Es ist ein langer Ritt von Mitteleuropa in den südlichsten Süden Südamerikas, von Frankfurt über Buenos Aires nach Ushuaia. Schön ist es, nach 38 Stunden ab Haustür endlich in einem kleinen Hotelzimmer eine horizontale Position ennehmen zu können.
Aber diesen eher weniger erbaulichen Teil muss man nun mal zu Beginn einer solchen Reise über sich entgehen lassen. Macht nichts! Dafür sitze ich jetzt schon gemütlich auf der Anne-Margaretha, diesem niederländischen Zweimaster mit seinem soliden Stahlrumpf, der uns in den nächsten Tagen in die Antarktis und im März nach Patagonien bringen wird (unter uns gesagt: für die Patagonien-Fahrt ist noch eine Zweierkabine zu haben!).
Die Anne-Margaretha (links) im Yachthafen von Ushuaia.
25 Tage von Ushuaia bis Ushuaia. Eine beeindruckende Dimension, schon rein zeitlich gesehen! Die meisten Schiffe sind schon nach 10-11 Tagen wieder im Hafen.
Eigner und Skipper Heinz Wutschke und seine vierköpfige Mannschaft wuseln noch eifrig herum, um das Schiff auf Vordermann zu bringen. Unsere Mitreisenden sind natürlich schon in Ushuaia, teilweise hatten wir gestern Abend bereits die Gelegenheit, schon mal auf eine schöne Reise anzustoßen.
Rolf macht es sich in Ushuaia auf der Anne-Margaretha gemütlich.
Heute wird es also losgehen. Wobei das nicht unbedingt bedeuten muss, dass wir heute schon weit fahren werden. Ganz im Gegenteil werden wir den Hafen wohl erst morgen verlassen. Wenn wir am Mittwoch, also übermorgen, aus dem Beagle-Kanal in die Drake-Passage einfahren, sollten wir mit etwas Glück bis zu den Südshetland Inseln gute Segelwinde haben ☺ und das wäre natürlich schon sehr viel Wert. Ich denke, dass wir alle Respekt vor der Drake-Passage haben, und günstige Winde wären auf jeden Fall ganz, ganz hervorragend.
Blick in den Beagle Kanal: dahin geht’s morgen los!
Also nutzen die meisten den Tag noch für Ausflüge in der Umgebung, etwa zum Nationalpark, und zum Abendessen sehen wir uns dann nachher alle erstmalig zusammen hier an Bord.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
P.S. wie gewohnt, werde ich diesen Reiseblog in den nächsten Wochen mehr oder weniger regelmäßig ergänzen. Ob das klappt, hängt davon ab, ob ich genug Empfang fürs Satellitentelefon habe und Zeit, mich damit zu beschäftigen – sicher nicht in der Drake-Passage, weil ich mich da kaum mit dem Rechner an Deck setzen werde. Trotzdem: schaut immer mal wieder herein! Früher oder später wird es sich lohnen!
Und nach Ende der Reise wird es natürlich anstelle der wenigen, kleinen Bilder, die ich zunächst via Satellit schicke, ordentlich Bildergalerien geben, so dass es sich lohnen wird, auch dann noch mal reinzuschauen.