­la, King Geor­ge Island.

Gut mög­lich, dass wir die berühm­te Vul­kan­in­sel Decep­ti­on Island mit ihren rela­tiv gut geschütz­ten Anker­plät­zen anlau­fen, aber es kann auch eine ande­re Bucht auf einer der umlie­gen­den Inseln sein, wo wir zum ers­ten Mal ant­ark­ti­schen Boden betre­ten und die ers­ten Pin­gui­ne aus der Nähe sehen wer­den. Schon hier gilt das bereits Geschrie­be­ne: Wir wol­len uns Zeit neh­men. Viel­leicht ergibt sich auf Decep­ti­on Island die Gele­gen­heit zu einer klei­nen Wan­de­rung. Dazu wird es spä­ter in der schrof­fen, ver­glet­scher­ten Ant­ark­tis kaum noch kom­men.

Port Foster, Deception Island

Eisi­ge Vul­kan­land­schaft auf Decep­ti­on Island.

Von den Süd­shet­land Inseln geht es durch die Brans­field Strait und dann durch immer enger wer­den­de Was­ser­stra­ßen wei­ter nach Süden zur Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel. Nun errei­chen wir das Kern­stück der Fahrt, vor der Küs­te der Ant­ark­tis und zwi­schen den viel­zäh­li­gen vor­ge­la­ger­ten Inseln. Die stark ver­eis­te, wil­de Land­schaft ist atem­be­rau­bend, die Dimen­sio­nen machen sprach­los, zumal von einem klei­nen Schiff aus betrach­tet und nicht von einem deut­lich grö­ße­ren Luxus­damp­fer. Hier drif­ten über­all vie­le klei­ne und gro­ße Eis­ber­ge im Was­ser, Buckel­wa­le zie­hen durch die Kanä­le und fres­sen sich mit Krill voll, auf Eis­stü­cken fin­den wir Rob­ben und wo immer ein klei­ne­res Stück eis­frei­en Lan­des zuta­ge tritt, das nicht zu steil ist, haben Pin­gui­ne ihre Kolo­nien. In die­se Umge­bung wer­den wir den Schwer­punkt der Rei­se legen, je nach Wet­ter soll­ten das um die 10 Tage sein. Län­ge­re Wan­de­run­gen sind wegen des schrof­fen, stark ver­glet­scher­ten Gelän­des nicht mög­lich, aber den­noch wer­den wir viel Zeit an Land ver­brin­gen, um die Tie­re zu beob­ach­ten und die rie­si­ge Land­schaft mit ihren gro­ßen und klei­nen Details auf uns wir­ken zu las­sen. Wenn es pas­send ist, blei­ben wir auch mal zwei Tage an einem Ort, oder wir fah­ren durch die ver­schie­de­nen Sun­de und bewun­dern die an uns vor­bei­zie­hen­den Küs­ten­strei­fen.

Neumayer Kanal, Antarktis

Typi­sche Küs­ten­land­schaft der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel. Dort wol­len wir etli­che Tage ver­brin­gen.

In die­sem Abschnitt der Fahrt wird nachts übli­cher­wei­se gean­kert, wobei von »Nacht« nicht wirk­lich die Rede sein kann. Den Süd­po­lar­kreis wer­den wir zwar nicht errei­chen, aber wir befin­den uns mit 62 bis 64 Grad Süd auf einer Brei­te, die mit Süd­is­land oder West­nor­we­gen ver­gleich­bar ist, so dass wir lan­ge Tage haben und mehr Däm­me­rung als ech­te Dun­kel­heit.

Abendlicht Gerlache Strait, Antarktis

Spät­abend­stim­mung Anfang Febru­ar, Ant­ark­ti­sche Halb­in­sel.

