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Antarktis unter Segeln 2018: Mit dem kleinen, robusten Segelschiff SY Anne-Margaretha wird Anfang 2018 der Traum wahr, unter Segeln in die Antarktis zu fahren. Intensive 25 Tage lang sind wir mit einer kleinen Gruppe vom Beagle-Kanal aus unterwegs: über die Drake-Passage, zu den Südshetland Inseln und zur Antarktischen Halbinsel.
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Die Reisezeit
Wir gehen am 15. Januar 2018 in Ushuaia an Bord und beenden die Reise ebenfalls in Ushuaia am 08. Februar.
Aufgrund der Dauer der Fahrt, der sehr wilden, abgelegenen Region und der großen Distanzen ist dies eine Reise, die noch deutlich anspruchsvoller ist als alle unsere Segelschiffreisen in Spitzbergen. Und dabei geht es nicht nur um die Ansprüche der Teilnehmer an die Reise, sondern umgekehrt auch um die Ansprüche der Reise an die Teilnehmer. Reinhold Messner bezeichnete die Antarktis mit den Worten »Himmel und Hölle zugleich«. So extrem wollen wir es nicht haben, eine Querung der Antarktis haben wir nicht vor. Aber ein Stück weit könnten wir uns dieses Motto dennoch über unsere Reise schreiben (machen wir aber nicht, wir wollen ja keinen Ärger mit Herrn Messner). Wir werden wunderbare Zeiten in der Wunderwelt der Antarktis erleben, und zwar wahrscheinlich deutlich mehr als alle, die auf größeren Schiffen in diese einzigartige Region fahren. Aber auch harte Tage, vor allem auf See, je nach Wind und Wetter. Alles wird dazugehören, alles wird Teil der Reise sein, und das muss man wollen oder es lassen.
Bitte lesen Sie sich daher diese Beschreibung genau durch, bevor Sie sich eventuell für diese Reise entscheiden.
Das Schiff
SY Anne-Margaretha.
Kernstück einer jeden Antarktis-Fahrt ist das Schiff. Wir sind mit der SY Anne-Margaretha unterwegs, einem niederländischen Segelschiff mit kräftigem Stahlrumpf, das auf seinen 22 Metern Länge einer kleinen Gruppe von neun Passagieren sowie der Mannschaft alles bietet, was es für eine sichere Reise und ein einfaches, aber gutes Leben an Bord braucht. Kern unseres Plans ist der Wunsch, die Antarktis mit einer sehr kleinen Gruppe und viel Zeit zu erleben. Selbst wenn wir an einen Ort kommen, der auch von größeren Schiffen angefahren wird – dagegen spricht erst mal gar nichts – werden wir ihn ganz anders erleben, und genau darauf kommt es an: Die Natur wird auf unsere Handvoll Reisender, die sich auch auf kleinem Raum schnell in der Landschaft verteilen, ganz anders wirken können, als auf 100 Menschen, die das gleiche Ufer sonst mitunter bevölkern.
Ein langsames Antarktis-Erlebnis
Das Natur- und Landschaftserlebnis wird uns wichtiger sein als das hektische »Abhaken” von Sehenswürdigkeiten. Dieser Satz steht in unseren Reisebeschreibungen für die Arktisreisen, und in der Antarktis wird er noch stärker die Reise bestimmen. Uns geht es nicht darum, eine möglichst große Zahl verschiedener Orte zu besuchen. Die Antarktis ist kein Museum mit vielen Räumen, die jeweils einem ganz anderen Thema gewidmet sind und die man alle gesehen haben muss. Man könnte im Gegenteil sogar sagen, dass die Antarktis eine vergleichsweise einfach gestrickte Landschaft ist. Es gibt fast keine Pflanzen, ungleich viel weniger Tierarten als in wärmeren Gegenden, und die Landschaft besteht vor allem aus Eis. Diese scheinbare Schlichtheit verändert sich aber von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde und mit jeder Seemeile. Die Natur rührt die antarktischen Zutaten überall zu einem neuen landschaftlichen Gericht zusammen, dessen Zusammensetzung sich mit dem Licht, dem Wetter und den Tieren ständig ändert. Um diese Veränderungen zu erfahren und sich so einem Erlebnis auszusetzen, das der Antarktis wenigstens einigermaßen gerecht zu werden vermag, streben wir nicht an, nach ein paar Fotos schnell weiter zu fahren. Man kann auch die Entwicklungen beobachten, die einen Ort verändern, wenn die Sonne sich um den Polarhimmel dreht, das Licht voran schreitet, das Wetter sich dreht, die Tiere kommen und gehen.
