Sa
3 Feb
2018
31. Januar – 03. Februar 2018 – Sehr viel Wasser und viele Wellen haben wir gesehen, seit wir uns vor drei Tagen von der Antarktis verabschiedet haben. Am ersten Tag haben wir das seltene und sehr erfreuliche Phänomen eines »Drake Lake« kennenlernen dürfen, eine komplett windstille Drake-Passage.
Es war klar, dass das nicht ewig so bleiben würde.
Wir hatten laut Vorhersage auf einen weiteren Tag mit wenig Wind gehofft, aber den gab es nicht. Seit vorgestern haben wir meistens um 30 Knoten Wind (Windstärke 7) gehabt, mitunter auch mehr (bis gut 40 Knoten, ordentliche Windstärke 8, in gelegentlichen Böen 9). Gemeinerweise fast durchgehend aus Nordnordwest. Also leider kein schöner Segelwind, der uns mit 8 Knoten über die Drake-Passage fliegen lässt, sondern ein hässlicher Gegenwind, der uns zeitweise auf frustrierende 3-4 Knoten bremst und das Schiff dabei kräftig stampfen lässt. Nun, es ist keiner von diesen gewaltigen Stürmen, für die die Drake-Passage so berüchtigt ist, aber es ist doch ein Phänomen, wie der Wind konstant über mehrere Tage hinweg aus der falschen Richtung weht, wo sich doch das Wetter hier eigentlich ständig ändert!? Nun, so ist es jetzt, wir müssen da durch, auch wenn die Begeisterung darüber natürlich individuell verschieden ist. Manche entdecken den Seemann in sich und sind kaum vom Steuerrad wegzukriegen. Andere halten sich lieber am Eimerchen fest.
Galerie – Drake-Passage – 31. Januar – 03. Februar 2018
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170 Seemeilen sind es aktuell noch bis zum Kap Hoorn. Bei 5 Knoten Geschwindigkeit wären noch 34 Stunden, bis wir unter Land sind, also in der Nacht auf Montag. Wir sind allerdings oft eher langsamer. Meter für Meter kriechen wir Richtung Kap Hoorn, und alle werden sich freuen, wenn es heißt »Land in Sicht«!