Ob die Was­ser­stra­ßen, die wir durch­fah­ren, Neu­may­er Kanal oder Lemai­re Chan­nel, Bry­de Chan­nel oder Errera Strait hei­ßen, spielt kaum eine Rol­le, genau­so wenig, ob wir auf Danco Island oder Wien­cke Island oder Booth Island unse­re Land­gän­ge machen. Eini­ge die­ser Namen mögen letzt­lich im Log­buch ste­hen und sicher noch vie­le dar­über hin­aus. Die ant­ark­ti­sche Natur ist über­all beein­dru­ckend und schön, und wir wer­den letzt­lich kurz­fris­tig vor Ort ent­schei­den, was je nach Wet­ter und sons­ti­gen Bedin­gun­gen am sinn­volls­ten ist. Sowohl Skip­per Heinz Wut­sch­ke als auch der Fahrt­lei­ter Rolf Stan­ge kön­nen dabei auf umfang­rei­che Erfah­rung in die­ser Regi­on zurück­grei­fen.

Cuverville Island, Antarktische Halbinsel

Tie­re, Land­schaft, Eis: typi­sche Ein­drü­cke der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel.

Auf dem Weg zurück nach Nor­den wer­den wir wahr­schein­lich noch ein­mal einen Halt bei den Süd­shet­land Inseln ein­le­gen, bevor wir uns erneut an die Que­rung der Dra­ke-Pas­sa­ge machen und dann wie­der Süd­ame­ri­ka errei­chen.

Delfine in der Drake Passage

Mit etwas Glück gibt es in der Dra­ke-Pas­sa­ge auch sol­che Ein­drü­cke.

Die Dra­ke-Pas­sa­ge und Pata­go­ni­en

Es ist wich­tig, sich klar­zu­ma­chen, was die Dra­ke-Pas­sa­ge für unse­re Rei­se bedeu­tet, und daher wid­men wir ihr gleich hier einen län­ge­ren Abschnitt.

Seekarte Drake-Passage

Die Dra­ke-Pas­sa­ge bedeu­tet etwa 500 See­mei­len über offe­nes Meer. Ein Aben­teu­er­spiel­platz des Wet­ters!

Unse­re Schiffs­rei­se beginnt und endet in Ushua­ia am Bea­gle-Kanal. Wir wer­den wahr­schein­lich noch einen Halt in Puer­to Wil­liams auf der Isla Nava­ri­no im chi­le­ni­schen Teil Pata­go­ni­ens ein­le­gen, und nun kommt alles auf die Wet­ter­vor­her­sa­ge an. Um mit einem 22 Meter klei­nen Segel­schiff die berühmt-berüch­tig­te Dra­ke-Pas­sa­ge zu que­ren, ist ein gutes Wet­ter­fens­ter wich­tig. Die­se Regi­on ist für ihre Stür­me bekannt. Weni­ger bekannt ist, dass zwi­schen den Tief­druck­ge­bie­ten, die auf ihrem Weg um die Ant­ark­tis regel­mä­ßig durch die Dra­ke-Pas­sa­ge zie­hen, auch immer wie­der ruhi­ge­re Pha­sen herr­schen. Es gilt, eine sol­che Pha­se für die Über­fahrt zu erwi­schen, und wir haben ein aus­rei­chend gro­ßes Zeit­pols­ter, um auch meh­re­re Tage abzu­war­ten. Das ist auch kei­ne ver­lo­re­ne Zeit, denn wir haben auch in Pata­go­ni­en süd­lich des Bea­gle-Kanals eine schö­ne Insel­welt mit Mög­lich­kei­ten für Tou­ren und Aus­flü­ge, um die­se Zeit sinn­voll zu nut­zen.

Barometer

Ent­schei­dend für die Que­rung der Dra­ke-Pas­sa­ge ist ein gutes Wet­ter­fens­ter. Zeigt das Baro­me­ter einen Ver­lauf wie hier im Bild, war­tet man bes­ser in geschütz­ten Gewäs­sern noch etwas ab.

