Fr
20 Mrz
2020
In Ushuaia war also nichts zu machen, wir mussten an Bord bleiben. Wir waren schon für alle Fälle gerüstet, hatten Diesel, Lebensmittel und Medikamente für gut einen Monat an Bord genommen – damit würden wir bei Bedarf auch bis nach Holland kommen.
Wobei wir nach Möglichkeit natürlich gerne schneller nach Hause wollen. Ob es die Arbeit ist, die ruft, oder Angehörige – jeder und jede hat gute Gründe. Aber das Corona-Virus versperrt derzeit so ziemlich alle Wege. Argentinien droht damit, komplett dicht zu machen, und bevor wir eventuell gar nicht mehr weg dürfen, fahren wir los.
Zunächst hieß es, wir könnten von Buenos Aires aus fliegen, nur bis dorthin müssten wir mit dem Schiff fahren. Ein gültiges Flugticket sei Voraussetzung, um das Schiff verlassen zu dürfen. Natürlich nicht für eine normale Einreise ins Land, sondern nur für einen »sanitären Korridor« (ich stelle mir darunter eine Art isolierten, bewachten Bus vor) zum Flughafen, und dann direkt ab. So wurden fleißig Flüge bestellt.
Diese Hoffnung währte nicht lange. Argentinien würde schneller dicht machen, als wir nach Buenos Aires gelangen würden, ein paar Tage brauchen wir ja für die gut 1500 Seemeilen. Das wird nichts.
Dafür gab es eine wunderschöne Passage durch den Beagle-Kanal. Da fährt man ja sonst immer nur im Dunkeln durch beziehungsweise am ersten Tag einer Reise, wenn man vor lauter Briefings und Rettungsbootübung etc. sowieso nicht viel mitbekommt.
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Vor Puerto Williams haben wir uns von unseren jeweils 3 Hubschrauberpiloten und –mechanikern verabschiedet, die endlich die Genehmigung bekamen, mit ihren Maschinen abzufliegen. Noch nicht einmal das war klar! Chilenische Hubschrauber mit chilenischen Piloten und Mechanikern wollten nach Chile und durften zunächst nicht! Die Welt ist schon irre derzeit, und die Erleichterung war überall groß, als sie dann doch grünes Licht bekamen. Es wurde ein warmer Abschied mit viel Winken und Ehrenrunden ums Schiff.