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Jahres-Archiv: 2017


Wun­der­sa­me Adé­lie-Pin­gu­in-Ver­meh­rung – auf dem Papier

Aus­tra­li­sche, fran­zö­si­sche und japa­ni­sche For­scher haben wäh­rend eines gemein­sa­men Pro­jek­tes fest­ge­stellt, dass es dop­pelt so vie­le Adé­lie-Pin­gui­ne gibt wie ursprüng­lich ange­nom­men. Sie beob­ach­te­ten einen 5000 km lan­gen Küs­ten­strei­fen im Bereich der Ost­ant­ark­tis. Statt mit 3,6 Mil­lio­nen Vögeln kön­nen sie nun mit fast 6 Mil­lio­nen die­ser Art in dem Gebiet rech­nen. Hoch­ge­rech­net sind das 14-16 Mil­lio­nen Ade­lie-Pin­gui­ne welt­weit.

Die­se neu­en Zah­len haben auch Aus­wir­kun­gen auf Berech­nun­gen zur Trag­fä­hig­keit der Krill­fi­sche­rei, denn die­se grö­ße­re Anzahl von Pin­gui­nen frisst geschätzt knapp 200.000 t Krill und 19.000 t Fisch allein wäh­rend einer Brut­sai­son in der Ost­ant­ark­tis. Die Daten wur­den dank Satel­li­ten­tech­nik, indi­vi­du­el­ler Besen­de­rung und Kame­ra­über­wa­chung über meh­re­re Jah­re hin­weg ermit­telt.

Adé­lie­pin­gui­ne im Ross­meer.

Adéliepinguine im Rossmeer

Quel­le: Aus­tra­li­an Govern­ment, Depart­ment of the Envi­ron­ment and Ener­gy

Wind: wich­ti­ger Fak­tor für Glet­scher­schmel­ze in der Ant­ark­tis

Wind scheint der gro­ße, bis­lang über­se­he­ne Fak­tor beim The­men­kom­plex Kli­ma­än­de­rung zu sein. Nun wer­den Wis­sen­schaft­ler ver­stärkt dar­auf auf­merk­sam, wie Wind sich ändert und was das für Aus­wir­kun­gen auf die ant­ark­ti­schen Glet­scher hat.

In jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit hat man sich vor allem auf die Mee­res­strö­mun­gen kon­zen­triert. War­me Was­ser­mas­sen nagen die ant­ark­ti­schen Eis­schel­fe von unten an. Dies führt allein beim gewal­ti­gen Tot­ten Gla­cier in der Ost­ant­ark­tis zu einem Ver­lust von 63 bis 80 Mil­li­ar­den Ton­nen Eis – pro Jahr! Das ent­spricht unvor­stell­ba­ren 63-80 Kubik­ki­lo­me­tern, und zwar allei­ne vom Tot­ten Gla­cier. Immer­hin ist das der größ­te Glet­scher, aber er ist nicht allein.

Das Sze­na­rio gewinnt an Schre­cken, da die sub­gla­zia­le Topo­gra­phie (der Fels unter dem Eis) von der Küs­te ins Inne­re des Kon­ti­nents absinkt und nicht in die Höhe steigt, wie bei ande­ren Kon­ti­nen­ten. Dies liegt an der gewal­ti­gen Eis­auf­last. Somit könn­te Meer­was­ser, wenn es ein­mal den Eis-Fels-Kon­takt an der Gren­ze zwi­schen (auf dem Was­ser auf­trei­ben­dem) Schelf und (auf dem Fels auf­lie­gen­dem) Glet­scher über­wun­den hat, sozu­sa­gen eine offe­ne Tür ein­ren­nen: durch das Abwärts­ge­fäl­le ins Lan­des­in­ne­re hin­ein könn­te sich der Pro­zess dann ver­stär­ken.

Nun kommt der Wind als wei­te­rer Fak­tor hin­zu, der die Sache grund­sätz­lich deut­lich ver­kom­pli­ziert, im Ergeb­nis aber wahr­schein­lich zu einem deut­lich ver­stärk­ten Abschmel­zen füh­ren wird. Dies liegt dar­an, dass nor­ma­ler­wei­se eine rela­tiv dün­ne, aber kal­te Schicht Schmelz­was­ser oben auf der küs­ten­na­hen Was­ser­säu­le im Süd­oze­an liegt. Das Schmelz­was­ser mischt sich wegen sei­nes gerin­gen Salz­ge­halts nur lang­sam mit dem Meer­was­ser, so dass es dazu neigt, eine dün­ne, aber recht sta­bi­le und scharf abge­grenz­te Schicht zu bil­den. Die­se Schmelz­was­ser­schicht bil­det einen Puf­fer zwi­schen dem wär­me­ren Was­ser in der Tie­fe und der Atmo­sphä­re sowie den Eis­schel­fen an der Ober­flä­che.

Star­ke Win­de kön­nen nun die­se Schmelz­was­ser­schicht zer­rei­ßen, so dass wär­me­res Was­ser aus der Tie­fe an die Ober­flä­che kommt und dort sei­nen wär­men­den Ein­fluss durch Erwär­mung der Luft oder Anschmel­zen eines Eis­schelfs von unten wirk­sam machen kann.