Sobald der Wet­ter­be­richt eine Pau­se zwi­schen den Tief­druck­ge­bie­ten ankün­digt, geht es los. Nun haben wir etwa 500 See­mei­len offe­nen Mee­res vor uns, wofür wir etwa vier Tage ein­kal­ku­lie­ren müs­sen, bis wir die Süd­shet­land Inseln errei­chen. Die genaue Dau­er hängt vom Wet­ter ab. Die Wal­fän­ger haben frü­her gesagt: Bey­ond 40°S is no law, bey­ond 50°S is no God (süd­lich von 40 Grad gibt es kein Gesetz mehr, süd­lich von 50 Grad gibt es kei­nen Gott). Das stimmt natür­lich nicht: das Wet­ter ist unser all­mäch­ti­ger Gott, der uns über­all beglei­ten wird. Das hört sich pathe­tisch an, aber so wird es sein. (Zum The­ma »Gesetz” kom­men wir noch, heu­te ist die Ant­ark­tis natür­lich kein gesetz­lo­ser Ort mehr).

Wind und Seegang, Drake-Passage

Schwe­rer See­gang ist schon auf einem grö­ße­ren Schiff kei­ne Freu­de. Auf einem klei­ne­ren Segel­boot wer­den wir schwe­re Wet­ter­la­gen auf offe­ner See so weit wie mög­lich ver­mei­den. Letzt­lich hat aber die Natur mit ihren Gewal­ten und ihrer Unver­her­seh­bar­keit das Sagen.

Wie gesagt, wer­den wir extre­me Wind­stär­ken auf See soweit es geht ver­mei­den, aber natür­lich hof­fen wir auf guten Segel­wind. Die Dra­ke-Pas­sa­ge gibt es in zwei Vari­an­ten, wie alle wis­sen, die sie mehr­fach gequert haben (Rolf Stan­ge, der Autor die­ser Zei­len, hat­te die­ses Ver­gnü­gen an die 80 Mal). Man spricht vom Dra­ke shake, den man lie­ber nicht erle­ben will, und vom Dra­ke Lake. Natür­lich ist der Süd­oze­an ein wil­des Meer und nur sehr sel­ten wirk­lich mit einem See ver­gleich­bar, wobei auch das tat­säch­lich vor­kommt. Aber eine kräf­ti­ge Bri­se und eine deut­lich merk­ba­re Dünung sind wahr­schein­lich. See­gang und Segeln auf offe­nem Oze­an wer­den unser Leben für meh­re­re Tage bestim­men. Das ist nicht unglück­li­che Not­wen­dig­keit, son­dern Teil der Ant­ark­tis und Teil unse­rer Rei­se. Wenn der Gedan­ke an die­ses Kapi­tel der Fahrt Ihnen Schweiß auf die Stirn treibt, ist die­se Rei­se wohl nichts für Sie, dann emp­fiehlt sich die Rei­se in die Ant­ark­tis eher auf einem deut­lich grö­ße­ren Schiff. Aber wenn Sie die­se Tage auf dem gro­ßen, offe­nen Meer als Teil des Aben­teu­ers betrach­ten und dem mit Respekt, aber auch mit Freu­de ent­ge­gen­se­hen, dann sind Sie hier rich­tig. See­krank zu wer­den ist nicht schön, aber erlaubt, und wer an Deck an der fri­schen Luft hilft, Segel zu set­zen, das Meer bewun­dert und nach Alba­tros­sen und Sturm­vö­geln Aus­schau hält, hat gute Chan­cen, sich recht schnell an das See­manns­le­ben zu gewöh­nen. Wobei das natür­lich indi­vi­du­ell ver­schie­den ist.

Drake-Passage

Respekt: ja. Angst: nein. Die Dra­ke-Pas­sa­ge kann wild sein, muss aber nicht. So geht sie auch. Meis­tens irgend­wo zwi­schen so und dem Bild zuvor.

