Sie können es nicht lassen: der konservative japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat erklärt, sich für eine Weiterführung des japanischen Walfangs auch in Zukunft einzusetzen. Anfang des Jahres hatte das höchste UNO-Gericht den japanischen Walfang für unzulässig erklärt, dabei allerdings Hintertürchen offen gelassen: Aktuell falle der sogenannte „wissenschaftliche“ Walfang Mangels wissenschaftlicher Substanz nicht unter die Kategorie Wissenschaft. Jedoch könnte ein neu strukturiertes Programm den Anforderungen für „wissenschaftlichen Walfang“ genügen, das allerdings nicht-tödliche Untersuchungsmethoden zum Zuge kommen lassen und mehr relevante Veröffentlichungen hervorbringen müsste.
„Er werde die wissenschaftliche Erforschung der Walbestände verstärken und auf diese Weise für eine Wiederaufnahme des kommerziellen Fangs sorgen“, so wird Abe in Medien zitiert – bemerkenswert, mit welcher Lockerheit dabei (angeblich) wissenschaftlicher und kommerzieller Walfang vermischt werden. Abe will auch, dass das Essen von Walfleisch international als Teil japanischer Kultur anerkannt wird. Allerdings ist selbst in Japan die Motivation vieler Japaner, diesen Teil ihrer Kultur aktiv zu pflegen, gering: trotz Werbung durch die Regierung läuft der Absatz nur schleppend.
Zwergwal vor der Antarktischen Halbinsel. 2005 tötete Japan 3500 Zwergwale zu „wissenschaftlichen“ Zwecken.