So lange war es ein Traum, unter Segeln in die Antarktis zu fahren. Und nun ist der Traum Geschichte. Dazwischen war er Wirklichkeit! Davon erzählen das Reisetagebuch (hier klicken zum pdf-Download, 15,6 MB), der Blog und die unten verlinkten Bildergalerien.
Ich möchte allen ganz herzlich danken, die dazu beigetragen haben, dass diese Reise ein so schönes Erlebnis wurde, bei wirklich schöner Stimmung, auch wenn der Wind heftig von vorn kam. Und natürlich vorneweg Skipper / Bootseigner Heinz Wutschke, seiner Mannschaft und seinem guten Schiff, der Anne-Margaretha, die uns sicher in die Antarktis und wieder zurück gebracht und uns so viele unvergessliche Erlebnisse ermöglicht haben.
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Wir brauchten zwar zwei Anläufe, bis wir wirklich unterwegs waren. Dann aber brachten wir die Drake-Passage schnell und glatt in drei Tagen hinter uns. Besser geht nicht – es ist und bleibt die berüchtigte Drake-Passage! Und die Überfahrt brachte gleich den faunistischen Höhepunkt der Reise: seltene Schwertwale vom Typ D auf offener See.
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Deception Island war unser erster Anlaufpunkt. Immerhin gibt es dort für so kleine Schiffchen wie die Anne-Margaretha den besten Ankerplatz weit und breit! Und etwas Erholung war nach der Überfahrt natürlich angesagt. Und erste Eindrücke. Nun ist Deception Island landschaftlich ja nicht gerade repräsentativ für die Antarktis, aber trotzdem spannend mit den düsteren Landschaften. Das Wetter passte! Dazu kamen erste Begegnungen mit antarktischen Tieren und Stationen (die Base Decepcion gehört ja auch nicht gerade zu den ständig besuchten Antarktis-Stationen. Umso interessanter war es, diese Möglichkeit zu bekommen).
Auf Livingston Island kamen wir der Antarktis dann schon deutlich näher: weite Gletscher, eine erste Pinguinkolonie und See-Elefanten.
Galerie 3: Enterprise Island und Wilhelmina Bay
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Hier, wo andere Schiffe meistens nur durchfahren, verbrachten wir wir zwei Tage! Und es hat sich gelohnt. Auch wenn das zunächst eher den Umständen geschuldet als geplant war, aber wer würde den ruhigen Liegeplatz neben dem alten Walfangschiffwrack missen wollen, in dieser schönen Landschaft, mit schimpfenden Antipodenseeschwalben als Nachbarn? Die Fahrt in den Beibooten um die Insel? Die Buckelwale, und den langen Aufenthalt auf dieser winzigen, namenlosen Insel? So viele sagen immer »hier könnte ich Stunden sitzenbleiben und einfach nur gucken.« Aber fast nie wird es gemacht. Wir taten genau das und haben es genossen. Schöner wird es ja auch nicht. Landschaft, Wetter … es hat einfach alles gepasst.
Die anschließende Fahrt durch die Wilhelmina Bay mit dutzenden von futternden und schlummernden Buckelwalen gehört fraglos auch zu den Erlebnissen, die keiner der Anwesenden wieder vergessen wird.
Galerie 4: Paradise Harbour bis Melchior Islands
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Bei Waterboat Point hatten wir erstmals die Chance, antarktisches Festland zu betreten. Mit etwas gutem Willen ist das so, zumindest bei Niedrigwasser unglaublich, sich vorzustellen, dass dort mal zwei Leute in einer Hütte überwintert hatten, die primär aus einem umgedrehten Boot bestand. Deshalb heißt das auch immer noch Waterboat Point. Da haben es die Chilenen deutlich komfortabler, die den Südsommer dort in ihrer Station verbringen. Mit weißen (!) Eselspinguinen in der Nachbarschaft.
Echten Kontinent mit allem drum und dran gab es dann in Paradise Harbour bei Almirante Brown. Port Lockroy brachte zunächst einmal viel Wind und daher einen etwas unfreiwilligen Pausentag an Bord. Dafür hatten wir am Tag darauf umso schönes Wetter und konnten viel Zeit bei den Eselspinguinen auf Jougla Point verbringen und einen kurzen Besuch im »lebenden Museum« von Port Lockroy machen.
Bei der Fahrt durch dem Neumayer Channel konnte man trotz herrlichsten Wetters schon etwas wehmütig werden, denn die Fahrtrichtung war … nach Norden. Der letzte antarktische Halt war dann bei den Melchior Islands. Klein, aber fein. Sehr fein.
Galerie 5: Drake-Passage und Tierra del Fuego
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Spätestens bei dieser zweite Querung der Drake-Passage wurde jedem klar, warum sie mehr berüchtigt als berühmt ist. Es fing prima an, mit Sonne und einem richtigen »Drake Lake«, also Windstille. Aber der Wind hatte wohl nur Pause gemacht, wir bekamen ihn dann vier Tage lang heftig von vorn. Das volle Programm. Auch das war auf seine Art ein ganz eigenes Erlebnis. Manche entdeckten den Seemann in sich und waren kaum vom Steuerrad wegzukriegen. Andere hielten sich zunächst lieber am Eimerchen fest … aber irgendwann konnte der Seegang uns nichts mehr anhaben.
Die Chilenen wollten uns nicht so wirklich haben, aber dafür bekamen wir die beste Delfinshow überhaupt. Ein sehr guter Tausch! Nachdem es im Beagle-Kanal noch mal richtig windig geworden war, bildete der Ausflug nach Harberton den guten Abschluss. Grüne Landschaften, blauer Himmel, weiße Wolken. Sehr schöne Landschaften und mit Harberton ein interessantes Ziel, um die Fahrt schön abzurunden.