Sie müs­sen nicht unbe­dingt erfah­re­ner Seg­ler sein, aber es soll­te nicht Ihre ers­te Rei­se auf einem klei­ne­ren Schiff sein. Wich­tig ist, dass Sie auch für die­sen Teil der Fahrt moti­viert sind und dass Sie kör­per­lich fit und gesund sind, um das täg­li­che Leben an Bord auch bei See­gang ohne Unfall­ge­fahr zu meis­tern. Wer nicht in der Lage ist, sich bei See­gang eigen­stän­dig sicher im Schiff zu bewe­gen, ist erhöh­ter Unfall­ge­fahr aus­ge­setzt und soll­te die Dra­ke-Pas­sa­ge nicht auf einem klei­nen Segel­schiff que­ren.

Albatros, Drake-Passage

Alba­tros gehö­ren auf hoher See zwi­schen Kap Hoorn und der Ant­ark­tis zu unse­ren täg­li­chen Beglei­tern.

Wäh­rend der See­ta­ge wer­den alle an Bord in ein Wach­sche­ma ein­ge­teilt. Zur Teil­nah­me besteht kei­ne Ver­pflich­tung, aber es wird allen nahe­ge­legt, dar­an teil­zu­neh­men. Dabei wer­den wir uns ken­nen­ler­nen, wir wer­den die Tage auf offe­ner See gemein­schaft­lich ver­brin­gen, dabei schnell zu einer Grup­pe zusam­men­wach­sen, und so soll­ten wir die­se Zeit zusam­men gut meis­tern kön­nen.

Bord­spra­che

Die Spra­che unter den Pas­sa­gie­ren ist deutsch. Skip­per Heinz spricht nie­der­län­disch, deutsch und eng­lisch. Natür­lich steht die­se Rei­se auch Pas­sa­gie­ren offen, deren Mut­ter­spra­che nicht deutsch ist, aber wir erwar­ten, dass alle sich auf deutsch ver­stän­di­gen kön­nen und den auf deutsch gege­ben Infor­ma­tio­nen fol­gen kön­nen.

Auf See, Drake-Passage

Unter­wegs in der Dra­ke-Pas­sa­ge bei gutem Wet­ter: Zeit, die Mit­rei­sen­den ken­nen­zu­ler­nen.

Die Ant­ark­tis: auch medi­zi­nisch am Ende der Welt

An Bord der SY Anne-Mar­ga­re­tha ist kein Arzt. Wir befin­den uns in einer sehr abge­le­ge­nen Regi­on, in der es kei­ne öffent­lich zugäng­li­chen medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen gibt. Im Fall medi­zi­ni­scher Not­fäl­le wird es mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit eini­ge Tage dau­ern, bis medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung zur Ver­fü­gung steht. Die damit ver­bun­de­ne Logis­tik ist äußerst auf­wän­dig und teu­er, im Fall des Fal­les kommt es wahr­schein­lich zum Ein­satz eines chi­le­ni­schen Ambu­lanz­flug­zeu­ges, das ein Roll­feld auf King Geor­ge Island in den Süd­shet­land Inseln anflie­gen kann. Dies ist nur bei brauch­ba­rem Flug­wet­ter mög­lich, auf das mög­li­cher­wei­se meh­re­re Tage gewar­tet wer­den muss, und zudem sehr teu­er. Eine Rei­se­kran­ken-/Un­fall­ver­si­che­rung, die sol­che und ande­re Trans­por­te deckt, ist für alle Teil­neh­mer ver­pflich­tend. Sie müs­sen soweit bei robus­ter Gesund­heit sein, dass kei­ne gesund­heit­li­chen Pro­ble­me zu erwar­ten sind, durch die ihre Sicher­heit und der Ver­lauf der Rei­se für alle ande­ren Teil­neh­mer beein­träch­tigt wer­den könn­ten. Wie beschrie­ben, müs­sen Sie fit genug sein für das täg­li­che Leben an Bord auch bei See­gang.

Was noch wich­tig ist

Eselspinguin, Neko Harbor, Antarktische Halbinsel

Auch die­sen Abschnitt genau lesen, sag’ ich!