Man geht davon aus, dass hohe Wind­stär­ken in der West­wind­zo­ne, die den Süd­oze­an um die gan­ze Ant­ark­tis her­um umfasst, in den kom­men­den Jahr­zehn­ten deut­lich häu­fi­ger wer­den. Damit wer­den wohl auch Wit­te­rungs­la­gen zuneh­men, die mil­de Was­ser­mas­sen an die Ober­flä­che brin­gen. Dies soll­te wie­der­um zu ver­stärk­tem Abschmel­zen der Eis­schel­fe und der land­ba­sier­ten Glet­scher füh­ren.

Robus­te Model­lie­run­gen und Vor­her­sa­gen die­ses hoch­kom­ple­xen Sys­tems erfor­dern aber noch viel For­schung und Rechen­zeit auf äußerst leis­tungs­fä­hi­gen Com­pu­tern. Somit kommt man unterm Strich zu den wenig über­ra­schen­den Schluss­fol­ge­run­gen: 1) nehmt den Kli­ma­wan­del ernst und tut etwas dage­gen. 2) „more rese­arch is nee­ded …“

Tafe­leis­berg im Ross­meer: Sinn­bild zer­fal­len­der Eis­schel­fe in der Ant­ark­tis.

Tafeleisberg im Rossmeer

Quel­le: wired

Lang­sa­me Erho­lung der Wal­po­pu­la­tio­nen nach dem Wal­fang

Wenn man von einer „lang­sa­men Erho­lung der Wal­po­pu­la­tio­nen nach dem Wal­fang“ auf der Süd­halb­ku­gel spricht, dann liegt die Beto­nung je nach Art eher auf „lang­sam“ oder eher auf „Erho­lung“. Allen gro­ßen Walen wie Buckel­wal, Glatt­wal und Blau­wal ist gemein­sam, dass sie durch den indus­tri­el­len Wal­fang im 20. Jahr­hun­dert mas­sivst gelit­ten haben. Die Bestän­de wur­den von den ursprüng­li­chen Grö­ßen auf klei­ne Bruch­tei­le dezi­miert. Dies kann als sicher ange­nom­men wer­den, auch wenn die genaue Grö­ße der Wal­po­pu­la­tio­nen vor Beginn des Wal­fangs nicht bekannt ist, son­dern nur geschätzt wer­den kann. Der inten­si­ve indus­tri­el­le Wal­fang begann etwa 1890 und dau­er­te unge­fähr bis 1970. Bis heu­te wer­den aller­dings auf der Süd­halb­ku­gel Wale gejagt, ins­be­son­de­re von japa­ni­schen Wal­fän­gern.

Mit dem heu­ti­gen Wis­sen über die Repro­duk­ti­ons­bio­lo­gie, Nah­rungs­grund­la­gen etc. lässt sich model­lie­ren, wie sich die Wal­be­stän­de künf­tig ent­wi­ckeln wer­den. Natür­lich sind Modell­rech­nun­gen mit Unsi­cher­hei­ten behaf­tet, wie auch bekann­ter­ma­ßen Pro­gno­sen, die sich auf die Zukunft bezie­hen … trotz­dem las­sen sich eini­ge Trends ablei­ten.

Buckel­wal in der Ger­la­che Strait: Natür­li­ches Popu­la­ti­ons­ni­veau bereits wie­der um 2050?

Buckelwal Gerlache Strait

Die Ergeb­nis­se fal­len für die unter­schied­li­chen Wal­ar­ten deut­lich unter­schied­lich aus, wie aus­tra­li­sche Wis­sen­schaft­ler ermit­telt haben. Am bes­ten ste­hen wohl die Buckel­wa­le da, von denen vor dem Wal­fang wohl etwa 100.000 auf der Süd­halb­ku­gel gelebt haben mögen. Der­zeit beträgt die Popu­la­ti­on zwar nur etwa ein Drit­tel davon, aber Buckel­wal­kü­he brin­gen Jahr für Jahr ein Kalb zur Welt und kön­nen sich der­zeit über eine soli­de Nah­rungs­grund­la­ge freu­en. Mit einem Errei­chen der natür­li­chen (prä-Wal­fang) Popu­la­ti­ons­grö­ße rech­nen die aus­tra­li­schen Wis­sen­schaft­ler bereits um 2050.

Anders sieht es bei grö­ße­ren Arten aus, die sich deut­lich lang­sa­mer ver­meh­ren. So bringt der Süd­ka­per nur alle 2-3 Jah­re ein Kalb zur Welt, bei Blau­wa­len scheint es eben­so zu sein. Bei bei­den Arten wird die Popu­la­ti­on bis 2100, also mehr als 100 Jah­re nach Ende des inten­siv-indus­tri­el­len Wal­fangs, wohl nur die Hälf­te der ursprüng­li­chen Grö­ße errei­chen. Wenn über­haupt, denn Unsi­cher­heits­fak­to­ren wie der Kli­ma­wan­del und des­sen Ein­flüs­se auf das mari­ne Nah­rungs­netz sowie der immer noch nicht ganz been­de­te Wal­fang blei­ben bestehen.

Quel­le: csirau.au

Wie alt wird Krill?

