Der Verband antarktischer Reiseveranstalter (IAATO) hat neue Zahlen zum Antarktis-Tourismus präsentiert. Endgültige Zahlen für die nun zu Ende gegangene Saison 2013-14 gibt es noch nicht, aber vorläufige Angaben deuten an, dass die Besucherzahlen sehr nahe beim Vorjahreswert von 34316 liegen werden. Für 2014-15 gibt es bereits eine Prognose von 36545 Touristen, somit wird ein Wachstum von 6-7 % erwartet.
Seit 2009-10 hat es wenig Bewegung in den Statistiken gegeben: Die Besucherzahlen schwanken recht stabil zwischen 34000 und 36000. Eine Ausnahme war die Saison 2011-12 mit nur 26500 Antarktis-Touristen, was am zuvor eingeführten Verbot von Schweröl als Schiffstreibstoff lag, was zur Folge hatte, dass einige größere Schiffe nicht mehr in die Antarktis fahren. Aus Sicht des Umweltschutzes ist dies mit Blick auf die dramatischen Folgen einer Verschmutzung mit Schweröl auf jeden Fall eine sehr begrüßenswerte Entwicklung.
Von den etwa 35000 Touristen, die pro Saison derzeit in die Antarktis reisen, fahren mit 71 % die meisten auf kleinen mittelgroßen Schiffen bis maximal 500 Passagieren zur Antarktischen Halbinsel. Diese Schiffe können ihren Gästen Landgänge anbieten, an Land dürfen sich aber nur bis zu 100 Touristen gleichzeitig aufhalten, so dass Schiffe mit einer Kapazität zwischen 100 und 500 Passagieren mit einem Rotationsverfahren arbeiten.
Schiffe mit mehr als 500 Passagieren bieten keine Landgänge an, sondern machen reine Kreuzfahrten. 27 % der Antarktis-Touristen zählen zu dieser Kategorie.
Der Anteil derer, die mit dem Flugzeug in die Antarktis reisen, etwa zum Südpol oder, über das Basislager Patriot Hills, zur Besteigung des Mount Vincent, dem höchsten Berg der Antarktis, beläuft sich auf nur etwa 1 %.
Kreuzfahrtschiffe vor den Südshetland Inseln: So reisen die meisten Touristen in die Antarktis. Links die Nordnorge, rechts die Grigoriy Mikheev (nicht mehr im Dienst). Im Hintergrund ein Versorgungsschiff für Stationen.