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Ross­meer – Ushua­ia – 03.-18. März 2020

Die­se Rei­se hat­te so gut ange­fan­gen, aber nun war das Glück uns nicht mehr hold. Nach einem stür­mi­schen Tag von Ross Island Rich­tung Ross Eis­schelf begann das süd­li­che Ross­meer auf gro­ßer Flä­che zuzu­frie­ren. Wun­der­schön anzu­se­hen, aber eine weit­flä­chi­ge, zähe Mas­se, die uns Geschwin­dig­keit und damit wert­vol­le Zeit kos­te­te.

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Den Ross Eis­schelf am Rand der Bay of Wha­les erreich­ten wir am spä­ten Abend des 04. März. Wobei »erreich­ten« rela­tiv ist. In zwölf Mei­len (22 Kilo­me­tern) Ent­fer­nung wur­de deut­lich, dass die wei­te­re Fahrt in die­se Rich­tung wenig Sinn hat­te. Der Eis­schelf war gera­de mal im Fern­glas erkenn­bar. Bei der ein­set­zen­den Dun­kel­heit und ein­zie­hen­den Wol­ken lie­ßen wir not­ge­drun­gen auch die Hub­schrau­ber an Deck ste­hen. Das über­all um uns her­um schnell zufrie­ren­de Meer, das auf­zie­hen­de Wet­ter und die sicht­lich knap­per wer­den­den zeit­li­chen Reser­ven lie­ßen kei­ne ande­re Wahl als Abzug, nach­dem wir dem Eis­schelf ein­mal aus der Fer­ne zuge­winkt hat­ten. Scha­de.

In den nächs­ten Tagen erleb­ten wir wei­te­re Über­ra­schun­gen mit dem Eis, das über­all auf gro­ßer Flä­che in kur­zer Zeit ent­stand. Fas­zi­nie­rend und schön, aber lei­der auch hin­der­lich und zeit­rau­bend.

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Die bei­den Tage, die am Ende weh­tun soll­ten, waren der 6. und der 7. März. Unter Voll­dampf unter­wegs Rich­tung Bel­lings­hau­sen See und Peter I. Island, hät­ten wir sehr ger­ne ein Etmal (Ent­fer­nung inner­halb von 24 Stun­den Fahrt), das war der Plan. Aber auch die­se Tage ver­brach­ten wir damit, lang­sam durch Eis zu kur­ven – völ­lig uner­war­tet, denn laut Eis­kar­ten hät­te hier weit und breit frei­es Was­ser sein sol­len. So waren wir am 7. März früh 20 Mei­len wei­ter von Peter I. Island ent­fernt als 2 Tage frü­her zur sel­ben Zeit. Zwei vol­le Tage ver­lo­ren! Das war nicht gut.

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Dann kamen wir immer­hin recht gut vor­an, aber nicht schnell genug, um die ver­lo­re­ne Zeit wie­der auf­zu­ho­len. Am 13. März beka­men wir in der Früh Peter I. Island in den Blick, wenn auch recht wol­ken­ver­han­gen und stür­misch.

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Schon zuvor war klar gewor­den, dass wir aus Zeit­grün­den not­ge­drun­gen gezwun­gen waren, von der Peter I. Insel aus direkt Kurs auf Ushua­ia zu set­zen. Selbst dabei durf­te nun wet­ter­mä­ßig nicht all­zu viel schief gehen, um recht­zei­tig im Hafen zu sein. Die Fahrt zur ant­ark­ti­schen Halb­in­sel ließ sich beim bes­ten Wil­len nun nicht mehr ein­bau­en. Kei­ne Fra­ge, dass das zu Ent­täu­schung führ­te, wobei die Emo­tio­nen schon auch mal höher gin­gen. Ich kann nicht sagen, dass ich den Rest der Fahrt genos­sen hät­te. Ich glau­be nicht, dass ich das jemals schon mal so im Blog geschrie­ben habe, aber so war es nun mal.

Die Tage Rich­tung Tier­ra del Fue­go ver­lie­fen über­wie­gend recht stür­misch. Vor allem in der Gegend ums Kap Hoorn, das wegen mäßi­ger Sicht nicht in den Blick kam, gab es ordent­lich Rock’n’Roll.

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Ushua­ia erreich­ten wir schließ­lich gera­de so pünkt­lich am Mor­gen des 18. März. Von hier an stan­den aller­dings gro­ße Fra­ge­zei­chen über allem wei­te­ren: Aus­stei­gen, Ver­ab­schie­den, Heim­rei­se – die anschlie­ßen­de, letz­te Fahrt der Ort­eli­us zur Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel war ohne­hin bereits abge­sagt wor­den. Das Coro­na-Virus hat die Welt außer­halb der Ant­ark­tis nun fest im Griff, und was das für uns bedeu­te­te, wür­de sich erst noch zei­gen müs­sen.

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Letzte Änderung: 03. April 2020 · Copyright: Rolf Stange
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