  • Natür­lich wer­den wir segeln, soweit die Ver­hält­nis­se es zulas­sen, aber vor allem in den enge­ren Fahr­was­sern der Ant­ark­tis wer­den wir wesent­li­che Tei­le der Stre­cke mit Hil­fe der Maschi­ne zurück­le­gen.
  • Das Erleb­nis der Ant­ark­tis auf einem klei­nen Schiff wie der Anne-Mar­ga­re­tha ist garan­tiert etwas völ­lig ande­res, als die­se Land­schaf­ten von der Pan­ora­ma-Lounge eines Kreuz­fahrt­schif­fes aus an sich vor­bei­strei­chen zu las­sen. Der Vor­teil die­ser Rei­se ist, dass wir auf einem klei­nen Schiff unter­wegs sind. Der Nach­teil – je nach indi­vi­du­el­ler Per­spek­ti­ve – ist, dass wir auf einem klei­nen Schiff unter­wegs sind. Es gibt kei­ne Sau­na, kei­nen Fit­ness­raum, kein Enter­tain­ment und kei­nen Kabi­nen­ser­vice. Alle fas­sen mit an, sei es an Deck (vor allem bei den Über­fahr­ten) oder im Innen­be­reich, etwa gele­gent­lich in der Küche oder wenn es dar­um geht, den gemein­sam genutz­ten Bereich in akzep­ta­blem Zustand zu hal­ten. Es gibt kei­ne Ser­vice­ab­tei­lung bei der Mann­schaft, das machen wir selbst! Und jeder soll­te gewillt sein, dabei sei­nen Anteil zu leis­ten. So wird die gele­gent­li­che Mit­hil­fe für den Ein­zel­nen nicht zur Arbeits­last, und die Stim­mung in der Grup­pe bleibt gut.
  • Wir ver­brin­gen 25 Tage auf engem Raum mit­ein­an­der. Dabei ist es wich­tig, dass wir auf­ein­an­der Rück­sicht neh­men und uns grup­pen­taug­lich ver­hal­ten. Hier­zu muss jeder bei­tra­gen! Teil­neh­mer, die eigent­lich lie­ber allei­ne rei­sen und sich die­ser Rei­se nur anschlie­ßen, weil die Regi­on sonst nicht erreich­bar ist, wer­den nicht in die Grup­pe pas­sen und soll­ten rück­sichts­voll genug sein, von der Teil­nah­me in einer so klei­nen Grup­pe abzu­se­hen.
  • Die Ant­ark­tis ist eine Extrem­re­gi­on der Erde. Auch im Som­mer herr­schen dort nicht immer Wind­stil­le und Son­nen­schein. Wind, Schnee und Regen kön­nen, sol­len und wer­den Teil des Erleb­nis­ses sein. Das gehört zur Ant­ark­tis. Je nach Wet­ter und zurück­zu­le­gen­den Stre­cken wer­den wir auch in der Ant­ark­tis nicht jeden Tag in der Lage sein, Land­gän­ge zu machen. Wer dazu neigt, dann Kabi­nen­kol­ler zu bekom­men, kann für die Stim­mung an Bord zu Last wer­den und soll­te sich gut über­le­gen, ob ein so klei­nes Schiff wirk­lich der rich­ti­ge Weg in die Ant­ark­tis ist. Wie gesagt, wir ver­brin­gen 25 Tage auf engem Raum mit­ein­an­der! Ohne Enter­tain­ment und ohne die Mög­lich­keit, sich mal im Fit­ness­stu­dio abzu­re­agie­ren.
  • Star­ke Schnar­cher soll­ten ggf. mit einem Rei­se­part­ner zu zweit eine Dop­pel­ka­bi­ne buchen, so dass bei­de sich vor­her ken­nen und wis­sen, dass sie es auch nachts in einer Kabi­ne mit­ein­an­der aus­hal­ten.
  • In der Ant­ark­tis gel­ten stren­ge Bestim­mun­gen für den Schutz der Natur und his­to­ri­scher Stät­ten. Wir wer­den Sie fort­lau­fend infor­mie­ren und Sie ver­pflich­ten sich, Anwei­sun­gen umfas­send Fol­ge zu leis­ten.
  • Län­ge­re Wan­de­run­gen sind auf­grund des Gelän­des in der Ant­ark­tis und in den Süd­shet­land Inseln weit­ge­hend unmög­lich. Wer die sport­li­che Her­aus­for­de­rung sucht oder zur Auf­recht­erhal­tung der guten Stim­mung täg­li­che Bewe­gung braucht, ist auf die­ser Rei­se falsch.