Man braucht Zeit, um eine solche Landschaft zu erfassen und aufzunehmen.
In der zweiten Januarhälfte, die der zweiten Julihälfte auf der Nordhalbkugel entspricht, befinden wir uns in der Jahreszeit, die einem Sommer am nächsten kommt. Wir haben beste Chancen, die gesamte Tierwelt der Antarktischen Halbinsel kennenzulernen. Zu dieser Zeit ziehen Wale fressend durch die Kanäle und Sunde, und die Pinguinkolonien sind in voller Aktivität. Die Küken sind schon geschlüpft, der Stress des Eierlegens ist vorbei, so dass der eine oder andere Eselspinguin einen Moment Zeit findet, um neugierig auf den menschlichen Besucher einzugehen.
Antarktis-Erlebnis der Sonderklasse: so etwas erlebt nur, wer sich Zeit lässt
Eisberge driften überall im Meer, aber das Treibeis hat sich zu dieser Zeit normalerweise soweit nach Süden zurückgezogen, dass es kein Hindernis darstellt.
Unsere Route in der Antarktis
Es geht nicht darum, einem festen Fahrplan folgend bestimmte Orte anzufahren und Sehenswürdigkeiten abzuklappern, sondern wir werden uns ganz nach Wind und Wetter richten, um so den Naturerlebnissen möglichst viel Zeit unter bestmöglichen Bedingungen zu geben. Es gibt also keine feste Route im Detail.
Aber natürlich gibt es einen Plan. Nach der Querung der Drake-Passage (dazu später mehr) werden wir zunächst die Südshetland Inseln anlaufen, die der Antarktischen Halbinsel vorgelagert sind. Das ist nicht nur aufgrund der geographischen Lage ein sinnvoller Einstieg in die Antarktis, sondern auch ein landschaftlich-ökologischer Kontrast zu den noch viel stärker vereisten Küsten weiter südlich.
Auf den Südshetland Inseln gibt es relativ große unvergletscherte Flächen. Fildes Peninsula, King George Island.
Gut möglich, dass wir die berühmte Vulkaninsel Deception Island mit ihren relativ gut geschützten Ankerplätzen anlaufen, aber es kann auch eine andere Bucht auf einer der umliegenden Inseln sein, wo wir zum ersten Mal antarktischen Boden betreten und die ersten Pinguine aus der Nähe sehen werden. Schon hier gilt das bereits Geschriebene: Wir wollen uns Zeit nehmen. Vielleicht ergibt sich auf Deception Island die Gelegenheit zu einer kleinen Wanderung. Dazu wird es später in der schroffen, vergletscherten Antarktis kaum noch kommen.
Eisige Vulkanlandschaft auf Deception Island.
Von den Südshetland Inseln geht es durch die Bransfield Strait und dann durch immer enger werdende Wasserstraßen weiter nach Süden zur Antarktischen Halbinsel. Nun erreichen wir das Kernstück der Fahrt, vor der Küste der Antarktis und zwischen den vielzähligen vorgelagerten Inseln. Die stark vereiste, wilde Landschaft ist atemberaubend, die Dimensionen machen sprachlos, zumal von einem kleinen Schiff aus betrachtet und nicht von einem deutlich größeren Luxusdampfer. Hier driften überall viele kleine und große Eisberge im Wasser, Buckelwale ziehen durch die Kanäle und fressen sich mit Krill voll, auf Eisstücken finden wir Robben und wo immer ein kleineres Stück eisfreien Landes zutage tritt, das nicht zu steil ist, haben Pinguine ihre Kolonien. In diese Umgebung werden wir den Schwerpunkt der Reise legen, je nach Wetter sollten das um die 10 Tage sein. Längere Wanderungen sind wegen des schroffen, stark vergletscherten Geländes nicht möglich, aber dennoch werden wir viel Zeit an Land verbringen, um die Tiere zu beobachten und die riesige Landschaft mit ihren großen und kleinen Details auf uns wirken zu lassen. Wenn es passend ist, bleiben wir auch mal zwei Tage an einem Ort, oder wir fahren durch die verschiedenen Sunde und bewundern die an uns vorbeiziehenden Küstenstreifen.
