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Monats-Archiv: Januar 2018


Typ B Schwert­wa­le: Evo­lu­ti­on in der Ant­ark­tis

Die Ant­ark­ti­sche Halb­in­sel wird im aus­tra­len Som­mer rege besucht, und Pro­gram­me wie Hap­py Wha­le haben in den letz­ten Jah­ren den Wal­for­schern auf der gan­zen Welt reich­lich Bild­ma­te­ri­al zukom­men las­sen. So soll­te man mei­nen, dass die Wal­po­pu­la­tio­nen die­ser Regi­on, dar­un­ter die Schwert­wa­le (Orkas), schon gründ­lich erforscht sind. Den­noch, die Natur hält noch reich­lich Über­ra­schun­gen bereit.

Ame­ri­ka­ni­sche Wal­for­scher haben in den letz­ten 10 Jah­ren ver­schie­de­ne Grup­pen von Schwert­wa­len in der Ant­ark­tis näher unter­sucht. Es ist schon län­ger bekannt, daß es vier Öko­ty­pen gibt: die grö­ße­ren Wale des Typs A, die vor­ran­gig im offe­nen Meer Zwerg­wa­le jagen; Wale des Typs B, die in Küs­ten- und Pack­eis­nä­he der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel zu Hau­se sind; Wale des Typs C aus der Ross­meer­re­gi­on und die bis­her jüngs­te und am wenigs­ten erforsch­te Unter­art des Typs D, die in den sub-ant­ark­ti­schen Gewäs­sern u.a. Fisch von den Lang­lei­nen frisst.

Nun haben die Wis­sen­schaft­ler schon vor ein paar Jah­ren Grö­ßen­un­ter­schie­de bei den Tie­ren des Typs B fest­ge­stellt. Dabei ist die Kör­per­zeich­nung, wie der gro­ße Augen­fleck und der mar­kan­te Sat­tel, bei allen gleich und doch unter­schei­den sich die Tie­re in Hin­sicht auf Kör­per­pro­por­tio­nen, Grup­pen­grö­ße, Nah­rungs­auf­nah­me und Habi­tat.

Typ B Schwertwal, Antarktische Halbinsel

Typ B Schwert­wal, Ant­ark­ti­sche Halb­in­sel.

Ein reich­hal­ti­ges Nah­rungs­an­ge­bot und ein kom­ple­xer Lebens­raum begüns­ti­gen Spe­zia­li­sie­run­gen von Präda­to­ren wie Schwert­wa­len. Lebens­räu­me und Nah­rungs­spek­trum kön­nen unter­ein­an­der auf­ge­teilt wer­den: In der Öko­lo­gie spricht man von „Nischen­dif­fe­ren­zie­rung“. Sind die zwei Arten (oder Unter­ar­ten) zu ähn­lich hin­sicht­lich Nah­rungs- und Lebens­rauman­sprü­chen, so sind sie in der Regel geo­gra­fisch getrennt, wie der Schwert­wal-C-Typ zum B-Typ. Bie­tet der Lebens­raum dage­gen genü­gend Platz, um eine loka­le Dif­fe­ren­zie­rung zuzu­las­sen, kön­nen zwei kon­kur­rie­ren­de Grup­pen koexis­tie­ren. Mit der Zeit kön­nen sich so ver­schie­de­ne Öko­ty­pen und spä­ter Unter­ar­ten oder sogar eigen­stän­di­ge Arten ent­wi­ckeln.

Wale des B-Typs soll­ten in Zukunft von­ein­an­der getrennt betrach­tet wer­den. Die grö­ße­ren gehen im Pack­eis in Küs­ten­nä­he auf Rob­ben­jagd, wäh­rend sich die klei­ne­ren von Bürs­ten­schwanz­pin­gui­nen (Esels-, Ade­lie- und Zügel­pin­gu­in) und Fisch ernäh­ren. Damit ste­hen bei­de auch auf einem ande­rem Platz im mari­nen Nah­rungs­netz: Die gro­ßen Schwert­wa­le vom Typ B ernäh­ren sich von Präda­to­ren der Krill­fres­ser des Sys­tems, die klei­ne­ren Schwert­wa­le ernäh­ren sich von sel­bi­gen Krill­fres­sern.

Auch gene­tisch schei­nen bereits klei­ne Unter­schie­de vor­han­den zu sein. Auch wenn sie sich durch ihren gemein­sa­men Lebens­raum noch unter­ein­an­der ver­paa­ren könn­ten, so scheint das nur noch sel­ten der Fall zu sein. Die For­scher ver­mu­ten, dass die gene­ti­sche Unter­schei­dung mit dem Ende der letz­ten Eis­zeit begann, als sich neu­er Lebens­raum durch den Rück­zug des Eises bil­de­te.

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