Aus­tra­li­sche For­scher berich­ten in der Zeit­schrift PLOS ONE, dass es ihnen erst­mals gelun­gen ist, das genaue Alter von Krill fest­zu­stel­len. Wie vor­her schon bei Hum­mern und Kreb­sen kann man das Alter nun auch bei Krill an den hel­len und dunk­len Rin­gen der Augen­stie­le fest­ma­chen. Bis­her konn­ten Gar­ne­len, die älter als zwei Jah­re waren, nicht mehr durch ihre Grö­ße alters­be­stimmt wer­den, da Umwelt­be­din­gun­gen und Nah­rungs­zu­fuhr dafür ver­ant­wort­lich waren, ob die Tie­re wuch­sen oder sogar schrumpf­ten. Wenn man bestim­men kann, aus wel­chen Alters­grup­pen Krill­schwär­me zusam­men­ge­setzt sind und wie die Zusam­men­set­zung frü­her aus­sah (auch in For­ma­lin ein­ge­leg­te Muse­ums­exem­pla­re konn­ten mit der Metho­de alters­be­stimmt wer­den), kann die Orga­ni­sa­ti­on CCAMLR (Kom­mis­si­on zur Erhal­tung der leben­den Mee­res­schät­ze der Ant­ark­tis) bes­se­re Fang­quo­ten fest­le­gen, ohne die Nah­rungs­grund­la­ge von Walen, Pin­gui­nen und Rob­ben zu sehr zu beein­träch­ti­gen.

In der Stu­die wur­den Alter von 1 bis 5 Jah­ren für die Pro­ben ermit­telt, wobei es letzt­lich um die Metho­de ging und zunächst nicht um die Daten zum Alter von Krill.

Ant­ark­ti­scher Krill.

Antarktis-Krill, Deception Island

For­schern über die Schul­ter geschaut: Algen im Wan­del des Kli­mas

Ein Über­blick über die ver­gan­ge­nen Jah­re der aus­tra­li­schen Polar­for­schung kommt zu dem Schluß, dass eine Kli­ma­ver­än­de­rung auch Ver­än­de­run­gen in der Zusam­men­set­zung, der Aus­brei­tung und dem Wachs­tum von pflanz­li­chem Plank­ton bewir­ken kann. Da die­ses Phy­to­plank­ton Koh­len­di­oxid aus der Luft bin­det oder aber che­mi­sche Stof­fe pro­du­ziert, die zur Wol­ken­bil­dung bei­tra­gen, könn­te eine Ver­än­de­rung der Zusam­men­set­zung und des Vor­kom­mens die­ser win­zi­gen Mee­res­al­gen einen gro­ßen Ein­fluß auf das zukünf­ti­ge Kli­ma neh­men. Glet­scher­schmel­ze und See­eis­aus­dün­nung bevor­tei­len win­zi­ge gei­ßel­tra­gen­de Algen, wäh­rend die Nah­rungs­grund­la­ge des Krills, die Kie­sel­al­gen, ihren opti­ma­len Lebens­raum ein­bü­ßen. Die Wis­sen­schaft­ler sind sich noch nicht im kla­ren dar­über, wie schnell und wie lan­ge sich die pflanz­li­chen Plank­ton­ar­ten an ihre neu­en Umwelt­be­din­gun­gen anpas­sen wer­den kön­nen.

Algen – hier ter­res­tri­sche Algen auf Peter­mann Island – wer­den vom Kli­ma­wan­del beein­flusst und beein­flus­sen ihn wie­der­um selbst.

Algen, Petermann Island

Ant­ark­tis und Pata­go­ni­en unter Segeln: letz­te ver­füg­ba­re Plät­ze

Die bei­den Fahr­ten Anfang 2018 mit der SY Anne-Mar­ga­re­tha sind weit­ge­hend aus­ge­bucht. Die letz­ten ver­füg­ba­ren Gele­gen­hei­ten sind ein Platz in einer Damen­ka­bi­ne für die Fahrt in die Ant­ark­tis und eine Dop­pel­ka­bi­ne auf der Pata­go­ni­en-Fahrt, die nach einer Stor­nie­rung wie­der frei gewor­den ist. Inter­es­sen­ten kön­nen bei Fra­gen zu den Rei­sen ger­ne mit Rolf Stan­ge oder für Vor­mer­kung und Buchung direkt mit der Geo­gra­phi­schen Rei­se­ge­sell­schaft Kon­takt auf­neh­men.

Auch auf den Spitz­ber­gen-Rei­sen gibt es im Som­mer 2017 noch ein paar Plät­ze: wegen einer Absa­ge ist ein Damen­platz auf der Anti­gua (27.6.-14.7.2017) frei gewor­den, und auf der Foto-/Wan­der­tour Pyra­mi­den (4.-11.9.2017) gibt es noch ein paar letz­te Plät­ze.

Die SY Anne-Mar­ga­re­tha in einer Bucht in Pata­go­ni­en.

SY Anne-Margaretha, Patagonien

Pin­gu­in­spei­se­plan als Indi­ka­tor für Lebens­raum­ver­än­de­run­gen

Mit­ten im Süd­po­lar­meer liegt Süd­ge­or­gi­en. Die Insel­welt ist bekannt für ihren Reich­tum an See­vö­geln und Rob­ben. Vier Pin­guin­ar­ten sind hier zu Hau­se: Königs­pin­gui­ne, Esels­pin­gui­ne, Kehl­streif­pin­gui­ne (oft Zügel­pin­gu­in genannt) und Gold­schopf­pin­gui­ne („Mak­ka­ro­ni-Pin­gui­ne“).

