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Monats-Archiv: Mai 2014 − News & Stories


Hebung der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel: Fol­ge kol­la­bie­ren­der Eis­schel­fe und Tek­to­nik

Die Hebung von Land­mas­sen nach kräf­ti­ger Glet­scher­schmel­ze ist bekannt: im Nor­den Skan­di­na­vi­ens und in Spitz­ber­gen fin­den sich Spu­ren nach­eis­zeit­li­cher Land­he­bung wie Strand­wäl­le vie­ler­orts gut sicht­bar in der Land­schaft. In der Ant­ark­tis fällt dies deut­lich schwe­rer, da es dort kaum eis­frei­es Land über dem Meer gibt.

Genaue GPS-Mes­sun­gen haben aber in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit gezeigt, dass Tei­le der Ant­ark­tis sich nicht nur der­zeit heben, son­dern auch, dass die Hebungs­ra­ten sich seit eini­gen Jah­ren gut beschleu­nigt haben. So wur­den bei der US-ame­ri­ka­ni­schen Pal­mer Sta­ti­on vor 2002 nur 0,1 mm Hebung pro Jahr gemes­sen, danach aber sprang der Wert auf 8,8 mm pro Jahr. Die­ser Sprung um einen Fak­tor von fast 90 ist nicht nur durch die­se Ver­viel­fa­chung bemer­kens­wert, son­dern auch im Hin­blick auf die Rate von fast einem Zen­ti­me­ter pro Jahr, was geo­lo­gisch sehr viel ist.

Für die­se kräf­ti­ge Hebung wur­de der Kol­laps des Lar­sen B Eis­schelfs im Jahr 2002 ver­ant­wort­lich gemacht: Damals bra­chen im Wed­dell-Meer, an der Ost­küs­te der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel, gewal­ti­ge Eis­mas­sen ab. Die­se schwam­men zwar bereits auf dem Meer, aber das Nach­rut­schen land­ba­sier­ter Eis­mas­sen ent­las­te­te die Erd­krus­te so stark, dass eine iso­sta­ti­sche Anhe­bung die Fol­ge war.

Nun haben Geo­phy­si­ker gezeigt, dass der Eis­schwund nicht allei­ne für die Hebung ver­ant­wort­lich ist. Die­se ist in Umfang und Ver­hal­ten nur zu erklä­ren, indem beson­ders akti­ve Bewe­gun­gen zäh­flüs­si­ger Gesteins­mas­sen im Man­tel, in Tie­fen von 100 Kilo­me­tern und mehr, in die Model­lie­rung ein­be­zo­gen wird.

Die Brans­field Stra­ße, das Mee­res­be­cken im Nord­wes­ten der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel, sowie die nord­west­lich davon gele­ge­nen Süd­shet­land Inseln sind tek­to­nisch akti­ve Gebie­te mit Vul­ka­nis­mus und einer Rei­he ver­schie­de­ner Bruch­zo­nen und Plat­ten­gren­zen.

Pen­gu­in Island: eine jun­ge Vul­kan­in­sel in der tek­to­nisch akti­ven Brans­field Strait. Neben Vul­ka­nis­mus ist Land­he­bung eine wei­te­re Fol­ge der geo­lo­gi­schen Akti­vi­tät, ver­stärkt durch den Zer­fall gro­ßer Eis­mas­sen.

Penguin Island, ein junger Vulkan in den Südshetland Inseln

Quel­le: Earth and Pla­ne­ta­ry Sci­ence Let­ters

Sta­tis­tik für Ant­ark­tis-Tou­ris­mus: so vie­le fah­ren hin

Der Ver­band ant­ark­ti­scher Rei­se­ver­an­stal­ter (IAATO) hat neue Zah­len zum Ant­ark­tis-Tou­ris­mus prä­sen­tiert. End­gül­ti­ge Zah­len für die nun zu Ende gegan­ge­ne Sai­son 2013-14 gibt es noch nicht, aber vor­läu­fi­ge Anga­ben deu­ten an, dass die Besu­cher­zah­len sehr nahe beim Vor­jah­res­wert von 34316 lie­gen wer­den. Für 2014-15 gibt es bereits eine Pro­gno­se von 36545 Tou­ris­ten, somit wird ein Wachs­tum von 6-7 % erwar­tet.

Seit 2009-10 hat es wenig Bewe­gung in den Sta­tis­ti­ken gege­ben: Die Besu­cher­zah­len schwan­ken recht sta­bil zwi­schen 34000 und 36000. Eine Aus­nah­me war die Sai­son 2011-12 mit nur 26500 Ant­ark­tis-Tou­ris­ten, was am zuvor ein­ge­führ­ten Ver­bot von Schwer­öl als Schiffs­treib­stoff lag, was zur Fol­ge hat­te, dass eini­ge grö­ße­re Schif­fe nicht mehr in die Ant­ark­tis fah­ren. Aus Sicht des Umwelt­schut­zes ist dies mit Blick auf die dra­ma­ti­schen Fol­gen einer Ver­schmut­zung mit Schwer­öl auf jeden Fall eine sehr begrü­ßens­wer­te Ent­wick­lung.

Von den etwa 35000 Tou­ris­ten, die pro Sai­son der­zeit in die Ant­ark­tis rei­sen, fah­ren mit 71 % die meis­ten auf klei­nen mit­tel­gro­ßen Schif­fen bis maxi­mal 500 Pas­sa­gie­ren zur Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel. Die­se Schif­fe kön­nen ihren Gäs­ten Land­gän­ge anbie­ten, an Land dür­fen sich aber nur bis zu 100 Tou­ris­ten gleich­zei­tig auf­hal­ten, so dass Schif­fe mit einer Kapa­zi­tät zwi­schen 100 und 500 Pas­sa­gie­ren mit einem Rota­ti­ons­ver­fah­ren arbei­ten.

Schif­fe mit mehr als 500 Pas­sa­gie­ren bie­ten kei­ne Land­gän­ge an, son­dern machen rei­ne Kreuz­fahr­ten. 27 % der Ant­ark­tis-Tou­ris­ten zäh­len zu die­ser Kate­go­rie.

Der Anteil derer, die mit dem Flug­zeug in die Ant­ark­tis rei­sen, etwa zum Süd­pol oder, über das Basis­la­ger Patri­ot Hills, zur Bestei­gung des Mount Vin­cent, dem höchs­ten Berg der Ant­ark­tis, beläuft sich auf nur etwa 1 %.

Kreuz­fahrt­schif­fe vor den Süd­shet­land Inseln: So rei­sen die meis­ten Tou­ris­ten in die Ant­ark­tis. Links die Nordn­or­ge, rechts die Gri­go­riy Mik­heev (nicht mehr im Dienst). Im Hin­ter­grund ein Ver­sor­gungs­schiff für Sta­tio­nen.

Tourismus, Antarktis: Kreuzfahrtschiffe vor den Südshetland Inseln

Quel­le: IAATO

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