antarktis-3
fb  360-Grad-Panoramen von Spitzbergen  de  en  Spitzbergen Shop  
pfeil Port Lockroy pfeil

Kap Evans, McMurdo Sound (Antarktis): Scotts letzte Hütte

If you can pic­tu­re our house nest­ling below this small hill on a long stretch of black sand, with many tons of pro­vi­si­on cases ran­ged in neat blocks in front of it and the sea lap­ping the ice-foot below, you will have some idea of our imme­dia­te vici­ni­ty. As for our wider sur­roun­dings it would be dif­fi­cult to descri­be their beau­ty in suf­fi­ci­ent­ly glo­wing terms. Cape Evans is one of many spurs of Ere­bus and the one that stands clo­sest under the moun­tain, so that always towe­ring abo­ve us we have the grand sno­wy peak with its smo­king sum­mit.

(Wenn Sie sich unser Haus auf einem lang­ge­streck­ten Strand aus schwar­zem Sand unter die­sem klei­nen Hügel vor­stel­len, mit vie­len Ton­nen von Pro­vi­ant­käs­ten in Sta­peln davor ver­teilt und dem Meer, das an das eisi­ge Ufer angrenzt, dann haben Sie eine Idee von unse­rer nächs­ten Umge­bung. Was unse­re wei­te­re Umge­bung betrifft, so ist es schwie­rig, aus­rei­chend glü­hen­de Wor­te zu fin­den, um ihre Schön­heit ange­mes­sen zu beschrei­ben. Cape Evans ist einer von vie­len Aus­läu­fern des Ere­bus und der­je­ni­ge, der am nächs­ten unter dem Berg liegt, und da die­ser somit stän­dig über uns thront, haben wir stän­dig des­sen groß­ar­ti­gen, schnee­be­deck­ten, rau­chen­den Gip­fel in Sicht.)

So beschrieb kein gerin­ge­rer als Cap­tain Robert Fal­con Scott selbst in sei­nem post­hum erschie­ne­nen Buch Scott’s Last Expe­di­ti­on (Vol. I, S. 101) die Umge­bung sei­ner Hüt­te am Kap Evans.

Die Hüt­te am Kap Evans auf der Ross Insel ist gehei­lig­ter Boden der Polar­ge­schich­te. Sie wur­de wäh­rend Scotts letz­ter Expe­di­ti­on mit der Ter­ra Nova (1910-13) gebaut. Scott und 4 wei­te­re Män­ner erreich­ten den Süd­pol am 17. Janu­ar 1912, etwa 5 Wochen nach ihrem nor­we­gi­schen Kon­kur­ren­ten Roald Amund­sen. Auf dem Rück­weg star­ben Scott und sei­ne Beglei­ter in ihrem Zelt wäh­rend eines tage­lan­gen Schnee­sturms an Käl­te, Erschöp­fung und Hun­ger, nicht weit von einem Depot ent­fernt. Die­ses letz­te Lager wur­de von ande­ren Expe­di­ti­ons­teil­neh­mern im Novem­ber 1912 gefun­den. Die Tage­bü­cher wur­den gebor­gen und ver­öf­fent­licht, sie sind noch heu­te wich­ti­ge Quel­len und packen­der Lese­stoff für Polar­be­geis­ter­te. Beson­ders emp­feh­lens­wert ist The Worst Jour­ney in the World von Aps­ley Cher­ry-Gar­rard, das als Die schlimms­te Rei­se der Welt auch in deut­scher Spra­che erschie­nen ist.

Scotts letz­te Hüt­te (Ter­ra Nova Expe­di­ti­on): vir­tu­el­le Tour

Kap-Evans_preview

Hin­weis

Die Kar­te unten links und die Leis­te unten kön­nen dazu ver­wen­det wer­den, um die ein­zel­nen Pan­ora­men gezielt anzu­sprin­gen. Man kann aber auch die gesam­te Tour ein­fach auto­ma­tisch durch­lau­fen las­sen. Den Ton kann man über den But­ton oben rechts aus­schal­ten. Die Pano-Tour funk­tio­niert auch auf dem iPad und ande­ren ver­gleich­ba­ren Tablets, wenn das Gerät genü­gend Pro­zes­sor­power hat und das Betriebs­sys­tem aktu­ell genug ist. Auf Desk­top-Sys­te­men kann es statt mit HTML5 auch via Flash ange­zeigt wer­den.

Und wem es gefällt, kann den Pano-Link gern wei­ter­ge­ben oder selbst ver­lin­ken 🙂

Sta­tio­nen

  1. Kap Evans (Land­schaft)
  2. Kap Evans: Scotts Ter­ra Nova Hüt­te
  3. Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Ein­gang
  4. Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Ein­gang Stall
  5. Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Stall
  6. Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Innen­raum, vor­ne
  7. Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Innen­raum, mitt­le­rer Bereich
  8. Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Innen­raum, hin­te­rer Bereich
  9. Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Innen­raum, hin­ten (Scotts Ecke)
  10. Kap Evans: das Nim­rod-Kreuz

Im Fol­gen­den wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen zu den ein­zel­nen Sta­tio­nen:

Kap Evans (Land­schaft): Kap Evans und Mount Ere­bus

Kap Evans ist eine klei­ne Land­zun­ge am Fuß des Mount Ere­bus, des süd­lichs­ten Vul­kans der Erde. Das Kap besteht aus schwar­zem Lava­ge­stein ohne jede Vege­ta­ti­on. Von hier ist der Blick nach Süden offen: Der Weg, Scott auf sei­ner letz­ten Expe­di­ti­on (1910-13, mit der Ter­ra Nova) ging, aber nicht zurück­kam.