Auf der klei­nen Insel Bird Island im Nord­wes­ten der Haupt­in­sel gibt es eine tra­di­tio­nel­le For­schungs­sta­ti­on der Bri­ten, deren Wis­sen­schaft­ler vor­ran­gig See­vö­gel und Rob­ben stu­die­ren. In die­sem Jahr publi­zier­ten sie all ihr Wis­sen zur Nah­rungs­auf­nah­me und zur Ent­wick­lung der Popu­la­tio­nen von Esels­pin­gui­nen und Gold­schopf­pin­gui­nen, wel­ches dort wäh­rend der letz­ten 22 Jah­re gesam­melt wur­de. Es ist ein inter­es­san­ter Trend erkenn­bar: dem Gene­ra­lis­ten Esels­pin­gu­in geht es als Art bes­ser als dem Nah­rungs­spe­zia­lis­ten Gold­schopf­pin­gu­in. Als Gene­ra­list hat ers­te­re Art 26 ver­schie­de­ne Beu­te­ar­ten auf sei­nem Spei­se­zet­tel, wäh­rend Gold­schopf­pin­gui­ne fast aus­schließ­lich von Krill leb­ten. Die ener­gie­reichs­te Nah­rung bei­der Arten ist der Ant­ark­ti­sche Krill (Euphau­sia super­ba), der mit dem Rhyth­mus von Tag und Nacht in der Was­ser­säu­le wan­dert. Esels­pin­gui­ne bevor­zu­gen die­sen zwar zu einem guten Teil auch, aber die Hälf­te ihres Spei­se­plans besteht aus Fisch. Dabei spielt der wirt­schaft­lich bedeu­ten­de Bän­der­eis­fisch (Champ­so­ce­pha­lus gun­na­ri) die größ­te Rol­le.

In den Mee­ren ist Nah­rung nicht gleich­mä­ßig ver­teilt, wie auf einer Wie­se. Was­ser­mas­sen sind kom­plex und Was­ser­fron­ten kommt eine gro­ße Bedeu­tung zu. Direkt nörd­lich von Süd­ge­or­gi­en liegt die Ant­ark­ti­sche Kon­ver­genz­zo­ne. Hier trifft kal­tes, sau­er­stoff­rei­ches Ober­flä­chen­was­ser aus dem Süden auf war­mes, sau­er­stoff­ar­mes Ober­flä­chen­was­ser aus dem Nor­den und sinkt unter die­ses ab, bevor es sei­nen Weg nach Nor­den als Zwi­schen­was­ser fort­setzt. Sol­che Zonen gibt es über­all auf der Welt, wo Mee­res­strö­mun­gen sich tref­fen. Hier ver­mi­schen sich die Was­ser­mas­sen und es ent­steht ein nah­rungs­rei­cher Kor­ri­dor, wo kleins­te Kreb­se Algen fut­tern und sel­ber von Fischen und Vögeln gefres­sen wer­den. Im Süd­po­lar­meer ist die Zone des­we­gen so auf­fäl­lig und bedeu­tend für das Öko­sys­tem, weil sie nicht durch Land­mas­sen unter­bro­chen wird. Sie defi­niert auch die nörd­li­che Gren­ze des Süd­po­la­r­oze­ans. Je nach vor­herr­schen­den Win­den, win­ter­li­cher Eis­aus­brei­tung oder der Men­ge an gro­ßen Eis­ber­gen die nach Nor­den unter­wegs sind, wan­dert die­se rei­che Durch­mi­schungs­zo­ne wei­ter nach Nor­den oder Süden. Inter­es­san­ter­wei­se lie­gen ganz in der Nähe die­ses pro­duk­ti­ven Gür­tels auch die fau­nen­reichs­ten Sub­ant­ark­ti­schen Inseln.

Pin­gui­ne schwim­men unter­schied­lich weit nach Nah­rung. Die Ener­gie­bi­lanz muss stim­men, und die Ener­gie des heim­ge­brach­ten Essens muss sowohl den Ener­gie­ver­brauch auf dem Jagd­aus­flug abde­cken als auch die Zeit, die der Vogel an Land ver­bringt. Zur Brut­sai­son muss außer­dem das Fut­ter für den Nach­wuchs mit ein­ge­rech­net wer­den. Stimmt die Bilanz, geht es der Popu­la­ti­on gut. Ändert die Beu­te ihren Auf­ent­halts­ort auf­grund von Ver­än­de­run­gen ihres Lebens­rau­mes (Was­ser­tem­pe­ra­tur, Salz­ge­halt, Fisch­fang), müs­sen die Pin­gui­ne wei­ter schwim­men, um sie zu errei­chen oder alter­na­ti­ve Beu­te wird ver­schlun­gen. Die mit­ge­brach­te Ener­gie reicht dann unter Umstän­den nicht mehr für den Nach­wuchs.

Bei­de Arten unter­schei­den sich klar in der Wei­te der Nah­rungs­su­che wäh­rend der Brut­sai­son. Wäh­rend die Esels­pin­gui­ne mit ihren meist zwei Küken oft in Land­nä­he blei­ben und nach einem Tag zum Nest zurück­keh­ren, schwim­men die Gold­schopf­pin­gui­ne oft meh­re­re Tage eine Stre­cke von bis zu 150 Kilo­me­tern, um für sich und ihr ein­zi­ges Küken Fut­ter her­an­zu­schaf­fen. Prin­zi­pi­ell haben bei­de Arten den glei­chen Spei­se­zet­tel. Brü­ten sie aber gemein­sam, wie hier auf Bird Island, dann bevor­zugt der Esels­pin­gu­in ver­schie­de­ne Fisch­ar­ten in Küs­ten­nä­he und der Gold­schopf Krebs­tie­re an der Schelf­kan­te.

