Bellingshausen (1778–1852) war ein deutschbaltischer Seefahrer, der in russischen Diensten stand und 1819 von Zar Alexander I. mit den Schiffen Mirny und Vostok auf eine Expedition ins Südpolarmeer geschickt wurde. Bellingshausen stieß weiter nach Süden vor als James Cook und entdeckte eine Reihe von Inseln. Er war einer der ersten, die in die berühmte Caldera von Deception Island (Südshetland Inseln) einfuhren. Bellingshausen ergänzte die Reise von Cook, indem er vor allem dort nach Süden vorstieß, wo Cook sich weiter nördlich gehalten hatte.
Port Foster, Deception Island.
Ob dabei das antarktische Festland gesichtet wurde, ist ungesichert; vermutlich wurden nur Inseln gesichtet, die aber mitunter so groß waren, dass man sie für einen Kontinent halten konnte (Alexander Insel). Gegebenenfalls wäre Bellingshausen einer der drei Kandidaten, die die Entdeckung der Antarktis im Sinne der ersten Sichtung des Kontinents für sich verbuchen können. Auch die Entdeckung der abgelegenen Peter I Island geht auf Bellingshausens Konto. Wahrscheinlich war dies die erste Entdeckung einer Insel südlich des Südpolarkreises überhaupt.
Insgesamt starben auf der jahrelangen Reise nur 3 Männer, was angesichts der vielen gefährlichen Situationen und Strapazen sowie der großen Verluste anderer weltreisender Seefahrer des frühen 19. Jahrhunderts an ein Wunder grenzt. Weniger wunderbar ist, dass nach Ende der Expedition wenig veröffentlicht wurde.
Die Peter I Insel, eine der Entdeckungen Bellingshausens.
Letzte Änderung: 11. November 2014 ·
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