Typische Küstenlandschaft der Antarktischen Halbinsel. Dort wollen wir etliche Tage verbringen.
In diesem Abschnitt der Fahrt wird nachts üblicherweise geankert, wobei von »Nacht« nicht wirklich die Rede sein kann. Den Südpolarkreis werden wir zwar nicht erreichen, aber wir befinden uns mit 62 bis 64 Grad Süd auf einer Breite, die mit Südisland oder Westnorwegen vergleichbar ist, so dass wir lange Tage haben und mehr Dämmerung als echte Dunkelheit.
Spätabendstimmung Anfang Februar, Antarktische Halbinsel.
Ob die Wasserstraßen, die wir durchfahren, Neumayer Kanal oder Lemaire Channel, Bryde Channel oder Errera Strait heißen, spielt kaum eine Rolle, genauso wenig, ob wir auf Danco Island oder Wiencke Island oder Booth Island unsere Landgänge machen. Einige dieser Namen mögen letztlich im Logbuch stehen und sicher noch viele darüber hinaus. Die antarktische Natur ist überall beeindruckend und schön, und wir werden letztlich kurzfristig vor Ort entscheiden, was je nach Wetter und sonstigen Bedingungen am sinnvollsten ist. Sowohl Skipper Heinz Wutschke als auch der Fahrtleiter Rolf Stange können dabei auf umfangreiche Erfahrung in dieser Region zurückgreifen.
Tiere, Landschaft, Eis: typische Eindrücke der Antarktischen Halbinsel.
Auf dem Weg zurück nach Norden werden wir wahrscheinlich noch einmal einen Halt bei den Südshetland Inseln einlegen, bevor wir uns erneut an die Querung der Drake-Passage machen und dann wieder Südamerika erreichen.
Mit etwas Glück gibt es in der Drake-Passage auch solche Eindrücke.
Die Drake-Passage und Patagonien
Es ist wichtig, sich klarzumachen, was die Drake-Passage für unsere Reise bedeutet, und daher widmen wir ihr gleich hier einen längeren Abschnitt.
Die Drake-Passage bedeutet etwa 500 Seemeilen über offenes Meer. Ein Abenteuerspielplatz des Wetters!
Unsere Schiffsreise beginnt und endet in Ushuaia am Beagle-Kanal. Wir werden wahrscheinlich noch einen Halt in Puerto Williams auf der Isla Navarino im chilenischen Teil Patagoniens einlegen, und nun kommt alles auf die Wettervorhersage an. Um mit einem 22 Meter kleinen Segelschiff die berühmt-berüchtigte Drake-Passage zu queren, ist ein gutes Wetterfenster wichtig. Diese Region ist für ihre Stürme bekannt. Weniger bekannt ist, dass zwischen den Tiefdruckgebieten, die auf ihrem Weg um die Antarktis regelmäßig durch die Drake-Passage ziehen, auch immer wieder ruhigere Phasen herrschen. Es gilt, eine solche Phase für die Überfahrt zu erwischen, und wir haben ein ausreichend großes Zeitpolster, um auch mehrere Tage abzuwarten. Das ist auch keine verlorene Zeit, denn wir haben auch in Patagonien südlich des Beagle-Kanals eine schöne Inselwelt mit Möglichkeiten für Touren und Ausflüge, um diese Zeit sinnvoll zu nutzen.
Entscheidend für die Querung der Drake-Passage ist ein gutes Wetterfenster. Zeigt das Barometer einen Verlauf wie hier im Bild, wartet man besser in geschützten Gewässern noch etwas ab.
Sobald der Wetterbericht eine Pause zwischen den Tiefdruckgebieten ankündigt, geht es los. Nun haben wir etwa 500 Seemeilen offenen Meeres vor uns, wofür wir etwa vier Tage einkalkulieren müssen, bis wir die Südshetland Inseln erreichen. Die genaue Dauer hängt vom Wetter ab. Die Walfänger haben früher gesagt: Beyond 40°S is no law, beyond 50°S is no God (südlich von 40 Grad gibt es kein Gesetz mehr, südlich von 50 Grad gibt es keinen Gott). Das stimmt natürlich nicht: das Wetter ist unser allmächtiger Gott, der uns überall begleiten wird. Das hört sich pathetisch an, aber so wird es sein. (Zum Thema »Gesetz” kommen wir noch, heute ist die Antarktis natürlich kein gesetzloser Ort mehr).