Die For­scher der Stu­die schluss­fol­gern, dass über das Beob­ach­ten der Nah­rungs­zu­sam­men­set­zung von Esels­pin­gui­nen Ände­run­gen in der Zusam­men­set­zung von Lebens­ge­mein­schaf­ten des pola­ren, mari­nen Öko­sys­tems mög­lich ist, da sie ihre Nah­rung außer­halb der von der Fische­rei­in­dus­trie beein­fluß­ten Gebie­te fin­den.

Gold­schopf­pin­gui­ne auf Süd­ge­or­gi­en.

Goldschopfpinguine, Südgeorgien

Wie geht es den Pin­gui­nen auf den Süd­ork­ney-Inseln?

Eine aktu­el­le Lang­zeit­stu­die berich­tet über die Ent­wick­lung der drei klei­nen Bürs­ten­schwanz­pin­gui­ne Adé­lie-, Zügel- und Esels­pin­gu­in auf den Süd­ork­ney-Inseln und ver­gleicht deren dor­ti­ge Situa­ti­on mit der Popu­la­ti­ons­ent­wick­lung um die Ant­ark­ti­sche Halb­in­sel.

Die For­scher kön­nen auf einen kon­ti­nu­ier­li­chen Daten­satz von 38 Jah­ren zurück­bli­cken, begin­nend mit der Sai­son 1978/79. Vor­her gab es nur spo­ra­di­sche Zäh­lun­gen. Wäh­rend die Popu­la­tio­nen von Adé­lie- und Esels­pin­gui­nen regel­mä­ßi­gen Schwan­kun­gen unter­lie­gen, sinkt die Zahl der Zügel­pin­gui­ne rela­tiv ste­tig. Aller­dings sind auch die Adé­lie­ko­lo­nien im Abneh­men begrif­fen. Den Esels­pin­gui­nen geht es über die Jah­re gese­hen rela­tiv gut, ihre Zahl steigt – ein Trend, der auch an der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel beob­ach­tet wur­de. Die For­scher erklä­ren das gefun­de­ne Mus­ter mit einem regem Aus­tausch nis­ten­der Vögel zwi­schen den ein­zel­nen Kolo­nien des Archi­pels.

Der­zeit wer­den die Adé­lie-, Zügel- und Esels­pin­guin­po­pu­la­tio­nen auf den Süd­ork­neys auf je etwa 200.000, 600.000 bzw. 5000–10.000 Brut­paa­re geschätzt.

Da man heu­te davon aus­geht, dass eine Popu­la­ti­ons­grö­ßen­ver­än­de­rung ein guter Indi­ka­tor für Ver­än­de­run­gen im Öko­sys­tem dar­stellt, wird eine Rei­he krill­fres­sen­der Arten, dar­un­ter die Bürs­ten­schwanz­pin­gui­ne, genau­er erforscht. Die Orga­ni­sa­ti­on CCAMLR (Kom­mis­si­on zur Erhal­tung der leben­den Mee­res­schät­ze der Ant­ark­tis) nutzt die­se Daten, um das mari­ne Öko­sys­tem zu beob­ach­ten und Fang­quo­ten für die Fische­rei fest­zu­le­gen.

Alle drei Arten brü­ten gemein­sam auf Signy Island, einer klei­nen Insel der Süd­ork­ney-Inseln. Wäh­rend der Brut­er­folg bei allen Arten über die Jah­re ähn­lich gut oder schlecht aus­fällt, gab es am Ende des beob­ach­te­ten Zeit­raums 42 % weni­ger Adé­lie­pin­gui­ne und 68 % weni­ger Zügel­pin­gui­ne. Im glei­chen Zeit­raum nahm die ursprüng­lich viel klei­ne­re Esels­pin­guin­po­pu­la­ti­on um 255 % zu! His­to­ri­sche Daten bele­gen einen kom­plett ande­ren Trend zwi­schen 1947 und 1978: Die Zah­len der ers­ten bei­den Arten stie­gen hier enorm an.

Die Popu­la­ti­ons­ent­wick­lung scheint laut Aus­sa­gen eini­ger Wis­sen­schaft­ler mit dem regio­na­len Rück­gang des Meerei­ses und der Erwär­mung der Regi­on im Zusam­men­hang zu ste­hen. Doch ganz so ein­fach machen es sich die For­scher der vor­lie­gen­den Stu­die nicht. Denn eis­lie­ben­de Adé­lies und eis­mei­den­de Zügel­pin­gui­ne unter­lie­gen dem­sel­ben Rück­gang. Die Über­le­bens­ra­te der jun­gen Pin­gui­ne im ers­ten Win­ter, der Zugang zu Krill­schwär­men und der zah­len­mä­ßi­ge Anstieg von See­bä­ren (oft auch Pelz­rob­ben genannt) und Walen als Nah­rungs­kon­kur­ren­ten in der Regi­on schei­nen eben­falls eine gro­ße Rol­le zu spie­len. Allein zwi­schen 1977 und 1994 stieg die Zahl der See­bä­ren auf Signy Island um das zehn­fa­che.

