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Tages-Archiv: 27. Januar 2015 − News & Stories


Kap Royds

Nach die­sem abso­lut gran­dio­sen Nach­mit­tag am Kap Evans waren wir gut in Schwung, also auf zum Kap Royds, nur weni­ge Mei­len nörd­lich vom Kap Evans. Dort ließ sich 1907-09 Shack­le­ton mit sei­ner Nim­rod-Expe­di­ti­on nie­der, nicht sei­ne bekann­tes­te Expe­di­ti­on, aber sicher sei­ne erfolg­reichs­te. Und die ein­zi­ge, wäh­rend der er eine noch sicht­ba­re Spur in der Ant­ark­tis hin­ter­las­sen hat.

Also, schnell vorm Essen schon mal schau­en, ob am Ufer alles soweit in Ord­nung ist, gut­ge­launt ab ins Boot – und was müs­sen wir sehen, Back­door Bay ist völ­lig mit Eis gefüllt. Und zwar nicht nur das gute, har­te Fest­eis, auf dem man bequem an Land spa­zie­ren könn­te, son­dern davor ein vom Wind zusam­men­ge­scho­be­ner Strei­fen klei­ner Eis­trüm­mer. Zu dicht für die Boo­te, zu insta­bil, um dar­über hin­weg zu lau­fen. Nicht hilf­reich.

e3_Cape-Royds_27Jan15_02

Also tun wir, was man sowie­so am bes­ten immer tun soll­te, und den­ken nicht an das, was gera­de nicht funk­tio­niert, son­dern freu­en uns über die schö­ne Lan­dung mit viel Zeit am Kap Evans und über den Anblick des Mount Ere­bus, der über allem hier thront und sein berühm­tes klei­nes Rauch­wölk­chen vom Kra­ter in 3,794 m Höhe in den knall­blau­en Abend­him­mel schickt.

Kap Evans

Kap Evans, hei­li­ger Boden der Ant­ark­tis-Geschich­te und ein wun­der­bar schö­ner Ort bei die­sem Wahn­sinns­wet­ter. Basis von Scotts letz­ter Expe­di­ti­on, mit der Ter­ra Nova. Das Kreuz erin­nert an Spen­cer-Smith, Hay­wood und Mack­in­tosh. Wer hat sei­ne Ant­ark­tis-Haus­auf­ga­ben gemacht und weiß, bei wel­cher Expe­di­ti­on die­se 3 Män­ner ums Leben kamen ..? Rich­tig, die Auro­ra-Expe­di­ti­on, das logis­ti­sche Gegen­stück zu Shack­le­tons Endu­rance. Auch bei Sir Ernest haben also nicht immer alle über­lebt, wie oft behaup­tet wird.

Zen­trum unse­rer Auf­merk­sam­keit ist natür­lich Scotts Hüt­te, eine Zeit­ma­schi­ne, die den Besu­cher beim Betre­ten von einem Augen­blick auf den ande­ren ein Jahr­hun­dert zurück­ver­setzt, in die Tage des heroi­schen Zeit­al­ters der Ant­ark­tis-Ent­de­ckung. Es riecht noch nach Rob­ben­speck und Heu, die Hüt­te scheint bereit, die Män­ner jeder­zeit wie­der will­kom­men zu hei­ßen, die viel­leicht nur kurz unter­wegs sind und jeden Moment zur Tür her­ein­kom­men kön­nen. Die Hüt­te am Kap Evans ist die schöns­te der 4 his­to­ri­schen Hüt­ten im Ross­meer, tau­sen­de von Objek­ten aus dem All­tag von Scotts Män­nern ste­hen noch in ihr. Spä­ter wur­de die Hüt­te noch von Shack­le­tons Ross­meer­grup­pe benutzt, die Auro­ra-Expe­di­ti­on (1914-17).

eKreuz für die Toten der Aurora-Expedition von Shackleton, Kap Evans

Mount Ere­bus

Übri­gens, Mount Ere­bus … 🙂
 
 
 

e1_Mount-Erebus_27Jan15_030

Kap Cro­zier

Der Tag hät­te heu­te sehr früh mit einem Zodi­ac­crui­se am Kap Cro­zier begin­nen kön­nen, wo der Ross Eischelf auf die Ross Insel trifft. Nur heul­te der Wind so ums Schiff, dass an Zodiacs kein Gedan­ke zu ver­schwin­den war. Trotz­dem war es inter­es­sant, das berühm­te Kap ein­mal gese­hen zu haben, wenn auch nur aus der Fer­ne. Neben den land­schaft­li­chen und tie­ri­schen Ein­drü­cken ist es die „Schlimms­te Rei­se der Welt“ (The worst jour­ney in the world, von Aps­ley Cher­ry-Gar­rard), die das Kap Cro­zier so berühmt gemacht hat. Ich muss die­se wil­de Geschich­te noch mal in ein paar Zei­eln zusam­men­fas­sen. Aber jetzt nicht. Jetzt muss ich raus­schau­en. Der Mount Ere­bus müss­te bald in Sicht kom­men, das Trans­ant­ark­ti­sche Gebir­ge ist schon am Hori­zont. Wir sind unter­wegs zum Kap Royds und Kap Evans. Dau­men drü­cken, dass dort alles gut läuft.

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