1520 entdeckte Magellan auf seiner berühmten Reise, die zur ersten Weltumseglung überhaupt werden sollte, die Magellanstraße. Ein wesentlicher Vorteil für uns: Wir wissen, dass es sie gibt und wo sie ist und können uns daher ganz unkompliziert an der Passage des westlichen Teils erfreuen, was wir auch gerne tun, bevor es dort in den nächsten Tagen wieder windiger wird.
Eine weitere herrlich ruhige und einsame Bucht und: Sonne!
Nach etwa 30 Stunden Fahrt – also durch die Nacht hindurch – erreichten wir dann gestern Abend den Canal Smyth nördlich der Magellanstraße. Damit haben wir Feuerland hinter uns gelassen und sind nun in Patagonien (abzüglich Feuerland, je nachdem, wie man sich das so definiert). Mit dem letzten Tageslicht ging es wieder in eine dieser herrlichen Caletas, diese kleinen, feinen, gut geschützten Ankerbuchten, einst von Gletschern aus dem Fels geschnitzt, damit Segler es sich darin gemütlich machen können. Es ist immer ein wenig Krabbelei an den steilen, rutschigen Ufern, um die Uferleinen an knorrigen Bäumen zu befestigen, aber umso sicherer liegt das Boot dann (wobei wir trotzdem meistens eine Ankerwache haben).
Heute früh haben wir uns ein wenig umgeschaut, und dabei hat sich sage und schreibe die Sonne mal wieder die Ehre gegeben! Es ist ja nicht gerade ein Sonnenscheinland hier, schön bei fast jedem Wetter, aber dennoch ist es natürlich besonders schön, wenn die Sonne das Land in all seiner Pracht leuchten lässt. Der üppige Wald schillert in allen möglichen Grüntönen, das Wasser, der Himmel, die Wolken … zum Atem Anhalten schön. Inseln, Buchten, schmale Kanäle. Ein Patagonischer Eisvogel präsentiert sich, als würde er dafür bezahlt (Ringed Kingfisher auf Englisch, Kingfisher ist der Eisvogel. Megaceryle torquata und zu deutsch Rotbrustfischer, wer es genau wissen will. Ein Weibchen).
Fototermin mit einem Patagonischen Eisvogel, dem Rotbrustfischer
Später auf der Isla Hose haben wir noch Gelegenheit, durch die Botanik und auf die Hügel zu krabbeln, uns dabei etwas auszutoben und weitere schöne Aussichten zu genießen und jetzt freuen wir uns auf eine weitere, gemütlich-ruhige Nacht in einer netten Caleta, während sich draußen ein Sturm zusammenbrauen soll. Was uns hier drin nicht weiter stören sollte.
Galerie – Caleta Profundo – Isla Hose, 20. März 2018