Um die Hin­ter­grün­de für den Rück­gang der einen Art und den Erfolg der ande­ren genau­er zu ver­ste­hen, müs­sen die Wis­sen­schaft­ler die Dyna­mik des Sys­tems noch ein­ge­hen­der erfor­schen. Dabei sind ihre Lang­zeit­da­ten der letz­ten Jahr­zehn­te und die Daten aus ande­ren Fach­be­rei­chen ein wich­ti­ger Modell­bau­stein.

Kehl­streif­pin­gui­ne bei den Süd­ork­ney-Inseln.

Kehlstreifpinguine, Südorkney-Inseln

Neue vir­tu­el­le Tour: Ver­nad­sky Sta­ti­on

Vie­le Ant­ark­tis-Besu­cher haben die gast­freund­li­che ukrai­ni­sche Sta­ti­on Ver­nad­sky ken­nen­ge­lernt. Jetzt kann man die Ver­nad­sky Sta­ti­on auf die­ser Web­sei­te vir­tu­ell besu­chen: Es gibt nun eine kom­plet­te Pan­ora­ma-Tour durch die Räum­lich­kei­ten der Sta­ti­on, von aus­ge­wähl­ten wis­sen­schaft­li­chen Arbeits­räu­men bis zur berühm­ten Fara­day-Bar. Hier kli­cken – Viel Spaß!

Orni­tho­lo­gi­sche Beson­der­heit aus der Ant­ark­tis

Im Nord­wes­ten der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel lie­gen die Süd­shet­land-Inseln. Hier häu­fen sich For­schungs­sta­tio­nen vie­ler Län­der, weil eini­ge der Inseln leicht erreich­bar und zu gerin­gen Tei­len eis­frei sind. Auf die­sen Inseln macht sich das wär­me­re Kli­ma der letz­ten Jahr­zehn­te, was die gesam­te Ant­ark­ti­sche Halb­in­sel betrifft, beson­ders bemerk­bar. Manch einer ver­gleicht das Som­mer­wet­ter der Süd­shet­lands schon mit dem auf den Falk­land-Inseln.

Die größ­te Insel in die­sem Archi­pel ist King Geor­ge Island, etwa 1000 km süd­lich von Kap Horn gele­gen. Nur ein Zehn­tel der Insel ist frei von Eis und bie­tet aus­rei­chend Raum für 24
For­schungs­sta­tio­nen und Schutz­hüt­ten von zwölf Natio­nen. Acht Sta­tio­nen wer­den das gan­ze Jahr lang betrie­ben. Auch deut­sche For­scher sind hier seit Jah­ren regel­mä­ßig unter­wegs. Auf King Geor­ge Island tum­meln sich vor allem vie­le Bio­lo­gen. Die kar­ge Pflan­zen­welt wird beob­ach­tet, Meer-Land-Nah­rungs­ket­ten unter­sucht, mari­ne Lebens­räu­me stu­diert, aber neben­bei zäh­len die For­scher auch flei­ßig Vögel.

Pol­ni­sche For­scher machen das schon seit fast 40 Jah­ren, seit ihre Sta­ti­on das ers­te Mal 1977 in Betrieb genom­men wur­de. 1981 wur­de auf Ard­ley Island, einer klei­nen Gezei­ten­in­sel in der Max­well Bay, zum ers­ten Mal ein Weiß­bür­zel­strand­läu­fer (Calid­ris fusci­col­lis) beob­ach­tet, was aller­dings nicht heißt, dass vor 1977 die­se Art sich nie hier­her ver­irr­te, vor­her gab es nur kein Beob­ach­tungs­pro­gramm. Seit­her tau­chen im Som­mer immer wie­der klei­ne Grup­pen oder ein­zel­ne Vögel in der Regi­on auf. Über einen Beob­ach­tungs­zeit­raum von 30 Jah­ren konn­ten die­se klei­nen Wat­vö­gel zwölf Mal nach­ge­wie­sen wer­den. In acht Fäl­len waren die Früh­som­mer wär­mer als gewöhn­lich.

Weiß­bür­zel­strand­läu­fer sind, wie die bekann­te Küs­ten­see­schwal­be, Zug­vö­gel der Super­la­ti­ve. Sie brü­ten in der ark­ti­schen Tun­dra Nord­ame­ri­kas und zie­hen inner­halb von einem Monat, fast ohne Pau­se, in gro­ßen Schwär­men, nach Süden. Bei Suri­nam bie­gen sie dann auf die Inland­rou­te ab und über­que­ren das bra­si­lia­ni­sche Ama­zo­nas­ge­biet, bevor sie im Okto­ber ihre Über­win­te­rungs­plät­ze in Argen­ti­ni­en und Chi­le errei­chen. Die Rast­lo­ses­ten unter ihnen flie­gen wei­ter und über­win­tern in Feu­er­land oder auf den Falk­land­in­seln. War­um eini­ge Indi­vi­du­en sich für Inseln in den kal­ten ant­ark­ti­schen Gewäs­sern, wie Süd­ge­or­gi­en, Süd­ork­neys oder Süd­shet­lands ent­schei­den ver­ste­hen die For­scher erst lang­sam.

