Di
16 Jan
2018
Auf so einem kleinen Schiff läuft alles viel persönlicher – auch der offizielle Teil, und so gingen wir alle zusammen morgens zur Immigrationsbehörde, um uns eben persönlich und offiziell von Argentinien zu verabschieden. Das lief kurz und schmerzlos, so dass wir bald die Leinen loswerfen und in den Beagle-Kanal einfahren konnten – der erste, kleine Schritt einer großen Fahrt und ein schöner Augenblick.
Das Wetter wechselte hochfrequent, so dass wir uns wechselweise an Sonne, etwas Regen und gelegentlich ein paar recht heftigen Hagelschauern erfreuen konnten. Dabei wechselte der Wind von kaum vorhanden bis auf steife Brise und zurück, aber immer aus östlicher Richtung, so dass wir die Segel schon mal zumindest unterstützend einsetzen konnten, während wir genossen, wie die grüne, gebirgige Landschaft – links Argentinien, rechts Chile – an uns vorbeizog.
Am Ausgang des Beagle-Kanals stoppte Heinz das Schiff, während wir gemütlich beim Essen saßen, um vor Fahrt in die offene See hinaus noch schnell ein Teil an einem Generator im Maschinenraum auszutauschen – eine kleine Routine-Wartungsangelegenheit, wie man dachte. So war es aber dann doch nicht. Leider war in Ushuaia das falsche Teil geliefert worden, genauso aussehend, aber an einer entscheidenden Stelle einen Millimeter zu groß und somit nicht passend. Es blieb nichts anderes übrig, als den Kurs um 180 Grad zu drehen und noch einmal Ushuaia anzulaufen – eine Fahrt in die Antarktis ohne Schiffstechnik vollständig in einwandfreier Funktion kam nicht infrage, wir wollten auch nicht Gefahr laufen, unsere Nudeln demnächst mangels Strom ungekocht zu essen.
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Für die Mitglieder der 20-24 Uhr Wache gab es dafür noch ein Delfinballett: zwei Delfine sprangen neben dem Schiff synchron aus dem Wasser und drehten dabei eine Pirouette!