Schwerer Seegang ist schon auf einem größeren Schiff keine Freude. Auf einem kleineren Segelboot werden wir schwere Wetterlagen auf offener See so weit wie möglich vermeiden. Letztlich hat aber die Natur mit ihren Gewalten und ihrer Unverhersehbarkeit das Sagen.
Wie gesagt, werden wir extreme Windstärken auf See soweit es geht vermeiden, aber natürlich hoffen wir auf guten Segelwind. Die Drake-Passage gibt es in zwei Varianten, wie alle wissen, die sie mehrfach gequert haben (Rolf Stange, der Autor dieser Zeilen, hatte dieses Vergnügen an die 80 Mal). Man spricht vom Drake shake, den man lieber nicht erleben will, und vom Drake Lake. Natürlich ist der Südozean ein wildes Meer und nur sehr selten wirklich mit einem See vergleichbar, wobei auch das tatsächlich vorkommt. Aber eine kräftige Brise und eine deutlich merkbare Dünung sind wahrscheinlich. Seegang und Segeln auf offenem Ozean werden unser Leben für mehrere Tage bestimmen. Das ist nicht unglückliche Notwendigkeit, sondern Teil der Antarktis und Teil unserer Reise. Wenn der Gedanke an dieses Kapitel der Fahrt Ihnen Schweiß auf die Stirn treibt, ist diese Reise wohl nichts für Sie, dann empfiehlt sich die Reise in die Antarktis eher auf einem deutlich größeren Schiff. Aber wenn Sie diese Tage auf dem großen, offenen Meer als Teil des Abenteuers betrachten und dem mit Respekt, aber auch mit Freude entgegensehen, dann sind Sie hier richtig. Seekrank zu werden ist nicht schön, aber erlaubt, und wer an Deck an der frischen Luft hilft, Segel zu setzen, das Meer bewundert und nach Albatrossen und Sturmvögeln Ausschau hält, hat gute Chancen, sich recht schnell an das Seemannsleben zu gewöhnen. Wobei das natürlich individuell verschieden ist.
Respekt: ja. Angst: nein. Die Drake-Passage kann wild sein, muss aber nicht. So geht sie auch. Meistens irgendwo zwischen so und dem Bild zuvor.
Sie müssen nicht unbedingt erfahrener Segler sein, aber es sollte nicht Ihre erste Reise auf einem kleineren Schiff sein. Wichtig ist, dass Sie auch für diesen Teil der Fahrt motiviert sind und dass Sie körperlich fit und gesund sind, um das tägliche Leben an Bord auch bei Seegang ohne Unfallgefahr zu meistern. Wer nicht in der Lage ist, sich bei Seegang eigenständig sicher im Schiff zu bewegen, ist erhöhter Unfallgefahr ausgesetzt und sollte die Drake-Passage nicht auf einem kleinen Segelschiff queren.
Albatros gehören auf hoher See zwischen Kap Hoorn und der Antarktis zu unseren täglichen Begleitern.
Während der Seetage werden alle an Bord in ein Wachschema eingeteilt. Zur Teilnahme besteht keine Verpflichtung, aber es wird allen nahegelegt, daran teilzunehmen. Dabei werden wir uns kennenlernen, wir werden die Tage auf offener See gemeinschaftlich verbringen, dabei schnell zu einer Gruppe zusammenwachsen, und so sollten wir diese Zeit zusammen gut meistern können.
Bordsprache
Die Sprache unter den Passagieren ist deutsch. Skipper Heinz spricht niederländisch, deutsch und englisch. Natürlich steht diese Reise auch Passagieren offen, deren Muttersprache nicht deutsch ist, aber wir erwarten, dass alle sich auf deutsch verständigen können und den auf deutsch gegeben Informationen folgen können.
Unterwegs in der Drake-Passage bei gutem Wetter: Zeit, die Mitreisenden kennenzulernen.