Im Gegen­satz zu ande­ren Regio­nen des Ant­ark­ti­schen Kon­ti­nents erfährt die Ant­ark­ti­sche Halb­in­sel eine rasche, dras­ti­sche Erwär­mung. Mes­sun­gen der durch­schnitt­li­chen Som­mer­tem­pe­ra­tu­ren erga­ben eine Erhö­hung um zwei Grad, die Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­renfür den Win­ter lie­gen sogar 5-6 Grad höher als vor 50Jahren. Gerin­ge­re Win­ter­tem­pe­ra­tu­ren und das exis­tie­ren­de Ozon­loch sind dafür ver­ant­wort­lich, dass die regel­mä­ßig wie­der­keh­ren­den West­wind-Zyklo­ne zwar weni­ger häu­fig, dafür aber um so stär­ker auf­tre­ten. Sie brin­gen war­me, feuch­te Mee­res­luft und ab und an eben auch gefie­der­te Irr­gäs­te an die Küs­ten. Zusätz­lich hat sich in den letz­ten vier Jahr­zehn­ten die Sai­son mit Meer­eis­be­de­ckung um etwa 90 Tage ver­kürzt. An der Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel bil­det sich das Meer­eis spä­ter und ver­schwin­det zei­ti­ger.

All das sind Vorraus­set­zun­gen für einen Fau­nen- und Flo­ren­wan­del über die kom­men­den Jahr­zehn­te, spe­zi­ell für die am nörd­lichs­ten gele­ge­nen Aus­läu­fer der Ant­ark­tis: die Süd­shet­land-Inseln. Und so ist es kein Wun­der, dass auch in die­sem Janu­ar, auf­merk­sa­me Gui­des und Tou­ris­ten auf King Geor­ge Island eine klei­ne Grup­pe­Weiß­bür­zel­strand­läu­fer gesich­tet hat. Eini­ge wur­den ruhig fres­send im Schlamm eines klei­nen Schmelz­was­ser­tüm­pels beob­ach­tet. Ande­re pfleg­ten ihr Gefie­der und schie­nen kei­ne Anzei­chen von Nah­rungs­man­gel auf­zu­wei­sen. (Ste­phen F. Bai­ley auf M/V Aka­de­mik Ser­gey Vavil­ov, in: IAATO-News­let­ter)

Weiß­bür­zel­strand­läu­fer (Calid­ris fusci­col­lis). Foto © Wiki­me­dia Com­mons.

Weißbürzelstrandläufer

Ant­ark­ti­sche Halb­in­sel bis zum Süd­po­lar­kreis – 21.-25 März 2017

Ein wun­der­bar run­der Abschluss die­ser Ant­ark­tis-Sai­son mit einer sehr akti­ven Fahrt bis zum Süd­po­lar­kreis. Wir hat­ten Grup­pen dabei, die sich auf Tau­chen und Kajak­fah­ren spe­zia­li­siert hat­ten, bei­de haben von ihren Unter­neh­mun­gen äußerst beein­dru­cken­de Fotos mit­ge­bracht. Ja, tau­chen müss­te man hier auch mal 🙂

Wet­ter­mä­ßig hat­ten wir meh­re­re wirk­lich schö­ne Ant­ark­tis-Spät­som­mer­ta­ge dabei, und kei­ne extrem schlech­ten Wet­ter­la­gen. Ges­tern gab es sogar einen fast kom­plett wind­stil­len, son­ni­gen Tage in der Dra­ke-Pas­sa­ge! Gut, in Decep­ti­on Island hat der Wind uns recht schnell wie­der an Bord zurück­ge­pus­tet, und auf Detail­le Island konn­ten wir nicht lan­den, die Kom­bi­na­ti­on aus schlech­ter Sicht, Eis direkt vor allen denk­ba­ren Lan­de­stel­len und kräf­ti­gem Wind war ein­fach zuviel, aber die Zodiac­fahrt rund um die Insel, süd­lich des ant­ark­ti­schen Polar­krei­ses, war auch nicht von schlech­ten Eltern! Buckel­wa­le noch und nöcher, so wie man sich das hier in der spä­ten Sai­son vor­stellt, und natür­lich nicht mehr so vie­le Pin­gui­ne an Land wie etwa im Janu­ar, aber immer noch mehr als reich­lich für Herz und See­le, Auge und Kame­ra.

Ant­ark­ti­sche Halb­in­sel bis zum Süd­po­lar­kreis – 21.-25 März 2017

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Die Bil­der erzäh­len den Rest. Es war schön in der Ant­ark­tis – nächs­tes Jahr mehr, und zwar unter Segeln! 🙂

Süd­shet­land Inseln – 20. März 2017

Nach einer erstaun­lich ruhi­gen Dra­ke-Pas­sa­ge waren die Süd­shet­land Inseln unser Ein­stieg in das Aben­teu­er Ant­ark­tis und zudem die ein­zi­ge Gele­gen­heit, Kehl­streif­pin­gui­ne zu sehen.

Sowie eine gute Gele­gen­heit, die Wet­ter­wech­sel der Ant­ark­tis zu erle­ben. Von null auf über 40 Kno­ten in weni­ger als einer hal­ben Stun­de, das muss man erst mal hin­krie­gen! Aus der Nach­mit­tags­lan­dung in Decep­ti­on Island wur­de somit sehr schnell eine klei­ne Kreuz­fahrt mit dem Schiff.

