09.-10. Februar 2015 – Nun liegt das Ende der Reise schon eine Woche zurück, einen letzten Blog-Beitrag muss es aber noch geben, wir können die Ortelius ja nicht bei Campbell Island zurücklassen.
Am 09. Februar erfreute der Anblick der sanft rollenden Hügel von Stewart Island, am zunächst am Horizont und dann langsam aber sicher näher rückend, die Augen aller, und das war wohl auch das Signal für die Albatrosse, sich gegen Mittag stillschweigend von uns zu verabschieden. Übrigens waren in den letzten Tagen auch noch Weißkappenalbatrosse darunter. Zugegeben, ich hatte sie zunächst für juvenile Campbell-Albatrosse gehalten. So was passiert. Aber nein, es waren voll ausgewachsene Vertreter einer Art, die ich noch nicht gesehen oder zumindest noch nie bewusst wahrgenommen habe. Wunderbar!
Das Ende einer großen Reise ist ja immer erstaunlich profan. Pässe werden gestempelt (dauerte erstaunlich lange), Gepäck vom Schiff aufs Trockene gebracht (ging halbwegs schnell), Hände geschüttelt (zuwenig Zeit), und dann gefühlt unendlich viele schwere Lebensmittelkisten für die nächsten 32 Tage in den tiefen Bauch des Schiffes geschleppt (dauerte viel zu lange). Momente der Entspannung in einem Café, welches der südlichste Außenposten seines global bekannten Mutterkonzerns sein will, in Invercargill (ein Nest) und in einer Kneipe in Bluff (dagegen ist Invercargill eine Großstadt) mit den Kollegen. Einen Tag später der Beginn einer ätzend langen, aber leider unvermeidlichen Reihe von Flügen, einmal halb um den Planeten.
Unterdessen ist die Ortelius schon wieder unterwegs, und nun, ein paar Tage später, ist sie auf gutem Weg ins Rossmeer. Campbell Island war auf dem Weg nach Süden freundlicher als ein paar Tage zuvor auf dem Weg nach Norden, soviel war schon zu hören. Nun bleibt nur, dem Schiff und allen an Bord die Daumen zu drücken für eine gute, erlebnisreiche Fahrt ins Rossmeer und darüber hinaus!
Das war’s vorerst mit meinem Antarktis-Reiseblog. Nicht lange, dann geht es in der Arktis weiter. Vorerst aber gibt es jetzt den Reisebericht und ausführliche Fotogalerien dieser Rossmeer Fahrt, und natürlich werden in den nächsten Wochen ein paar Ergebnisse meiner panorama-fotografischen Bemühungen sichtbar werden, und ich sage: es wird sich lohnen. Anfang 2013 hatte die Polar-Panoramafotografie für mich im Rossmeer ihren etwas mühsamen Anfang genommen, aber die 2 Jahre habe ich gut genutzt. Also schaut rein. Nach der Fahrt ist vor der Fahrt.