Nach dem langen, abwechslungsreichen Tag gestern war für die Nacht Wind angesagt, und so war mal wieder eine gute Caleta fällig. Die Caleta Villarica erwies sich als äußerst empfehlenswert.
Es geht los ein wenig wie mit Deception Island: Man fährt auf ein steiles Ufer zu, ein schmaler Eingang, Felsen im Wasser, steile Felswände auf den Seiten (hier deutlich grüner als in Deception), man schließt schon Wetten ab, ob das Schiff da überhaupt durch passt – und es passt. Dann öffnet sich eine schöne Bucht, so ein richtiges Piratennest. Wunderbar geeignet, um ein kleines Schiffchen sturmfest festzuzurren.
Passt das? Das passt! Einfahrt in die Caleta Villarica
Die Wanderwege sind, vorsichtig formuliert, nicht ganz barrierefrei. Im Grunde genommen hätten wir Macheten, Leitern und Seile gebraucht für eine kleine Tour, die bei freiem Gelände vielleicht 10 Minuten gedauert hätte. Indiana Jones hätte wahrscheinlich vorher aufgegeben, so dicht war der Urwald.
Der Blick hat es mal wieder gelohnt!
Indiana Jones hätte hier seine helle Freude: Dschungel in der Caleta Villarica
Der Kampf durchs Gestrüpp lohnt sich: Wunderschöner Blick auf die Caleta Villarica
Der Puerto Bueno machte seinem Namen alle Ehre und bescherte uns eine ruhige Nacht. Sehr angenehm. Zuerst können wir uns über wunderschöne Sonnenaufgangsfarben freuen und dann über die neue Wettervorhersage, die uns windtechnisch genügend Aufschub gab für den Besuch beim Amalia Gletscher.
Sonnenaufgang im „Guten Hafen“, Puerto Bueno
Sehr gut, darauf haben wir uns nämlich alle schon gefreut. Munter ging es unter Segeln auf das in der Ferne leuchtende Campo de hielo zu, das patagonische Inlandeis, und dann in Begleitung von Delfinen zum Gletscher. Eine schöne Gletscherfront am Ufer und dahinter ein wildzerklüfteter Gletscher, der bis hinauf zu den schnee- und eisbedeckten Bergen der Inlandeisregion führt. Wir haben Glück mit dem Wetter und gute Sicht. Wieder ein guter Tag!
Heute Nacht soll es windig werden. Wir haben Kurs auf eine kleine, geschützte Bucht gesetzt, wo wir davon nicht allzu viel mitbekommen sollten. Der Reichtum dieser Küstenlandschaft an solchen tollen Ankerbuchten ist wirklich beeindruckend und äußerst nützlich.
Zum Sattsehen: Die Gletscherfront des Amalia Gletschers