Gale­rie – Süd­shet­land Inseln – 20. März 2017

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Süd­shet­land Inseln bis Ushua­ia – 15. März 2017

Selbst 32 Tage Ant­ark­tis gehen ein­mal zu Ende. Der Abste­cher zu den Süd­shet­land Inseln ist der letz­te Stop für uns, bevor es dann wie­der in Rich­tung Zivi­li­sa­ti­on geht. Viel Zeit bleibt nicht mehr, aber es reicht noch für einen früh­mor­gend­li­chen Land­gang. Das Wet­ter spielt mit, Glück gehabt, sonst hat man bei so einem klei­nen Insel­chen am Ran­de der Dra­ke-Pas­sa­ge auch eher schlech­te Kar­ten.

Im Ver­gleich zu den letz­ten Tagen und Wochen kommt die­se klei­ne Insel in den Süd­shet­land Inseln uns vor wie ein tro­pi­scher Regen­wald. Nun, bei­na­he. Immer­hin hat sie grü­ne Flä­chen, und das ist etwas, was wir lan­ge nicht mehr gese­hen haben. Mit den Kehl­streif­pin­gui­nen kön­nen wir auch noch eine wei­te­re Pin­guin­art zu unse­rer ziem­lich lan­gen Arten­lis­te hin­zu­fü­gen. Ein fei­ner Abschied von der Ant­ark­tis.

Noch ein­mal heißt es nun Geduld haben, gut zwei Tage auf See, bis Süd­ame­ri­ka erreicht ist. Das Kap Hoorn las­sen wir in grö­ße­rer Ent­fer­nung und Dun­kel­heit links lie­gen, und dann lau­fen wir, von Del­fi­nen beglei­tet, in den Bea­gle-Kanal ein. Hier heißt es, sich von der Hub­schrau­ber­mann­schaft, jeweils drei Pilo­ten und Mecha­ni­ker, zu ver­ab­schie­den, die nach­ein­an­dern in ihre Vögel stei­gen und für die­ses Mal end­gül­tig in der Fer­ne ver­schwin­den, nicht ohne die Ort­eli­us aus der Luft noch ein­mal zu grü­ßen.

Gale­rie – Süd­shet­land Inseln bis Ushua­ia – 15. März 2017

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Mit dem Abschied­neh­men geht es am nächs­ten Mor­gen dann in gro­ßem Stil wei­ter. Der letz­te Tag einer Rei­se ist nie ein Höhe­punkt, Häfen brin­gen immer viel Hek­tik. Aber ande­rer­seits … wenn es schon fast schwer­fällt, sich von einer Fahrt und ihren Men­schen zu ver­ab­schie­den, dann war es doch gut! 🙂

Ein paar viel zu kur­ze Stun­den spä­ter sind wir schon wie­der unter­wegs. Has­ta la vis­ta, Ant­ark­tis!

Errera Chan­nel – 13. März 2017

Es tut gut, ein­mal kei­ne lan­ge Stre­cke zurück­le­gen zu müs­sen von einem Tag auf den nächs­ten. Ein­mal unge­fähr dort auf­zu­wa­chen, wo man ein­ge­schla­fen ist. Das bringt ein wenig geo­gra­phi­sche Ruhe in die­se Tage.

Und so wachen wir im Errera Chan­nel auf, in unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft von And­vord Bay. Und ste­hen kur­ze Zeit dar­auf in einem klei­nen Pin­guin­pa­ra­dies. Esels­pin­gui­ne, Esels­pin­gui­ne, Esels­pin­gui­ne. Nicht mehr zu tau­sen­den wie im ant­ark­ti­schen Hoch­som­mer, aber doch zu hun­der­ten ste­hen sie auf Schnee und auf Stei­nen, ärgern sich wahr­schein­lich über das krat­zi­ge Gefie­der, das der­zeit von alt auf neu wech­selt, teil­wei­se sehen sie jeden­falls etwas, nun ja, gerupft aus. Eini­ge sind aber sehr neu­gie­rig und schau­en mal vor­bei, um sich die bun­ten Besu­cher ein­mal aus der Nähe anzu­se­hen.

Gale­rie – Errera Chan­nel – 13. März 2017

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Auch die Buckel­wa­le, die im Errera Chan­nel und den benach­bar­ten Gewäs­sern unter­wegs sind, sind auf ant­ark­ti­schen Spät­som­mer pro­gram­miert. Wochen- und mona­te­lang haben sie sich in den nähr­stoff­rei­chen Gewäs­sern voll­ge­fut­tert. Jetzt düm­peln sie faul an der Ober­flä­che her­um und kön­nen kaum noch papp sagen. Auch für sie geht es bald wie­der in wär­me­re Gewäs­ser.

And­vord Bay – 12. März 2017

Die Ant­ark­tis von oben zu sehen ist ein Traum, den wir uns heu­te noch ein­mal erfül­len woll­ten. Was oft leich­ter gesagt als getan ist. Den ers­ten Ver­such am frü­hen Mor­gen muss­ten wir ziem­lich schnell abbre­chen und haben dann einen guten Teil des Tages ver­bracht, eine Bucht zu fin­den, wo der Wind nicht mit 30-40 Kno­ten pfeift. Gar nicht so ein­fach.

Gale­rie – And­vord Bay – 12. März 2017

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Trotz­dem hat es dann hin­ge­hau­en. Bei idea­len Ver­hält­nis­sen konn­ten alle noch ein­mal in die Hub­schrau­ber stei­gen und sich Tei­le von And­vord Bay und Para­di­se Har­bour von oben anse­hen. Die Bil­der (nach der Fahrt gibt es mehr und bes­ser auf­ge­lös­te Fotos) spre­chen sicher für sich!

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