Kap Evans: Scotts Ter­ra Nova Hüt­te

Scott erreich­te das Kap Evans auf Ross Island Anfang Janu­ar 1911. Aus vor­ge­fer­tig­tem Mate­ri­al wur­de eine soli­de Hüt­te mit­samt Stall für die Ponies gebaut.

Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Ein­gang

Die Hüt­te ist recht geräu­mig (15,2 x 7,6 Meter). Im Ein­gang zweigt links der Weg zum Stall ab. Der Ein­gangs­raum, in dem wir nun ste­hen, schirm­te den Innen­raum geschickt von Wind und Schnee ab.

Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Ein­gang Stall

Der Gang zum Stall führt um eine Kur­ve. Hier lagert bis heu­te ein Sta­pel Rob­ben­speck. Der Geruch hängt immer noch in der Luft.

Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Stall

Der Stall ist ein lan­ger Gang mit seit­li­chen Boxen, wo Scotts Ponies stan­den. Die Wahl der Fort­be­we­gungs­mit­tel war und ist umstrit­ten. Mit den Pfer­de­stäl­len, Pfer­de-Schnee­schu­hen an der Wand, einem Fahrrrad und dem Gerip­pe eines Hun­des ist ein gro­ßer Teil des Spek­trums hier noch sym­bo­lisch ver­tre­ten. (Das Fahr­rad gehör­te Grif­fith Tay­ler, er benutz­te es im nähe­ren Umkreis).

Man kann immer noch das Heu rie­chen!

Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Innen­raum, vor­ne

Scotts Hüt­te ist zwei­ge­teilt. Im vor­de­ren Bereich befin­det sich auf der Süd­sei­te die Küche, auf der Nord­sei­te waren Bet­ten für die Mann­schaft (nied­ri­ge Rän­ge). So ist die hier­ar­chi­sche Füh­rung der Expe­di­ti­on durch den Mari­ne­of­fi­zier Robert F. Scott noch heu­te durch die Bau­wei­se sicht­bar.

Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Innen­raum, mitt­le­rer Bereich

Im mitt­le­ren Bereich von Scotts Hüt­te, genannt „the tene­ments“ (die Woh­nun­ge­nen), schlie­fen die Offi­zie­re. Eine Wand aus Vor­rats­kis­ten trennt die „tene­ments“ vom vor­de­ren Bereich, wo die Mann­schaft unter­ge­bracht war. Die strik­te Tren­nung wur­de von allen begrüßt, so waren alle unter Ihres­glei­chen und konn­ten ihre jewei­li­gen Umgangs­for­men pfle­gen.

Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Innen­raum, hin­te­rer Bereich

Neben der Unter­brin­gung für wei­te­re Offi­zie­re befin­den sich hier die Dun­kel­kam­mer von Scotts Foto­graf Her­bert Pon­ting und etwas Platz für die Wis­sen­schaft­ler mit klei­nen Labors. Ein zwei­ter Ofen sorg­te für Wär­me in die­sem Teil der Hüt­te, die Ofen­roh­re führ­ten durch den gesam­ten Raum. An der Dun­kel­kam­mer befand sich ein Tele­fon, das die­se Hüt­te im Okto­ber 1911 mit der alten Dis­co­very-Hüt­te am Hut Point (wei­ter süd­lich) ver­band. Das Kabel wur­de aller­dings auf dem Meer­eis ver­legt und hielt nicht lang.

Scotts Ter­ra Nova Hüt­te: Innen­raum, hin­ten (Scotts Ecke)

Hin­ten links befin­den sich zwei halb abge­trenn­te Kam­mern. In der hin­te­ren, neben Pon­tings Dun­kel­kam­mer, schlie­fen Edward Wil­son, der mit Scott starb, und des­sen Stell­ver­tre­ter Edward („Ted­dy“) Evans. Auf dem Tisch liegt ein Kai­ser­pin­gu­in, den sicher nicht Scott dort hin­ge­legt hat.

Gegen­über von Wil­son und Evans hat­te Robert F. Scott sei­ne Ecke. In der Koje liegt immer noch der Schlaf­sack. (Der letz­te, der dort schlief, war soweit bekannt Aene­as Mack­in­tosh, Lei­ter der wenig bekann­ten Ross­meer­grup­pe mit der Auro­ra von Shack­le­tons geplan­ter Trans­ant­ark­tis-Expe­di­ti­on 1914-1917).

Kap Evans: das Nim­rod-Kreuz

Scotts Hüt­te am Kap Evans wur­de 1914-1917 noch ein­mal wäh­rend der Auro­ra-Expe­di­ti­on benutzt. Das war Shack­le­tons Ross­meer­grup­pe von sei­ner geplan­ten Que­rung der Ant­ark­tis, der Impe­ri­al Trans-Ant­ar­c­tic Expe­di­ti­on. Die Ross­meer­grup­pe soll­te für Shack­le­ton Depots aus­le­gen und tat dies unter dra­ma­ti­schen Bedin­gun­gen, wobei 3 Män­ner star­ben, dar­un­ter der Kom­man­dant Aene­as Mack­in­tosh, sowie Hay­ward und Spen­cer-Smith. Das Kreuz auf einem Hügel nahe der Hüt­te erin­nert an die­se 3 Män­ner, die star­ben, um Depots aus­zu­brin­gen, die nie­mals ver­wen­det wur­den: Shack­le­ton erlitt mit der Endu­rance auf der ande­ren Sei­te der Ant­ark­tis Schiff­bruch, bevor er sei­ne Que­rung begin­nen konn­te.

Zurück

Letzte Änderung: 03. Juni 2018 · Copyright: Rolf Stange
css.php