Die Antarktis: auch medizinisch am Ende der Welt
An Bord der SY Anne-Margaretha ist kein Arzt. Wir befinden uns in einer sehr abgelegenen Region, in der es keine öffentlich zugänglichen medizinischen Einrichtungen gibt. Im Fall medizinischer Notfälle wird es mit großer Wahrscheinlichkeit einige Tage dauern, bis medizinische Versorgung zur Verfügung steht. Die damit verbundene Logistik ist äußerst aufwändig und teuer, im Fall des Falles kommt es wahrscheinlich zum Einsatz eines chilenischen Ambulanzflugzeuges, das ein Rollfeld auf King George Island in den Südshetland Inseln anfliegen kann. Dies ist nur bei brauchbarem Flugwetter möglich, auf das möglicherweise mehrere Tage gewartet werden muss, und zudem sehr teuer. Eine Reisekranken-/Unfallversicherung, die solche und andere Transporte deckt, ist für alle Teilnehmer verpflichtend. Sie müssen soweit bei robuster Gesundheit sein, dass keine gesundheitlichen Probleme zu erwarten sind, durch die ihre Sicherheit und der Verlauf der Reise für alle anderen Teilnehmer beeinträchtigt werden könnten. Wie beschrieben, müssen Sie fit genug sein für das tägliche Leben an Bord auch bei Seegang.
Was noch wichtig ist
Auch diesen Abschnitt genau lesen, sag’ ich!
Natürlich werden wir segeln, soweit die Verhältnisse es zulassen, aber vor allem in den engeren Fahrwassern der Antarktis werden wir wesentliche Teile der Strecke mit Hilfe der Maschine zurücklegen.
Das Erlebnis der Antarktis auf einem kleinen Schiff wie der Anne-Margaretha ist garantiert etwas völlig anderes, als diese Landschaften von der Panorama-Lounge eines Kreuzfahrtschiffes aus an sich vorbeistreichen zu lassen. Der Vorteil dieser Reise ist, dass wir auf einem kleinen Schiff unterwegs sind. Der Nachteil – je nach individueller Perspektive – ist, dass wir auf einem kleinen Schiff unterwegs sind. Es gibt keine Sauna, keinen Fitnessraum, kein Entertainment und keinen Kabinenservice. Alle fassen mit an, sei es an Deck (vor allem bei den Überfahrten) oder im Innenbereich, etwa gelegentlich in der Küche oder wenn es darum geht, den gemeinsam genutzten Bereich in akzeptablem Zustand zu halten. Es gibt keine Serviceabteilung bei der Mannschaft, das machen wir selbst! Und jeder sollte gewillt sein, dabei seinen Anteil zu leisten. So wird die gelegentliche Mithilfe für den Einzelnen nicht zur Arbeitslast, und die Stimmung in der Gruppe bleibt gut.
Wir verbringen 25 Tage auf engem Raum miteinander. Dabei ist es wichtig, dass wir aufeinander Rücksicht nehmen und uns gruppentauglich verhalten. Hierzu muss jeder beitragen! Teilnehmer, die eigentlich lieber alleine reisen und sich dieser Reise nur anschließen, weil die Region sonst nicht erreichbar ist, werden nicht in die Gruppe passen und sollten rücksichtsvoll genug sein, von der Teilnahme in einer so kleinen Gruppe abzusehen.
Die Antarktis ist eine Extremregion der Erde. Auch im Sommer herrschen dort nicht immer Windstille und Sonnenschein. Wind, Schnee und Regen können, sollen und werden Teil des Erlebnisses sein. Das gehört zur Antarktis. Je nach Wetter und zurückzulegenden Strecken werden wir auch in der Antarktis nicht jeden Tag in der Lage sein, Landgänge zu machen. Wer dazu neigt, dann Kabinenkoller zu bekommen, kann für die Stimmung an Bord zu Last werden und sollte sich gut überlegen, ob ein so kleines Schiff wirklich der richtige Weg in die Antarktis ist. Wie gesagt, wir verbringen 25 Tage auf engem Raum miteinander! Ohne Entertainment und ohne die Möglichkeit, sich mal im Fitnessstudio abzureagieren.
Starke Schnarcher sollten ggf. mit einem Reisepartner zu zweit eine Doppelkabine buchen, so dass beide sich vorher kennen und wissen, dass sie es auch nachts in einer Kabine miteinander aushalten.
In der Antarktis gelten strenge Bestimmungen für den Schutz der Natur und historischer Stätten. Wir werden Sie fortlaufend informieren und Sie verpflichten sich, Anweisungen umfassend Folge zu leisten.
Längere Wanderungen sind aufgrund des Geländes in der Antarktis und in den Südshetland Inseln weitgehend unmöglich. Wer die sportliche Herausforderung sucht oder zur Aufrechterhaltung der guten Stimmung tägliche Bewegung braucht, ist auf dieser Reise falsch.
