Ushuaia – Antarktische Halbinsel – Peter I Insel – Rossmeer – Macquarie Insel – Neuseeland
Hier der Reisebericht Antarktis (Rossmeer) 2013: Eine lange und ungewöhnliche Reise zu Zielen, die selbst für antarktische Maßstäbe als abgelegen gelten dürfen! Tausende von Seemeilen, um selten besuchte Regionen zu erreichen, die selbst für viele alte Polar-Hasen teilweise unerreichbare Traumziele sind: Die Peter I Insel gehört zu den abgelegensten Insel der Erde. Die alten Hütten von Shackleton und Scott sind heiliger Boden für alle, die an der Geschichte der Eroberung des Südpols interessiert sind. In den Dry Valleys taucht der gelegentliche Besucher in eine unwirklich erscheinende Welt ein, fühlt sich auf einen anderen, leblosen – und sehr kalten! – Planeten versetzt. Die Kaiserpinguine auf dem Festeis im McMurdo Sound waren ein Glücksfall und ein Privileg für diejenigen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Der historische Eindruck von Scotts Hütte am Hut Point litt unter der Nähe zur unsäglich hässlichen US-amerikanischen Station McMurdo, ein Schandfleck der Zivilisation inmitten der angeblich unberührten Antarktis-Natur. Dafür bot der Ausblick vom Observation Hill einen schönen Ausgleich mit Fernsicht über den Ross Eisschelf, dessen Eiskante wir am nächsten Morgen mehrere Stunden lang folgten.
Eselspinguine auf Pleneau Island. Im Hintergrund Booth Island und die Antarktische Halbinsel, dazwischen liegt der Lemaire Kanal.
Die winzige und äußerst ungastliche Scott Insel bot immerhin die Chance, auf einer lange Seepassage so etwas wie festes Land zu sehen. Während der anschließenden Fahrt zur Macquarie Insel zeigte der Südozean sich von seiner – nun, nicht wirklich von seiner wilden Seite, aber doch von seiner eher ungezügelten.
Die untenstehende Karte zeigt den Plan der Reise, so wie er vorher ausgearbeitet worden war.
Wie immer sieht in Polargegenden die Realität etwas anders aus als die Planung, wie schon aus folgender Eiskarte deutlich wird:
Demnach war ein mehrtägiger Umweg erforderlich, um das Rossmeer zu erreichen, was natürlich im Rossmeer wertvolle Zeit kostete, und die ohnehin eher weniger wichtigen Balleny Islands steckten unerreichbar im dichten Eis und wurden somit dieses Mal gar nicht angelaufen. Die screaming sixties und die furious fifties machten ihrem Namen auf dem Weg zur Macquarie Insel hingegen alle Ehre.
Letztlich muss natürlich jeder selbst entscheiden, ob eine solche Fahrt den finanziellen und zeitlichen Aufwand wert ist. Die Anzahl der Seetage ist relativ zu den Tagen mit Landungen sehr hoch. Aber wer von Mount Erebus und der Ross-Robbe, den Dry Valleys und dem Ross Eisschelf sowie den heiligen Stätten der heroischen Zeit der Antarktis-Entecker (Cape Evans, Cape Royds, Hut Point, darüber hinaus etwa auch das Cape Adare, das wir leider eis- und zeitlich bedingt nicht anlaufen konnten) träumt, wird eben nur im Rossmeer und sonst nirgendwo das gelobte Land finden …
Ich würde sagen: Antarktis für Fortgeschrittene. Als solche aber einmalig.
Die folgenden Seiten geben mit Erzählungen und Bildergalerien Eindrücke von den jeweiligen Abschnitten der Reise.
Fotoalbum mit Erzählungen und Bildergalerien
Die ganze Ortelius-Mannschaft hat nicht ins Zelt gepasst, aber hier sind wir: Julian – Christian – Ninette – Sergio – Greg – Sebbi – Rolf – Elke – Ben – Ruedi