Prähistorische Zeiten der Antarktis: Terra Australis Incognita
Die „Prähistorie“ der Antarktis ist jene bis in die Antike reichende Zeit, in der Gelehrte und Philosophen die Existenz eines Südkontinents aus Gründen der Symmetrie postulierten, ohne dass jemals irgendwer auch nur in die Nähe gekommen wäre. Die Vermutung eines Südkontinents („terra australis incognita“) hat aber die Motivation von Seefahrern und Entdeckern wie Drake und Cook sowie ihren Auftraggebern deutlich gesteigert, den Kurs möglichst weit nach Süden zu legen.
Weltkarte von Rumold Mercator (Sohn des berühmten Gerhard Mercator) aus dem Jahr 1587 mit fiktivem Südkontinent.
530 BC: ein gewisser Pythagoras behauptet, die Erde sei gar nicht platt.
460 BC: ein gewisser Parmenides teilt die Erde in 5 Zonen auf, einschließlich je einer Kältezone um Nord- und Südpol herum.
140 BC: ein gewisser Seleukos stellt die Vermutung auf, dass es einen Südkontinent gibt. Es dauert fast 2000 Jahre, bis die Menschheit feststellt, dass Seleukos recht hatte!
650-1300: Polynesier und andere seefahrende Völker machen erste Entdeckungen in der Südsee. Unbestätigten Berichten zufolge sind sie möglicherweise bis zu einem gefrorenen Meer vorgedrungen.
1366: Das Wort Antarktyk taucht erstmals in einem englischen Manuskript auf.
Weltkarte von Abraham Ortelius aus dem Typus Orbis Terrarum von 1570, der als erster Atlas moderner Art gilt. Die Magellanstraße ist erkennbar, das südlich davon gelegene Feuerland aber noch als Teil eines weitgehend fiktiven Südkontinents eingezeichnet: Von der Drake Passage war noch nichts bekannt.