Es versteht sich von selbst, dass Alkohol nur in Maßen konsumiert wird und dass beim Rauchen Rücksicht geboten ist. Im Schiff und an Land ist Rauchen verboten.
Wir empfehlen dringend, sowohl vor als auch nach der Schiffsreise einen ausreichenden zeitlichen Puffer zu den Flügen einzuplanen. Wenn Sie wegen Verspätungen bei den Flügen erst nach der geplanten Abreise den Hafen erreichen, kann nicht davon ausgegangen werden, dass das Schiff warten kann. Bei der Rückreise weisen wir darauf hin, dass die Querung der Drake-Passage bei weitem nicht stundengenau planbar ist und dass es durch unvorhergesehene Wetterbedingungen zu Verspätungen kommen kann. Daher ist es wichtig, dass zwischen geplanter Ankunft des Schiffes im Hafen am Ende der Fahrt und dem Flug noch ein zeitlicher Puffer liegt. Wir empfehlen jeweils mindestens einen vollen Tag. Je mehr, desto besser.
Es ist in seltenen Extremfällen bereits vorgekommen, dass kleine Segelschiffe bei anhaltenden, extremen Wetterlagen nicht in der Lage waren, die Drake-Passage zu queren. So etwas haben wir noch nicht erlebt, und die SY Anne-Margaretha ist ein robustes, gut geführtes Schiff, das auf den Meeren dieser Welt einschließlich der Drake-Passage schon viel Wind und Wetter erfahren hat, und sie ist schon eine gute Stufe größer als die ganz kleinen Yachten. Daher können wir nach allem menschlichen Ermessen so sicher wie möglich sein, die Antarktis erreichen zu können. Wir haben mit ausreichend Zeit geplant, um sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt je nach Wetterbericht einen möglichst günstigen Zeitpunkt zur Querung abwarten zu können. Dennoch sei der Vollständigkeit halber angemerkt, dass in der Antarktis die Natur das Sagen hat. Niemand kann ehrlicherweise zu 100 % garantieren, dass eine sichere Querung der Drake-Passage möglich sein wird. Anhaltende Extremwetterlagen, die das verhindern können, sind selten, aber nicht ganz auszuschließen. Im Zweifel muss die Sicherheit den Vorrang haben. Die finale Entscheidung diesbezüglich liegt beim Skipper. Aber es sei noch einmal gesagt: Heinz und Greet waren mit ihrer SY Anne Margaretha schon viele Male in der Antarktis und können auf solide Erfahrung zurückblicken. Unter ihren vielen Reisen in diese Region ist eine solche Situation nicht aufgetreten.
Zur Ausrüstung verweisen wir auf das separate Infoblatt “Ausrüstungsliste SY Anne Margaretha”, das rechtzeitig vor der Reise auf dieser Seite als pdf-Datei erhältlich ist. Sie erhalten es dann auch über die Geographische Reisegesellschaft oder spätestens nach Buchung mit Ihren Reise- unterlagen.
Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen, Änderungen und Irrtum bleiben aber vorbehalten.
Ja, wie immer die schlechten Nachrichten am Ende. Es liegt auf der Hand, dass eine Reise mit solchen zeitlichen und geographischen Dimensionen ihren Preis hat. Dieser liegt bei 10500 Euro für eine Koje in einer der vier vorderen Kabinen (diesen vier Kabinen stehen zwei gemeinschaftlich genutzte Bäder zur Verfügung) und 11500 Euro für eine der beiden Kabinen mitschiffs (jeweils eigenes Bad).
Sie können einzeln buchen und teilen dann eine Kabine mit einem/r Mitreisenden gleichen Geschlechts. Die Buchung einer Einzelkabine ist mit Aufschlag möglich (kontingentiert). Enthalten im Reisepreis sind die Reise an Bord der SY Anne Margaretha von der Einschiffung am 15. Januar 2018 bis zum Ausschiffen am 08. Februar einschließlich aller Aktivitäten sowie sämtlicher Mahlzeiten an Bord mit Tee, Kaffee und Wasser. Andere Getränke an Bord sind zusätzlich zu bezahlen. Nicht im Preis enthalten sind An- und Abreise nach Ushuaia sowie dabei zusätzliche Übernachtungen.
Gern macht Ihnen die Geographische Reisegesellschaft auch Angebote zu Anreise und Unterkünften, die Sie dann zusätzlich zu der Schiffsreise als separate Leistung buchen können.