  • Es ver­steht sich von selbst, dass Alko­hol nur in Maßen kon­su­miert wird und dass beim Rau­chen Rück­sicht gebo­ten ist. Im Schiff und an Land ist Rau­chen ver­bo­ten.
  • Wir emp­feh­len drin­gend, sowohl vor als auch nach der Schiffs­rei­se einen aus­rei­chen­den zeit­li­chen Puf­fer zu den Flü­gen ein­zu­pla­nen. Wenn Sie wegen Ver­spä­tun­gen bei den Flü­gen erst nach der geplan­ten Abrei­se den Hafen errei­chen, kann nicht davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass das Schiff war­ten kann. Bei der Rück­rei­se wei­sen wir dar­auf hin, dass die Que­rung der Dra­ke-Pas­sa­ge bei wei­tem nicht stun­den­ge­nau plan­bar ist und dass es durch unvor­her­ge­se­he­ne Wet­ter­be­din­gun­gen zu Ver­spä­tun­gen kom­men kann. Daher ist es wich­tig, dass zwi­schen geplan­ter Ankunft des Schif­fes im Hafen am Ende der Fahrt und dem Flug noch ein zeit­li­cher Puf­fer liegt. Wir emp­feh­len jeweils min­des­tens einen vol­len Tag. Je mehr, des­to bes­ser.
  • Es ist in sel­te­nen Extrem­fäl­len bereits vor­ge­kom­men, dass klei­ne Segel­schif­fe bei anhal­ten­den, extre­men Wet­ter­la­gen nicht in der Lage waren, die Dra­ke-Pas­sa­ge zu que­ren. So etwas haben wir noch nicht erlebt, und die SY Anne-Mar­ga­re­tha ist ein robus­tes, gut geführ­tes Schiff, das auf den Mee­ren die­ser Welt ein­schließ­lich der Dra­ke-Pas­sa­ge schon viel Wind und Wet­ter erfah­ren hat, und sie ist schon eine gute Stu­fe grö­ßer als die ganz klei­nen Yach­ten. Daher kön­nen wir nach allem mensch­li­chen Ermes­sen so sicher wie mög­lich sein, die Ant­ark­tis errei­chen zu kön­nen. Wir haben mit aus­rei­chend Zeit geplant, um sowohl bei der Hin- als auch bei der Rück­fahrt je nach Wet­ter­be­richt einen mög­lichst güns­ti­gen Zeit­punkt zur Que­rung abwar­ten zu kön­nen. Den­noch sei der Voll­stän­dig­keit hal­ber ange­merkt, dass in der Ant­ark­tis die Natur das Sagen hat. Nie­mand kann ehr­li­cher­wei­se zu 100 % garan­tie­ren, dass eine siche­re Que­rung der Dra­ke-Pas­sa­ge mög­lich sein wird. Anhal­ten­de Extrem­wet­ter­la­gen, die das ver­hin­dern kön­nen, sind sel­ten, aber nicht ganz aus­zu­schlie­ßen. Im Zwei­fel muss die Sicher­heit den Vor­rang haben. Die fina­le Ent­schei­dung dies­be­züg­lich liegt beim Skip­per. 
Aber es sei noch ein­mal gesagt: Heinz und Greet waren mit ihrer SY Anne Mar­ga­re­tha schon vie­le Male in der Ant­ark­tis und kön­nen auf soli­de Erfah­rung zurück­bli­cken. Unter ihren vie­len Rei­sen in die­se Regi­on ist eine sol­che Situa­ti­on nicht auf­ge­tre­ten.
  • Zur Aus­rüs­tung ver­wei­sen wir auf das sepa­ra­te Info­blatt “Aus­rüs­tungs­lis­te SY Anne Mar­ga­re­tha”, das recht­zei­tig vor der Rei­se auf die­ser Sei­te als pdf-Datei erhält­lich ist. Sie erhal­ten es dann auch über die Geo­gra­phi­sche Rei­se­ge­sell­schaft oder spä­tes­tens nach Buchung mit Ihren Rei­se- unter­la­gen.
  • Alle Anga­ben nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen, Ände­run­gen und Irr­tum blei­ben aber vor­be­hal­ten.
  • Es gel­ten die von der Geo­gra­phi­schen Rei­se­ge­sell­schaft aus­ge­ge­be­nen Leis­tungs­be­schrei­bun­gen und AGB.

