Durch Krankheit bedingter Verlust des Gefieders („feather loss disorder“) ist eine Krankheit, die seit 2006 bei Pinguinen in Südafrika und Südamerika beobachtet worden ist. Dabei kommt es zu einem verfrühten Verlust großer Teile des Gefieders, so dass der wichtige Schutz nicht mehr gewährleistet ist.
Die Ursache ist unklar. Bislang ist nicht einmal bekannt, ob Bakterien oder Viren für die Krankheit verantwortlich sind. Immerhin scheint diese nicht sehr ansteckend zu sein, betroffen waren jeweils nur wenige Individuen.
Im Januar 2014 ist die Krankheit erstmals bei Pinguinen in der Antarktis beobachtet worden, und zwar in der Adeliepinguinkolonie in Hope Bay (Bahia Esperanza) im Nordosten der Antarktischen Peninsula. Dort befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der argentinischen Station Esperanza eine der größten Adeliepinguinkolonien der Antarktis mit etwa 120.000 Brutpaaren. Während einer routinemäßigen Zählung im Januar fiel ein 15-20 Tage altes Küken auf, dessen Federn zu großen Teilen ausgefallen waren, so dass die Haut weitflächig entblößt war. Die verbliebenen Federn waren so lose, dass ein kräftiger Windstoß reichte, sie zu entfernen. Läuse oder andere Ursachen konnten nicht festgestellt werden. Trotz eines ansonsten kräftig erscheinenden Zustandes starb das Küken 2 Tage später.
Kurz darauf wurde in einer zweiten Subkolonie, etwa 1 Kilometer entfernt, ein zweiter Fall festgestellt. Dieser zweite erkrankte Pinguin konnte jedoch nicht genauer untersucht werden, sondern verschwand und ist mutmaßlich ebenfalls gestorben.
Weitere erkrankte Pinguine wurden nicht gefunden. Vermutlich betrifft die Krankheit nur Pinguine mit einem geschwächten Immunsystem oder einer anderweitig ungünstigen Disposition, etwa auf genetischer Ebene.
Der Verbreitungsweg der Krankheit von Südamerika oder Südafrika in die Antarktis ist, wie auch eine eventuelle weitere Ausbreitung dort, bislang völlig unbekannt. Es liegt jedoch die Vermutung nahe, dass argentinisches Stationspersonal, das auch in Argentinien Kontakt zu Pinguinen hatte, eine Rolle gespielt hat. Auch die Verbreitung des Erregers durch Touristen, die von Südamerika aus in die Antarktis reisen, kommt als Möglichkeit in Betracht; jedoch ist die Desinfektion von Stiefeln und die Reinigung von Bekleidung vor Ankunft in der Antarktis seit einigen Jahren für Touristen vorgeschrieben, um die Ausbreitung von Krankheiten und die unbeabsichtigte Einfuhr neuer Arten zu verhindern.
Von Federverlust-Krankheit betroffenes Adeliepinguinküken. Hope Bay, Januar 2014, Foto: Andres Barbosa.