Was kos­tet die Rei­se?

Ja, wie immer die schlech­ten Nach­rich­ten am Ende. Es liegt auf der Hand, dass eine Rei­se mit sol­chen zeit­li­chen und geo­gra­phi­schen Dimen­sio­nen ihren Preis hat. Die­ser liegt bei 10500 Euro für eine Koje in einer der vier vor­de­ren Kabi­nen (die­sen vier Kabi­nen ste­hen zwei gemein­schaft­lich genutz­te Bäder zur Ver­fü­gung) und 11500 Euro für eine der bei­den Kabi­nen mit­schiffs (jeweils eige­nes Bad).

Sie kön­nen ein­zeln buchen und tei­len dann eine Kabi­ne mit einem/r Mit­rei­sen­den glei­chen Geschlechts. Die Buchung einer Ein­zel­ka­bi­ne ist mit Auf­schlag mög­lich (kon­tin­gen­tiert). Ent­hal­ten im Rei­se­preis sind die Rei­se an Bord der SY Anne Mar­ga­re­tha von der Ein­schif­fung am 15. Janu­ar 2018 bis zum Aus­schif­fen am 08. Febru­ar ein­schließ­lich aller Akti­vi­tä­ten sowie sämt­li­cher Mahl­zei­ten an Bord mit Tee, Kaf­fee und Was­ser. Ande­re Geträn­ke an Bord sind zusätz­lich zu bezah­len. Nicht im Preis ent­hal­ten sind An- und Abrei­se nach Ushua­ia sowie dabei zusätz­li­che Über­nach­tun­gen.

Gern macht Ihnen die Geo­gra­phi­sche Rei­se­ge­sell­schaft auch Ange­bo­te zu Anrei­se und Unter­künf­ten, die Sie dann zusätz­lich zu der Schiffs­rei­se als sepa­ra­te Leis­tung buchen kön­nen.

Und wie geht’s wei­ter?

Wenn Sie wei­te­re Fra­gen haben zum Schiff oder zu Rei­se, dann wen­den Sie sich ger­ne an mich. Wenn Sie sich für die­se Fahrt vor­mer­ken las­sen bezie­hungs­wei­se buchen wol­len, wen­den Sie sich bit­te an die Geo­gra­phi­sche Rei­se­Ge­sell­schaft (Geo-RG).

Ich freue mich auf die Fahrt und hof­fe, Sie dort zu sehen!

Vie­le Grü­ße, Ihr Rolf Stan­ge

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Rolf Stan­ge (links)

Gale­rie zu Ant­ark­tis unter Segeln 2018

Abschlie­ßend noch eini­ge Ein­drü­cke in der Art, wie sie uns 2018 auf der Fahrt mit der Anne-Mar­ga­re­tha sicher begeg­nen wer­den:

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

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Letzte Änderung: 11. Mai 2017 · Copyright: Rolf Stange
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